Essen. Die Arbeiten an der Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal und damit die Autobahn-Sperrung dauern wohl noch Monate. Es drohen weiterhin Staus.
Neue Lage an der Autobahn A42, die deutlich länger gesperrt bleiben muss als ursprünglich geplant. Die Arbeiten an der maroden Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal und damit die Vollsperrung zwischen der Anschlussstelle Bottrop-Süd und dem Autobahnkreuz Essen-Nord werden sich nach Angaben der Autobahn GmbH Westfalen hinziehen, da neue Probleme aufgetaucht seien.
Ein neuer Termin für das Ende der Vollsperrung wurde nicht genannt, doch dürfte die Freigabe der A42 wohl noch Monate auf sich warten lassen, was auch Informationen nahelegen, die am Freitag (15.12.) in Bottrop kursierten. Eigentlich sollte die Sperrung am Samstag (16.12.) enden.
Auf der Umleitungsstrecke und auf weiteren Hauptstraßen im Essener Norden ist somit noch länger mit Verkehrsbehinderungen und Staus zu rechnen. In den letzten Tagen gab es hier für viele Auto- und Lkw-Fahrer Geduldsproben.
Im Zuge der Schadensanalyse und der weiteren Untersuchungen im Rahmen der Instandsetzung sind demnach weitere Schäden an Brückenhängern aufgetreten, „die jetzt mit neuester Technik festgestellt und bewertet werden müssen“, so die Autobahn GmbH in einer Mitteilung. „In den nächsten Wochen werden Drohnen in den Brückenbogen eingesetzt, um auch Aussagen zum Inneren des nicht begehbaren Bogenkastens zu bekommen.“
Fraglich ist, ob überhaupt noch mal Lkws auf der alten Brücke fahren dürfen
In den nächsten Tagen sollen laut Autobahn GmbH sämtliche Hänger untersucht und Schäden an der Brücke näher erfasst und anschließend saniert bzw. schweißtechnisch instandgesetzt werden. Darüber hinaus werde ein umfängliches elektronisches Monitoring-System installiert, damit kleinste Veränderungen an der Brücke unmittelbar festgestellt werden können, wenn der Verkehr wieder fließt.
Dazu zähle auch der Aufbau einer Wiege- und Schrankenanlage zur Kontrolle des Verkehrs. Das soll es erlauben, die Brücke für Pkws, die die Infrastruktur weniger stark belasten als der Schwerverkehr, wieder zu öffnen. Das Verfahren, eine Brücke für Pkws bei reduzierter Geschwindigkeit freizugeben, für Lkws jedoch nicht, ist von der A 1-Rheinbrücke bei Leverkusen bekannt. Noch nicht abzusehen ist, welche Gewichts- und Tempobeschränkungen nach Ende der Vollsperrung auf der A42-Brücke gelten werden. Sehr fraglich ist allerdings, ob überhaupt noch mal Lkws auf die alte Brücke gelassen werden können.
Langfristiges Ziel bleibe es, die Brücke so zu stabilisieren, dass möglichst viel Verkehr fließen kann, bis der Neubau steht, so die Autobahn GmbH. In diesem Zusammenhang sind derzeit auch weitere Verstärkungsmaßnahmen angedacht. Das Planfeststellungsverfahren für den sechsstreifigen Ausbau der A 42 in diesem Bereich läuft bereits. Es umfasst auch den Neubau der Brücke.
Marode A 42-Brücke steht seit Jahren unter Beobachtung
Die Rhein-Herne-Kanal-Brücke im Zuge der A 42 wurde 1970 für den Verkehr freigegeben. Sie war in dieser Form eine der ersten Stabbogenbrücken mit einer außerordentlich großen Spannweite. Seit Jahren steht sie unter Beobachtung der Straßenbauverwaltung, vor allem, weil sie nach den Einschränkungen auf der A 1 bei Leverkusen und der A 40 bei Duisburg-Neuenkamp in den vergangenen Jahren verstärkt Schwerverkehr verkraften musste. Deshalb wurde auch die turnusmäßige Hauptprüfung der Brücke auf dieses Jahr vorgezogen, wobei Anfang November Risse festgestellt wurden. Im Zuge des geplanten Ausbaus der A42 auf sechs Spuren soll die Brücke durch einen Neubau ersetzt werden.
Der marode Zustand der Brücke macht auf der einen Seite den geplanten Neubau um so dringender. Auf der anderen Seite stellen die Experten sich die Frage: Kann der Neubau überhaupt so ablaufen wie geplant? Nach den Plänen der Autobahn Westfalen GmbH muss die alte Brücke nicht nur so lange halten, bis voraussichtlich 2024 der Neubau startet. Sie soll den Verkehr zudem noch aushalten, bis die Hälfte der neuen Brücke – das Stück in Fahrtrichtung Oberhausen – fertig gebaut ist. Erst dann wird der Verkehr auf die halbe neue Brücke umgeleitet, erst dann kann die alte abgerissen werden. Experten fordern deshalb für die alte Brücke „umfangreiche Prüfungen hinsichtlich der Belastung durch die bauzeitliche Verkehrsführung“.
Wegen des RWE-Heimspiels wurde die Umleitungsstrecke geändert
Aus Anlass des Heimspiels von Rot-Weiss Essen am Freitagabend (15.12.) im Stadion an der Hafenstraße wurde die Umleitung von der Stadt geändert. Der Verkehr wird bis Samstagmorgen von der Anschlussstelle Bottrop-Süd über die Bottroper Straße bis zur Grillostraße geführt und von dort weiter bis zur Gladbecker Straße.
Ab Samstagmorgen gilt dann wieder die bisherige Umleitung von der Bottroper Straße über den Sulterkamp und die Vogelheimer Straße bis zur Gladbecker Straße. Von dort geht es weiter in Richtung Autobahn.
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