Essen. Der Schnee in Essen lädt am Samstag nochmal zum Schlittenfahren ein. Hier eine Übersicht beliebter Rodelstrecken – mit Erfahrungsbericht.

Wer einen Schlitten besitzt, ist in diesen Tagen klar im Vorteil, mit Poporutscher oder zur Not mit Plastiktüte geht es aber auch: Die Rodelhänge im Stadtgebiet sind gut besucht. Am Samstag (20.1.) kann man noch Schlitten fahren.

Schlittenfahren im Essener Stadtgebiet: Verschiedene Strecken

Schlitten raus, Mützen auf und los geht‘s heißt es beispielsweise im Ludwig-Kessing-Park in Essen-Überruhr. Diverse Abschnitte können mit dem Schlitten befahren werden. Auch im Bergeborbecker Volkspark bieten sich Hügel zur Abfahrt an.

Zahlreiche Strecken gibt es im Essener Süden in den diversen Wäldern, überall sind rodeltaugliche Schneisen zu entdecken, so zum Beispiel im Hespertal in Fischlaken. Dort war schon in den vergangenen Jahren die „Kuhwiese“ der Klassiker, unterhalb vom Hohen Kreuz: Am Schmalscheid/Zimmermannstraße. In Heidhausen treffen sich viele mit ihrem Schlitten im Bereich der Wimbergstraße. Ein sehr breiter Abhang bietet hier weitgehend gefahrlose Rodelverhältnisse.

In Bergerhausen ist das Siepental beliebt bei Rodlern. Eine Strecke mit moderatem Gefälle gibt es im Schlosspark in Borbeck. In Altenessen bietet sich auch die Schurenbachhalde an. Mit dem Schlitten kann die etwa 65 Meter hohe Halde hinuntergejagt werden. Auch im Stoppenberger Hallopark waren in den vergangenen Tagen schon viele Kinder mit ihren Eltern unterwegs.

Absolut beliebt sind bei Schnee die Abhänge an Haus Heisingen runter Richtung Wuppertaler Straße und alle Waldwege rund um die „Heimliche Liebe“, das Ausflugslokal im Schellenberger Wald. Wir haben diese Strecke getestet.

Schlittenfahren am Ausflugslokal „Heimliche Liebe“ in Essen

Frida (9) ist mit ihrem Schlitten unterwegs.
Frida (9) ist mit ihrem Schlitten unterwegs. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Dort treffen sich schon seit Anfang der Woche jeden Tag Dutzende Kinder mit ihren Familien. Für Donnerstag (18.1.) hatten einige Lehrer der angrenzenden Rudolf-Steiner-Schule ihre Schüler und Schülerinnen dazu aufgerufen, ihre Schlitten mitzubringen: Rodeln statt Mathe stand auf dem Stundenplan. Schnee in Essen gibt es schließlich nicht alle Tage.

Während die Piste den Hang hinab Anfang der Woche noch relativ langsam war, ist sie mittlerweile teilweise vereist und die Fahrt hinunter superschnell. „Aus dem Weg“ schallt es ab mittags aus vielen Kinderkehlen und auch Mamas und Papas freuen sich, aufspringen zu dürfen.

Die Route startet schnell, nach einigen Metern hat man schon ordentlich Tempo, sollte aber unbedingt den dicken Baum rechts liegen lassen. Wer es bis hierher ohne Sturz geschafft hat, muss eine Entscheidung fällen: Rampe ja oder nein. Kinder haben kurz vor Ende des Steilstücks einen kleinen Sprunghügel gebaut, den längst nicht alle meistern ohne danach – meist lachend – seitlich oder auch kopfüber im Schnee zu landen. Wer das Lenken beherrscht, kann vorbeifahren.

„Todesroute“ zum Baldeneysee mit dem Schlitten

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Danach biegt die Route nach links ab, wird flacher, aber umso idyllischer. Es geht jetzt bergab über einen Waldweg – und zwar lange. Der Baldeneysteig verläuft in diesem Bereich, darauf weisen Schilder an den Bäumen hin. „Aus dem Weg“ ist auch hier der richtige Ausruf, denn spätestens am Nachmittag bewegen sich ganze Kindergruppen nicht nur den Berg hinab, sondern auch wieder hinauf.

Wenige Kurven, wenig Steigung: Hier kann man kurz verschnaufen oder überlegen, doch mal wieder mehr Sport im Alltag zu machen. Der Rücken schmerzt, die Bauchmuskeln melden sich. Hier bietet sich auch die Gelegenheit, kleinere Kinder mit auf den Schlitten setzen. Die Regel für die meisten ist: Es wird nur bis zu dem gemütlich beleuchteten Fachwerk-Haus am Ende des Weges gefahren.

Danach kommt – Gerüchten von Zehnjährigen zufolge – „die Todesroute zum See“. Steil, kurvig und tatsächlich bis hinunter zum Baldeneysee. Die Autorin dieser Zeilen hat sich an die Regeln gehalten und die Tour an dem Haus beendet, kann also nichts Genaues über „die Todesroute“ sagen. Die Wanderung zurück zum Ausgangspunkt dauert jedenfalls etwa 10 Minuten, in denen einem jubelnde Kinder (und Erwachsene) mit strahlenden Augen und roten Bäckchen entgegenkommen. Schnee in Essen gibt es nicht alle Tage. Man sollte diese Tage nutzen.

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