Essen. Hauptausschuss des Essener Rates vollzieht die seit Herbst 2023 feststehende Umbenennung wegen der Missbrauchsvorwürfe. Neuer Name: Friedensplatz

Die Stadt Essen benennt den „Kardinal-Hengsbach-Platz“ in der Innenstadt wegen der Missbrauchsvorwürfe gegen den 1991 gestorbenen Geistlichen um. Das beschloss nun auch offiziell der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt am Mittwochnachmittag. Der Platz soll künftig, wie berichtet, „Friedensplatz“ heißen.

Die bereits im September 2023 vorentschiedene Umbenennung werde mit der Veröffentlichung im Amtsblatt rechtskräftig. Die Beschilderung werde dann „zeitnah geändert“, sagte eine Stadtsprecherin. In Abstimmung mit dem Bistum werde eine erklärende Tafel zur Umbenennung aufgestellt.

Hengsbach werden sexuelle Übergriffe gegen junge Frauen vorgeworfen

Der Gründungsbischof des Ruhrbistums und spätere Kardinal Hengsbach soll in seiner Zeit als Weihbischof in Paderborn in den 1950er Jahren eine 16-Jährige sexuell missbraucht haben. Außerdem beschuldigt eine Frau Hengsbach eines weiteren Übergriffs im Jahr 1967 in Essen.

Das Bistum hatte bereits Ende September vergangenen Jahres eine Skulptur von Hengsbach vor dem Dom abbauen lassen. Franz Kardinal Hengsbach war 33 Jahre lang der erste Bischof des 1958 gegründeten Ruhrbistums und zugleich Gründer des kirchlichen Hilfswerkes Adveniat.