Essen. Freitag legen 1300 Beschäftigte der Ruhrbahn die Arbeit nieder. Warum gestreikt wird. Welche Busse trotzdem fahren. Das erfahren Sie hier.

„Alle Räder stehen still...“: Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag, 3. Februar, zu einem Warnstreik bei der Ruhrbahn aufgerufen. Fahrgäste müssen sich auf massive Einschränkungen einstellen.

Mehr zum Thema

Ruhrbahn in Essen: Warum wird gestreikt?

Die Gewerkschaft Verdi streitet mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) um einen neuen Manteltarifvertrag für rund 90.000 Beschäftigte kommunaler Verkehrsunternehmen. Die Verhandlungen sind bislang ohne Ergebnis geblieben. Mit einem Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.

Wie lange wird gestreikt?

Der Warnstreik startet in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bei der Ruhrbahn mit Betriebsbeginn um drei Uhr und endet in der darauffolgenden Nacht ebenfalls um drei Uhr.

Welche Bus- und Bahnlinien sind betroffen?

Der Warnstreik ist flächendeckend, betroffen sind sowohl Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen. Auch die Taxi-Busse der Ruhrbahn fahren nicht.

Auch interessant

Die Ruhrbahn wird am Freitag, 2. Februar, bestreikt.
Von Martin Spletter, Iris Müller und Marcus Schymiczek

Gibt es einen Notfahrplan?

Ja, die Ruhrbahn hat einen Notfahrplan aufgelegt. Dieser sieht vor, dass auf den Nachtexpresslinien in der Zeit von 5.30 Uhr bis 23.30 im Stundentakt Busse fahren und zwar auf dem üblichen Linienweg der Nachtbusse. Die Abfahrtzeiten hängen an den Haltestellen aus. Nähere Informationen gibt es auch auf der Internet-Seite der Ruhrbahn unter www.ruhrbahn.de.

Fahren sonst gar keine Busse oder Bahnen?

Doch. Die Ruhrbahn setzt auf den Straßenbahnlinien 103 und 109 zwischen Steele S-Bahnhof und Rathaus Busse im sogenannten Schienenersatzverkehr ein. Auch auf der Straßenbahnlinie 109 fahren Busse zwischen Essen Hauptbahnhof und Gelsenkirchen Hauptbahnhof. Die Ortsbusse der Linien 180, 190 und 192 in Werden, Heidhausen und Fischlaken fahren ebenfalls. Auch nach Fahrplan fahren der E33 zwischen Steele S-Bahnhof und Horst S-Bahnhof sowie der E93 zwischen Hauptbahnhof und Evonik Tor 3.

Auch interessant

Fahren am Freitag Schulbusse?

Nein. Die sogenannten Einsatzwagen, die sonst als Ergänzung zu Linienbussen eingesetzt werden, um Schülerinnen und Schüler zu transportieren, fahren am Freitag ebenfalls nicht. Es fahren allerdings Busse, die Schülerinnen und Schüler von ihrer Schule zum Sport- oder Schwimmunterricht bringen. Auch die Beförderung von Förderschülern mit Kleinbussen findet laut Ruhrbahn wie gewohnt statt.

Sind weitere Einrichtungen der Ruhrbahn betroffen?

Ja. Die Kundencenter öffnen am Freitag nicht. Auch das Fundbüro der Ruhrbahn bleibt geschlossen. Auch der Informationsfluss streikt, Auskünfte gibt es während des Streiks weder über die Ruhrbahn-App ZÄPP noch über die elektronische Fahrplanauskunft.

Was fordert Verdi?

Verdi hat der Arbeitgeberseite eine Reihe von Forderungen vorgelegt. Dazu zählen mehr freie Tage zur Entlastung der Beschäftigten im ÖPNV, Schichtzulagen, eine Sonderzahlung sowie eine besondere Regelung für Beschäftigte im Fahrdienst. Diese sollen ihre Arbeit am selben Ort beenden, an dem sie ihre Arbeit auch begonnen haben. Grundsätzlich sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ÖPNV entlastet werden.

Wie geht es weiter?

Die nächste Verhandlungsrunde steht am 16. Februar an, die letzte Runde ist für den 11. und 12. März terminiert. Sollten sich Gewerkschaft und Arbeitgeberseite auch dann nicht einig werden, will Verdi für den 16. März zur Vertrauensleutekonferenz laden. Dort soll darüber beraten werden, ob es zu einer Urabstimmung kommt. Stimmt dort die Mehrheit dafür, kommt es zum Streik.

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]