Essen. Tennisverein, Müllsammelaktionen im Krupp-Park, Seekonzerte: Essener OB hebt ehrenamtliches Engagement für den Stadtteil hervor.
Der neue Krupp-Park war gerade eingeweiht, da wurde er auch schon zugemüllt: Unrat auf der grünen Wiese und überquillende Abfallbehälter, unappetitliche Hinterlassenschaften eines Grillnachmittags und Graffiti. Andere hätten sich wahrscheinlich beim Ordnungsamt beschwert, der Altendorfer Johannes Hüttemann hingegen schritt selbst zur Tat: Schnell trommelte er ein Dutzend Mitstreiter zusammen und rief die Initiative „Altendorfer Bürger engagieren sich“ ins Leben. Für sein ehrenamtliches Engagement hat Johannes Hüttemann jetzt die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
Oberbürgermeister Thomas Kufen überreichte das Bundesverdienstkreuz oben in der 22. Etage des Essener Rathauses. Hüttemann (77), der bis zur Rente als Friedhofsgärtner tätig war, organisiert die wöchentlichen Müllsammelaktionen, die das Erscheinungsbild des Stadtteils verbessern sollen. Das ehrenamtliche Engagement für die Menschen und den Stadtteil sei für Johannes Hüttemann eine Herzensangelegenheit, sagte der OB. Und fügte hinzu: „Ihr Engagement und Ihre Tatkraft sind auch Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Essener Stadtteilen.“
Müll im neuen Krupp-Park: Im Mai 2012 fing alles an
Mit 15 Aktivisten hat die erste Müllsammelaktion im Mai 2012 begonnen, inzwischen ziehen rund 40 Personen Woche für Woche los, um bei Wind und Wetter Müll zu sammeln - und das das ganze Jahr lang. Hüttemann ist zwar Motor und Organisator, aber frühzeitig habe er durch die Einbindung von Mitstreiterinnen und Mitstreitern dafür gesorgt, dass seine Arbeit auch in Zukunft fortgeführt werde.
Der Kampf gegen den Müll ist die eine Seite der Medaille, das kulturelle Engagement die andere. Seit mehreren Jahren organisiert Hüttemann am Niederfeldsee die Seekonzerte: Bei Live-Musik, einem Pott Bier und freiem Eintritt können die Altendorfer jeweils an einem Sonntagmorgen im Frühling und Herbst in Frühschoppen-Atmosphäre unbeschwerte Stunden am See verbringen.
Der OB erwähnte ferner Hüttemanns langjähriges Engagement als Geschäftsführer der Tennisabteilung des Vereins TuS 84/10 an der Friedrich-Lange-Straße im Stadtteil Bochold. Während seiner Amtszeit habe er für die Erweiterung der bestehenden Tennisanlage um einen weiteren Tennisplatz gesorgt und sich um die Erneuerung der Terrassenanlage vor den Tennisplätzen gekümmert. Hüttemann habe darüber hinaus einen eingetragenen Förderverein aufgebaut, der Kindern und Jugendlichen die Freude am Tennissport näherbringe.
Dankesworte für den „positiven Wadenbeißer“
Bei einem Empfang in der „Radmosphäre“ bedankte sich Johannes Hüttemann bei Mitstreitern, Unterstützern, Sponsoren und guten Freunden, unter ihnen auch der frühere NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Stephan Holthoff-Pförtner und der langjährige Bezirksbürgermeister Klaus Persch.
Tugenden wie Willensstärke und Hartnäckigkeit, aber auch die Bereitschaft unbequem zu sein, zeichnen den Ordensträger besonders aus. Sich in den Dienst der Gesellschaft stellen und anderen Menschen helfen, das ist der Antrieb für den Essener. „Vor allem muss es Spaß machen, dann empfindet auch derjenige, der hilft, ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit.“
Der frühere Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Essen Nord, Klaus Grewer, der die Ordensverleihung mit angeregt hatte, sorgte für ein Schmunzeln in der Runde, als er den frisch Geehrten augenzwinkernd als „positiven Wadenbeißer“ charakterisierte.
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