Essen. Romantisches Kino, Candlelight Dinner oder ein Selfie mit Herzchen im Grugapark. Wie man den Valentinstag am 14. Februar in Essen verbringen kann.
Aschekreuz oder Blumen-Bouquet? Der 14. Februar hat in diesem Jahr ganz unterschiedliche Facetten. Denn der Valentinstag, der Tag der Liebenden, fällt auf den Aschermittwoch. Kaum ist die Kamelle also unters Volk gebracht, soll es auch schon wieder rote Rosen regnen. Die Blumenhändler schieben Sonderschichten, die Gastronomie feilt an exklusiven Liebes-Menüs. Parfüm und Pralinen gehen in hoher Schlagzahl über die Ladentheke. „Schöne Tradition“ finden die einen. „Zu viel Kommerz“, klagen die anderen. So stimmt sich Essen auf den Valentinstag ein.
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Blumen gehen an diesem Tag immer, jedenfalls in der Blumenbar am Stadtwald. Dort wird das Personal zum Valentinstag aufgestockt, auch wenn die Nachfrage in diesem Jahr ein bisschen verhaltener sein dürfte als in den Vorjahren, glaubt Inhaber Julian Kramer. Viele nutzten das lange Karnevalswochenende für eine Kurzreise. Und dass sich die gestiegenen Energiekosten auch auf den Preis für Schnittblumen ausgewirkt haben, spürt derzeit jeder.
Valentinstag: Die Blumenpreise steigen
Dass der Kurs für Rosen, Tulpen und Ranunkeln vor dem Valentinstag bei den Versteigerungen in Holland noch mal zusätzlich raufgeht, wissen auch Kramer und Mitinhaberin Petra Höllger. „Vor allem bei den roten Blumen steigt der Preis.“ Mancher Händler würden die roten Rosen deshalb schon Tage vorher ordern und ins Kühlhaus stellen. „Aber das machen wir nicht“, erklärt der Florist. Die floralen Liebesbekundungen sollen ja möglichst lange frisch bleiben. Und schließlich müssten es auch nicht unbedingt Rosen sein, findet Kramer. Beim Farbton allerdings werden am Valentinstag wenige Kompromisse gemacht. Gefragt sei alles Blühende in Rot, Pink und Beerentönen.

Auch für die meisten Gastronomen sei der Valentinstag ein „sicherer Umsatzbringer“, sagt Stefan Romberg. Sein Lokal „Heimliche Liebe“ ist schließlich schon vom Namen her eine ideale Adresse für Paare und alle, die es werden wollen. Vor allem Menüs ließen sich am Valentinstag gut verkaufen, weiß der Essener Wirt. Gleichwohl hält es Romberg diesmal wie manch anderer Karnevalsflüchtling. Statt am Herd steht er mit der Familie auf der Piste. Das Restaurant bleibt geschlossen – nächstes Jahr ist auch noch ein Valentinstag.
Romantischer Abend mit Benny & Joyce
Bei Gummersbach in Borbeck freut man sich derweil auf viele Stammgäste. „Wir haben Paare, die kommen seit über zehn Jahren“, berichtet Helene Gummersbach. Eigentlich seien sie und ihr Mann Klaus gar keine Valentinstag-Fans, „zu kommerziell“. Ihr Sohn habe sie allerdings davon überzeugt, dass so ein lauschiges Candlelight-Dinner doch sehr partnerschaftsfördernd sein könne. Und genau so empfinden die Gastronomen das auch. „Es herrscht eine wunderbare Stimmung. Die Leute schauen sich in die Augen und das Handy bleibt in der Tasche“, schwärmt die Gastro-Chefin, die sogar den Ruhetag aussetzt, um ihre Gäste mit gefüllter Perlhuhnbrust, Rote-Bete-Ravioli und Tiramisu mit Himbeeren zu bewirten. „Der Valentinstag lässt sich nun mal nicht verschieben.“
Auch sonst machen viele Restaurants Extra-Angebote am Valentinstag. Vegetarier feiern die Liebe natürlich fleischlos im „Zodiac“ mit einem 1001-Nacht-Menü. Das Rüttenscheider „Extrablatt“ serviert zum Dessert beispielsweise Schokoladenherzen. Und Sternekoch Nelson Müller krönt den romantischen Valentinsabend in diesem Jahr mit Musik von Benny & Joyce.
Wer sein Beziehungsglück lieber gleich auf dem heimischen Sofa festigt, kann auch auf Mitnehm-Angebote zurückgreifen, wie beispielsweise im Rüttenscheider Restaurant „Luck in a Cup“. Viele Gastronomen haben ihre Vorbestellungenlisten allerdings auch schon geschlossen. Wer seine Date-Night am Ende nicht mit endlosem Warten aufs Pizzataxi verbringen will, sollte sich mit der Tischreservierung allmählich sputen.

Ein guter und weitaus preisgünstigerer Ort, um ganz viel Herz zu zeigen, ist in diesem Jahr auf jeden Fall das Parkleuchten im Grugapark. Dort erwartet die Besucher eine echte Herzchenallee. Die rot-leuchtenden Exponate gehören jetzt schon zu den beliebtesten Fotomotiven des diesjährigen Lichterspektakels und dürften am Valentinstag wohl dicht umringt sein.
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Wer das Bildermachen lieber anderen überlässt, der ist am Mittwoch, 20 Uhr, im Essener Eulenspiegel-Kino richtig. Dort hat man passend zum Valentinstag ein ganz große Lovestory aus den 1970ern im Angebot. „So wie wir waren“ mit Barbra Streisand und Robert Redford sei „ganz großes Tränenkino“, verspricht die Programmvorschau.
Die bittersüße Geschichte um zwei Liebende, die Welten trennen, dürfte womöglich am nächsten dran sein am Valentinstag-Ursprung. Einer von verschiedenen Überlieferungen nach soll der Brauch nämlich auf den Heiligen Valentin, Schutzpatron der Liebenden, zurückgehen. Valentin lebte im 3. Jahrhundert in Rom und traute Liebespaare nach christlichem Ritus, obwohl Kaiser Claudius II. das verboten hatte. Den Verliebten soll er der Sage nach auch eine Blume geschenkt haben.
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