Essen. Anlässlich des 111-jährigen Bestehens stürzt sich die Messe Essen am 12. Februar mit einem eigenen Karnevalswagen ins närrische Getümmel.

Die Vorbereitungen für den Essener Rosenmontagszug am 12. Februar 2024 laufen auf Hochtouren. Der Umzug mit mehr als 80.000 Zuschauern ist der Höhepunkt der närrischen Session, die dieses Mal recht kurz ausfällt. Fest steht: Mit 52 Teilnehmern aus 33 Karnevalsgesellschaften geht der Rosenmontagszug mit altbekannter Stärke auf die Straße. Die Spätfolgen der Pandemie seien endgültig überwunden. „Wir sind wieder vollzählig“, frohlockt Oliver Weiß, Sprecher des Festkomitees Essener Karneval (FEK), das das närrische Spektakel veranstaltet.

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Für eine jecke Überraschung sorgt die Messe Essen, die in diesem Jahr seit 111 Jahren besteht und deshalb messe-intern ein eigenes Karnevals-Komitee gegründet hat: Die karnevaleske Jubiläumszahl nimmt die Stadt-Tochter zum Anlass, einmalig mit einem eigenen Gesellschaftswagen dabei zu sein. Es ist ein Wagen aus der Werkstatt von Jacques Tilly.

Messe Essen feiert 2024 das 111-jährige Bestehen - eine Schnapszahl

Der Düsseldorfer Bildhauer zählt zu den besten und bekanntesten Karnevalswagenbau-Künstlern der Republik. Karnevalswagen, die seine Werkstatt verlassen, fahren in der närrischen Champions League. „Wir sind sehr stolz, dass uns beim Entwurf und der gestalterischen Umsetzung einer der bekanntesten Wagenbau-Künstler überhaupt zur Seite steht“, sagt Messe-Sprecherin Daniela Mühlen in einem Interview auf der Webseite des Messe-Branchenverbandes Auma.

Rainer Ehrens, beim Festkomitee verantwortlich für das Team Rosenmontag, hüllt sich in Sachen Messe-Jubiläumswagen ebenfalls in Schweigen. „Das Geheimnis wird wirklich erst am Rosenmontag gelüftet“, berichtet der FEK-Verantwortliche, der allenfalls eine Kleinigkeit verrät. „Ich habe den Wagen schon gesehen, er ist wirklich sehr schick.“

Im vergangenen Jahr saß der Corona-Schock noch tief. Einige Gesellschaften hielten sich noch dezent zurück und verzichteten darauf, mit eigenem Gesellschaftswagen dabei zu sein. Diese Ängstlichkeit scheint endgültig verflogen zu sein. „Wir werden wieder mehr Gesellschaftswagen im Umzug haben, das ist ein gutes Zeichen“, sagt Rainer Ehrens.

Essener Senioren verkleiden sich als Räuber und Gendarmen

Ihn freue besonders, dass am 13. Februar um 13.11 Uhr wieder Akteure an den Start gingen, die nicht unmittelbar im karnevalistischen Milieu zu Hause seien. So kehre die Pestalozzi-Förderschule mit einem eigenen Gesellschaftswagen zurück. Auch die Seniorenheime St. Andreas Quartier und Martin Luther-Quartier machten wieder mit. Ehrens: „Die Senioren verkleiden sich in Räuberkostüme, verfolgt werden sie von zwei als Polizisten verkleideten Senioren auf einem Tandem.“ Neu dabei sei die luxemburgische Fahrrad-Gruppe „Cycles comiques Olm“, die lustige Dinge mit ihren Fahrrädern anstelle.

Ausdrücklich weist Rainer Ehrens darauf hin, dass sich viele Gesellschaften und Akteure mit großem Elan und viel Gemeinschaftssinn in den Rosenmontagszug stürzten. Das Wurfmaterial werde überwiegend aus knappen eigenen privaten Mitteln angeschafft. Und längst nicht alle seien in der komfortablen Lage, von finanzstarken Sponsoren gefördert zu werden.

Festkomitee möchte den Rosenmontagszug strecken und auf die gesamte Rüttenscheider Straße ausdehnen

Gerne hätte das Festkomitee Essener Karneval die Strecke des Rosenmontagszugs schon in diesem Jahr spürbar verlängert. Doch daraus wird 2024 nichts. Der Plan sieht vor, die Zuglänge von jetzt 2,9 auf fast 5 Kilometer zu erhöhen. Am jetzigen Endpunkt nahe der Huyssenallee sollen noch zwei Kilometer angehängt werden. „Wir würden gerne über die Rüttenscheider Straße zurück zum Aufstellplatz an der Gruga zurücklaufen“, sagt Ehrens. Der Zug würde dann auch den Abschnitt zwischen Ampütte, Brauhaus Rü und Rüttenscheider Stern karnevalistisch beleben. „Die Verlängerung soll auch der Gastronomie nutzen“, sagt auch FEK-Sprecher Oliver Weiß.

Damit die Gesellschaftswagen bei deutlich verlängerter Zugstrecke weiterhin die Möglichkeit haben, am beliebten Umzug in Kupferdreh teilzunehmen, müsste der Rüttenscheider Rosenmontagszug künftig früher anfangen. Ehrens: „11.11 Uhr oder 12.11 Uhr statt 13.11 Uhr.“

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