Essen. Erst hieß es, die Sperrung ende am Samstag (16.12.), nun drohen monatelang Stau-Probleme. Die Kommunikation der Behörde ist unterirdisch.

Die Sperrung der Autobahn A 42 verursachte im Essener Norden einige Tage massive Verkehrsprobleme, doch bis Freitag Abend (15.12.) schien es immerhin so, als sei die Sache nur von kurzer Dauer. Dann aber kam heraus, dass die auf Bottroper Stadtgebiet liegende A 42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal viel maroder ist als bisher bekannt und eben wohl nicht für den Verkehr rasch wieder freigegeben werden kann. Es droht nun ein womöglich monatelanges Stau-Chaos für die Stadtstraßen auch in Essen, die den Umleitungsverkehr der unterbrochenen Autobahn aufnehmen müssen und damit heillos überfordert sind.

Als ob das nicht schon schlimm genug ist, leistet sich die Autobahn Westfalen GmbH als zuständige Betreiberin auch noch ein beispielloses Kommunikationschaos. Während der Stadt Essen offenbar noch Freitag fest zugesagt wurde, dass nunmehr Dienstag morgen (19.12.) die A 42 wieder ans Netz geht, gibt die Autobahnbehörde fast parallel eine Mitteilung heraus, in der reichlich viele neue Probleme aufgezählt werden, die alles andere als eine rasche Freigabe nahelegen. Und ein Termin wird dann in besagter Mitteilung lieber gar nicht mehr genannt. Ein unglaublich rücksichtsloser Umgang mit den Städten Essen und Bottrop und natürlich auch mit den betroffenen Bürgern, die in den Staus auf den Umleitungsstrecken feststecken, Zeit und Nerven verlieren.

Die Autobahn GmbH muss Aufklärung liefern, und zwar schnell

Wenn die Damen und Herren Autobahn-Verantwortlichen am Montag aus dem diesmal leider nicht wohlverdienten Wochenende zurückkehren, muss endlich offiziell Aufklärung her, und zwar schnell. Denn wenn die Sperrung, worauf vieles hindeutet, noch Wochen und Monate andauert, müssen sich die Städte rasch etwas einfallen lassen, um das Stau-Chaos im Rahmen des Möglichen zumindest abzumildern.

Abgesehen vom Kommunikationsdesaster, ist der Fall ein weiteres Beispiel für eine Bundes- und Landespolitik, die fahrlässig und wider besseren Wissens herausragend wichtige Infrastruktur so lange verkommen lässt, bis sie nicht mehr nutzbar ist. Das beste Fernstraßennetz ist wertlos ohne sichere Brücken, und es gibt ja Hunderte weitere, die sich ebenfalls der Grenze ihrer Belastbarkeit nähern. Denkt man all das zehn, zwanzig Jahre weiter, bedenkt man ferner die hierzulande üblichen langen Sanierungszeiträume und die leeren öffentlichen Kassen, kann einem nur Angst und Bange werden.