Essen. Liveticker: Im Essener Norden ist eine Bombe gefunden worden. Der Blindgänger wurde nur Minuten vor dem Ende des RWE-Spiels entschärft.
Auf der Stadtteilgrenze Bochold/Altendorf im Essener Norden ist am Dienstag (23.1.) eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Wir halten Sie über die aktuellen Geschehnisse in diesem Liveticker auf dem Laufenden.
- Im Essener Stadtteil Bochold an der Grenze zu Altendorf ist am Dienstag eine Bombe gefunden worden, die noch am Abend entschärft werden musste.
- Der Fundort der Zehn-Zentner-Bombe liegt an der Sportanlage Hagenbecker Bahn.
- Die Stadt fürchtete ein Verkehrschaos, da am Abend auch das Heimspiel von Rot-Weiss Essen gegen Viktoria Köln stattfand.
- Die Bombe konnte jedoch wie geplant während des Spiels entschärft werden.
Bombe in Essen gefunden: der Evakuierungsradius
Karte in hoher Auflösung als PDF-Download der Stadt Essen hier.
Bombe in Essen gefunden: Status-Updates aus Bochold
20.50 Uhr: Die Bombe ist entschärft. Nur Minuten bevor Rot-Weiss Essen Viktoria Köln mit 3:1 besiegte, wurde der Blinggänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft. 13780 Zuschauerinnen und Zuschauer befinden sich zu dem Zeitpunkt im Stadion an der Hafenstraße. Die Stadt hatte ein Verkehrschaos befürchtet und daher versucht, die Bombe während des Heimspiels zu entschärfen.
Knapp 19.000 Anwohnerinnen und Anwohner waren von der Evakuierung betroffen und dürfen jetzt in ihre Häuser zurückkehren. Einige, so Stadtsprecherin Silke Lenz, hätten zuvor nicht aus ihren Wohnungen gewollt und nur „mit Nachdruck“ das Evakuierungsgebiet verlassen. 310 Menschen haben nach Angaben der Stadt die Betreuungsstelle im Q2 des Thyssenkrupp-Quartiers genutzt. Alle Straßensperrungen sowie Umleitungen der Ruhrbahn würden nun nach und nach wieder aufgehoben, so Lenz. Insgesamt seien 373 Einsatzkräfte im Einsatz gewesen. Wir beenden unseren Liveticker an dieser Stelle.
20.30 Uhr: Die Entschärfung hat begonnen.
20.16 Uhr: Der zweite Evakuierungsdurchgang ist abgeschlossen. Die Entschärfung wird jetzt vorbereitet. Die Stadt Essen geht davon aus, dass die Bombe bis zum Ende des Heimspiels von Rot-Weiss Essen entschärft sein wird.
19.14 Uhr: Der äußere Evakuierungskreis ist jetzt geschlossen, niemand darf den abgesperrten Bereich mehr betreten. Gleichzeitig laufe noch der zweite Evakurierungsdurchgang im inneren Kreis, sagt Stadtsprecher Patrick Betthaus. Seit 19 Uhr spielt auch Rot-Weiss Essen gegen Viktoria Köln im Stadion an der Hafenstraße. „Unser Wunsch ist es weiterhin, die Entschärfung bis zum Abpfiff durchzukriegen“, so Betthaus. In der Betreuungsstelle hätten sich mittlerweile etwa 220 Menschen versammelt.
18.47 Uhr: Die Verkehrslage rund ums Stadion ist kritisch. Die Straße Sulterkamp ist weitgehend dicht, auch Abschnitte der Bottroper Straße sind voller Autos, die kaum weiterkommen. Teile der Hövelstraße sind dicht. Und nicht nur rund ums Stadion ist Stop-And-Go: Altenessen-Süd meldet ein völlig verstopftes Zentrum, die gesamte Gladbecker Straße ist stadtauswärts total dicht, und um 18 Uhr ging auch rund um den Hauptbahnhof fast nichts. Jetzt, um kurz vor 19 Uhr, ist auch die A40 in beiden Fahrtrichtungen auf Essener Stadtgebiet stark verstopft.
18.50 Uhr: Anscheinend gibt es aber auch bessere Erfahrungen mit der Verkehrslage: Ordnungsdezernent Christian Kromberg, der sich das RWE-Spiel selbst ansehen will, schreibt uns: „Bin sehr gut durchgekommenen, von Haarzopf zum Stadion in 30 Minuten, unser Konzept geht auf.“
18.30 Uhr: War es unbedingt nötig, die Bombenentschärfung ausgerechnet an einem Tag vorzunehmen, an dem im nicht weit entfernten Stadion Essen ein Spiel von Rot-Weiss Essen stattfindet? Es handelte sich schließlich um eine Bombensondierung, die flexibleres Handeln erlaubt, nicht um einen akuten Fund, etwa auf einer laufenden Baustelle.
Ordnungsdezernent Christian Kromberg kann den Unmut über zusätzliche Verkehrsbehinderungen verstehen, verweist aber auf eine komplizierte Gemengelage: Ursprünglich hätte die Bombe zu einem früheren Zeitpunkt entschärft werden sollen, doch wegen der Schneelage habe man seinerzeit verschoben. Die Privatfirma, die die Sondierungen vornimmt, hatte nun nur noch ein enges Zeitfenster, da sie lediglich bis Ende Januar für die federführende Bezirksregierung tätig ist.
„Diesem Zeitfenster mussten wir uns ein Stück weit beugen“, sagt Kromberg, der aber einräumt, er wisse nicht genau, ob die Entschärfung nicht zumindest noch ein, zwei Tage zu verschieben gewesen wäre. „Wir tun aber alles, um die Entschärfung und das Fußballspiel zu koordinieren“, so der Ordnungsdezernent. Geplant ist, wie erwähnt, die Bombe während des Spiels zu entschärfen. „Es hängt allerdings nicht von uns alleine ab, ob das klappt.“ Bei Bombenentschärfungen haben Anwohner, die nicht ihre Häuser verlassen wollten, immer wieder erhebliche Verzögerungen verursacht.
17.58 Uhr: Der letzte Evakuierungsdurchgang des Ordnungsamtes läuft. Bisher habe es keine Störungen gegeben, berichtet Stadtsprecher Patrick Betthaus.
17.40 Uhr: Die Entschärfung soll während des Heimspiels von Rot-Weiss Essen gegen Viktoria Köln stattfinden. Für alle, die das Sportliche interessiert: Hier geht‘s zum sportlichen Liveticker der Sportredaktion.
17.15 Uhr: „Der erste Evakuierungsdurchgang ist durch“, sagt Stadtsprecher Patrick Betthaus. Zeitgleich soll nun der zweite und damit letzte Durchgang durch das Ordnungsamt starten. Zudem werden jetzt die Sperrstellen im inneren Radius zugezogen. Bedeutet: Nichts und niemand darf sich mehr in den inneren Kreis bewegen. Mit einer Ausnahme: Um die ohnehin angespannte Situation auf den Straßen zu entlasten, kann auf der Haus-Berge-Straße weiter gefahren, jedoch nicht abgebogen werden. Die Straße soll bis zur tatsächlichen Entschärfung offen bleiben, hieß es bereits früher am Tag.
17.10 Uhr: Eine Bombenentschärfung samt Evakuierungsmaßnahmen ist personalintensiv. Die Stadt meldet: „Aktuell sind über 260 Kräfte der Feuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr, des Ordnungsamtes, der Ruhrbahn sowie der Hilfsorganisationen in Zusammenhang mit der heutigen Entschärfung im Einsatz.“
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16.53 Uhr: Der erste von zwei Evakuierungsdurchgängen durch das Essener Ordnungsamt läuft noch. Seitens der Stadt heißt es, dass dieser noch 20 bis 30 Minuten andauern könnte. Auf die Frage, ob sich Menschen weigern, ihre Häuser zu verlassen, heißt es: „Glücklicherweise nicht.“
16.13 Uhr: Rot-Weiss Essen macht via X (vormals Twitter) auch über die Situation aufmerksam.
16.02 Uhr: Die Bombe will am Abend Frank Stommel entschärfen. Er sagte am früheren Nachmittag, dass der heutige Blindgänger seine geschätzt 150. Bombenentschärfung wird. Die Bombe in Bochold sei „schon eine dickere“, so der erfahrene Entschärfer, der schon sehr oft in Essen im Einsatz war. Ein älteres Porträt über Frank Stommel lesen Sie hier.
15.50 Uhr: Ab 16 Uhr bietet die Ruhrbahn einen Shuttle-Service zur Betreuungsstelle im Thyssenkrupp-Quartier im Q2 an. „Angefahren werden die Haltestellen Bergmühle und Jahnstraße im Halbstundentakt“, meldet die Stadtverwaltung. Nach der Entschärfung werden die Betroffenen wieder zurück zu den beiden Haltestellen gefahren.
15.45 Uhr: Die Ruhrbahn hat nun konkretisiert, mit welchen Einschränkungen mit Beginn der Sperrung bis zu deren Aufheben heute zu rechnen ist:
- Tram-Linien 101/106 Es entfallen die Haltestellen zwischen (H) Helenenstraße und (H) Germaniaplatz.
- Buslinie 140 Es entfallen die Haltestellen zwischen (H) Hülsenbruchstraße und (H) Borbeck Bf.
- Buslinie 160/161 Für die Buslinie 160 entfallen die (H) Schölerpad, Kesselstraße und Wolfsbankstraße. Für die Buslinie 161 entfällt die (H) Schölerpad.
- Buslinie196 Es entfallen die Haltestellen (H) Friedrich-Lange-Straße, Bocholder Straße und Bergeborck Bf.
15.33 Uhr: Warum muss die Bombe in Bochold heute entschärft werden, wenn doch ein RWE-Heimspiel stattfindet, und die Verkehrssituation im Essener Norden eh schon angespannt ist? Diese Frage beschäftigt viele, Anwohner, Pendler, Fußballfans. Auf Anfrage unserer Redaktion sagt Stadtsprecher Patrick Betthaus: „Diese Gemengelage wurde mit der Bezirksregierung besprochen. Aber nach den Gesprächen machte diese klar: Die Bombe muss aktuell entschärft werden.“ Es sei das normale Vorgehen, erst miteinander das genaue Vorgehen zu besprechen, wenn klar ist, dass tatsächlich eine Bombe gefunden worden ist.
An der Sportanlage sind die Sport- und Bäderbetriebe mit den Bauarbeiten betraut. Dort soll nach Angaben von Betthaus Kunstrasen verlegt werden.
15.22 Uhr: Nun ist klar, wo die Betreuungsstelle für Anwohnerinnen und Anwohner ist: im Thyssenkrupp-Quartier im Q2. „Erreichbar ist diese über die Thyssenkrupp Allee“, so die Stadt. Es wird gemunkelt, dass es vor Ort Chili con Carne gibt.
14.40 Uhr: Das Ordnungsamt macht sich nun daran, mit Lautsprecherdurchsagen auf die Evakuierung im inneren Kreis aufmerksam zu machen. Zeitgleich starte auch der erste von zwei sogenannten Evakuierungsdurchgängen.
14.22 Uhr: Die Ruhrbahn meldet, dass von dem Bombenfund in Bochold mehrere Bus- und Bahnlinien betroffen sein werden. Derzeit gehen die Verantwortlichen davon aus, dass bei den Straßenbahnlinien 101 und 106 und bei den Buslinien 140, 160 und 161 während der Entschärfung einige Haltestellen nicht angefahren werden können. Noch ist unklar, wann genau die Bombe entschärft wird, daher ist auch noch unklar, wann die Bus- und Bahnlinien unterbrochen werden sein.
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14.15 Uhr: Wie üblich, dauern die Maßnahmen der Evakuierung wohl auch heute einige Stunden – auch weil in dem Bereich Tausende Menschen wohnen. Die ohnehin angespannte Verkehrssituation durch die A42-Sperrung wird durch das RWE-Spiel noch angespannter sein. Aus diesem Grund, so Stadtsprecher Patrick Betthaus auf Anfrage unserer Redaktion, werde man versuchen, dass die Entschärfung während der Drittliga-Partie stattfindet.
Bombe in Essen gefunden: Haus-Berge-Straße bleibt länger als üblich befahrbar
Um den Verkehr im Norden der Stadt zumindest rudimentär zu entlasten, wird zu einer bei Entschärfungen unüblichen Maßnahme gegriffen. Zwar befindet sich die Haus-Berge-Straße im inneren Entschärfungskreis – wird eigentlich also recht zeitig voll gesperrt -, doch an diesem Dienstag soll sie recht lange für den Durchgangsverkehr geöffnet bleiben. In Anliegerstraßen werde im inneren Kreis aber selbstredend nicht eingebogen werden können.
14.03 Uhr: Die Fundstelle liegt auf dem Sportplatz des Vereins Ballfreunde Bergeborbeck an der Straße Hagenbecker Bahn. Ein alter Ascheplatz, der demnächst umgestaltet werden soll. Drumherum sind viele Hochhäuser – entsprechend groß ist die Zahl der Menschen, die noch heute für die Dauer der Entschärfung aus ihren Wohnungen und Häusern heraus müssen. Die Stadt beziffert die Zahl der betroffenen Bürgerinnen und Bürger auf 4400.
Video: Bomben-Entschärfer Frank Stommel erklärt, was für eine Bombe im Boden liegt
Die Bombe war nicht bei Bauarbeiten gefunden worden, sondern man hatte auf Luftbildern nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufschlagstelle entdeckt. Aufschlagstellen von Bomben, die nicht explodiert sind, sehen auf Luftbildern nach dem Zweiten Weltkrieg oft wie schwarze Punkte aus. „Entsprechend haben wir 37 Sondierungsbohrungen durchgeführt“, sagt Frank Stommel, der Kampfmittel-Beseitiger der Bezirksregierung. Die Bohrungen reichten sieben Meter tief. Mit einem Metalldetektor wurde dann die Bombe gefunden und gezielt ausgebaggert. Die Bombe lag in fünf Metern Tiefe und ist nach Angaben von Stommel noch gut erhalten, auch der Aufschlagzünder.
13.57 Uhr: Der Bombenfund im Essener Norden dürfte ein Verkehrschaos nach sich ziehen. Der Grund: die ohnehin angespannte Situation wegen der gesperrten A42-Brücke und des Heimspiels von Rot-Weiss Essen gegen Victoria Köln um 19 Uhr. Auf Anfrage heißt es seitens der Stadt, dass die Partie aber stattfinden wird.
[Karte in höherer Auflösung als PDF-Download der Stadt Essen hier]
13.16 Uhr: Bei dem gefundenen Blindgänger handelt es sich um eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe, die noch an diesem Dienstag entschärft werden muss. Circa 4400 Menschen müssen deswegen evakuiert werden. Ob auch Altenheime betroffen sind, werde ermittelt, heißt es. „Alle Gebäude im Umkreis von 500 Metern um die Bombenfundstelle werden bis zum Ende der Entschärfung evakuiert“, meldet die Stadt. All jene, die im Umkreis von 500 bis 100 Metern um den Fundort leben, sollen sich während der Entschärfung in Gebäudeteilen aufhalten, die von der Bombe abgewandt liegen. Das sind nach Angaben der Stadt etwa 15.200 Bürgerinnen und Bürger.
Meldung der Nina-Warnapp über Bombe in Essen
12.56 Uhr: Nun ist eine Warnung auch per Nina-Warnapp verschickt worden. Darin auch zu finden: Das Gefahrentelefon unter der Nummer 0201/8833333
12.03 Uhr: Der Blindgänger muss heute (Dienstag, 23. Januar) noch entschärft werden. Die Bombe war bei Sondierungsarbeiten entdeckt worden, teilt Patrick Betthaus mit, Sprecher der Stadt Essen. Es hatte auf dem Sportplatz an der Hagenbecker Bahn einen solchen „Verdachtspunkt“ gegeben. Solche Verdachtspunkte werden in der Regel mit alten Luftbildaufnahmen ermittelt, die die Alliierten nach den Bombardements des Zweiten Weltkriegs angefertigt haben. Einschlagstellen von Bomben sind oft gut als schwarze Punkte zu erkennen.
11.32 Uhr: Es handelt sich vermutlich um eine US-Bombe mit Heckzünder. Es ist der erste Blindgängerfund in Essen im Jahr 2024. Im vergangenen Jahr waren insgesamt elf Blindgänger gefunden worden.
11.30 Uhr: In Essen-Bochold ist ein Blindgänger gefunden worden – an der Sportanlage Hagenbecker Bahn. Wir starten unseren Liveticker.
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