Essen. Mit dem Andrang hatte Eon nicht gerechnet: Schlangen vor der Konzernzentrale, fast 1400 Kunstwerke am ersten Tag verkauft. Wer den Erlös bekommt.

Der Kunstbasar in der Zentrale des Essener Energieriesen Eon ist offenbar mit großem Erfolg gestartet. Wie der Konzern am Samstag (13.1.) auf seiner Homepage mitteilt, erlebte man am Vortag „ein großes Besucherinteresse“. So groß, dass das Angebot von rund 1400 Kunstwerken schon am Freitagabend „weitestgehend ausverkauft“ gewesen sei.

Essener Konzern verkaufte Ölbilder, Plakate, Skulpturen und Keramiken

Eon trennte sich von Ölbildern, Zeichnungen, Kupferstichen, Plakaten, Fotografien, Skulpturen, Keramiken und Geschirrteilen. Diese waren nicht nur durch gezielte Ankäufe, sondern auch durch Fusionen in die Sammlung gekommen. Nun wechselten zahlreiche Objekte ihre Besitzer: Der Andrang war groß, es bildeten sich Warteschlangen vor der Hauptverwaltung. Hunderte von Besuchern und Mitarbeitern griffen zu.

Das mag auch an den fairen Preisen zwischen 20 und 2000 Euro gelegen haben: Die Kunstabteilung hatte den Marktwert der Werke ermittelt und den Preis jeweils deutlich darunter festgesetzt. Dafür gab es zum Beispiel Bilder des so farbenfrohen wie beliebten Otmar Alt, des Dortmunder Künstlers Günter Rückert oder vom „Jungen Rheinland“-Mitbegründer Richard Gessner (1894-1989).

Nur die wenigsten Objekte haben noch keinen Käufer gefunden

Üppig behängte Wände: Rund 1400 Kunstwerke bot der Essener Konzern Eon bei seinem Kunstbasar an.
Üppig behängte Wände: Rund 1400 Kunstwerke bot der Essener Konzern Eon bei seinem Kunstbasar an. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

„Uns war bewusst, dass wir mit der Veranstaltung den Essener Bürgern etwas ganz Besonderes bieten, mit einem so großen Ansturm haben wir aber nicht gerechnet“, sagt die Kunstbeauftragte des Konzerns, Dorothee von Posadowsky. Man freue sich über den großen Erfolg des Basars. „Gleichzeitig hoffen wir auf das Verständnis derjenigen, die leider nicht zum Zuge kommen können.“ Das freilich hatten nicht alle der Kunstinteressierten: So ärgerten sich in sozialen Netzwerken manche über die „schlechte Organisation“. Ein Besucher schrieb: „Nachdem wir ca. 45 Minuten bei 1 Grad draußen standen, wurde die Schlange geschlossen. Alle hinter uns mussten leider wieder gehen.“

Der Kunstbasar war ursprünglich auf acht Tage angesetzt: Vom 12. bis zum 19. Januar 2024 sollte die Konzernzentrale am Brüsseler Platz gegenüber der Essener Messe für Kunstfreunde öffnen. Da der Basar schon nach dem Eröffnungstag praktisch ausverkauft ist, teilt das Unternehmen nun mit: „Interessierte finden nur noch ein sehr eingeschränktes Angebot und brauchen sich nicht mehr auf den Weg zum Kunstbasar bei Eon in Essen zu machen.“

Art Talk und Kunstführung finden statt

Der öffentliche „Art Talk“ zum Thema „Kunst verkaufen“ werde aber für angemeldete Gäste am Sonntag, 14. Januar, um 12 Uhr wie geplant stattfinden. Auch die private Kunstführung mit dem Vorstandsvorsitzenden Leonhard Birnbaum für die angemeldeten Leser werde am Mittwoch, 17. Januar, durchgeführt.

Eon hat angekündigt, die Gesamtsumme der Einnahmen aus dem Kunstbasar zu spenden. Die Besucher und Besucherinnen stimmten während des Einkaufs vor Ort ab, welche Essener Institutionen die Spendensumme erhalten soll: Die Entscheidungen fielen auf das Kinderschutzhaus des Kinderschutzbundes Essen und die Tafeln in Essen. Wie hoch der Gesamterlös ist, will der Konzern in den nächsten Tagen bekannt geben.

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