Essen. Wegen Bauarbeiten an der Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal ist die A42 sechs Tage lang dicht. Und das ist nur der Anfang
Jeden Tag rollen 85.000 Fahrzeuge auf der A42 über den Rhein-Herne-Kanal, darunter sind 14.000 Lkw. Viele davon werden ab dem kommenden Montag, 11. Dezember, an der Anschlussstelle Bottrop-Süd von der Autobahn abfahren und eine Umleitung durch den Essener Norden nehmen müssen, denn die Autobahn wird wegen Bauarbeiten an der Brücke über den Kanal sechs Tage lang gesperrt. Und das ist nur der Anfang.
Als die Rhein-Herne-Kanalbrücke 1970 für den Verkehr freigegeben wurde, war sie eine der ersten Stabbogenbrücken überhaupt. Für die heutige Verkehrsbelastung war das Bauwerk aber nie ausgelegt, weshalb es nach Angaben der Autobahn GmbH Westfalen regelmäßig überprüft und immer wieder instandgesetzt wird. Zuletzt waren dabei Risse entdeckt worden.
Der Verkehr in Richtung Osten führt durch den Essener Norden
Abermals stehen sogenannte Erhaltungsarbeiten an, wenn die Brücke am kommenden Montag um 3 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt wird. Der Verkehr in Fahrtrichtung Dortmund wird dann über innerstädtische Straßen umgeleitet – über die Bottroper Straße, den Sulterkamp, über die Vogelheimer Straße und über die Gladbecker Straße.
Leidtragende sind dann nicht nur all jene, die sich in die Blechlawine einreihen müssen. Leidtragende sind auch Anwohner im ohnehin vom Verkehr gebeutelten Essener Norden, insbesondere in Vogelheim.
Ein Sprecher der Autobahn GmbH erinnert an die Sperrung der A42
Diese mag es trösten, dass der Autobahnverkehr in Richtung Duisburg über Bottroper Stadtgebiet geführt wird. Auch großräumige Umleitungen wird es geben, über die A2 und über die A40.
Wie viele Verkehrsteilnehmer dieser Empfehlung folgen werden, lässt sich laut Autobahn GmbH nicht abschätzen. Immerhin: „Sie haben Ausweichmöglichkeiten, das ist das Gute am Ruhrgebiet“, sagt Sprecher Bernd A. Löchter und erinnert dabei an die dreimonatige Vollsperrung der A40 im Jahr 2012. Das befürchtete Chaos blieb damals aus.
Am Samstag, 16. Dezember sollen die Arbeiten an der Rhein-Herne-Kanalbrücke beendet sein, dann wird die A42 wieder für den Verkehr in beide Fahrtrichtungen freigegeben. Um 20 Uhr soll es so weit sein.
Im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A40 wird die Brücke ersetzt
Die Vollsperrung der Autobahn ist jedoch nur ein Vorgeschmack. Da die A42 auf sechs Spuren ausgebaut werden soll, wird die in die Jahre gekommene Stabbogenbrücke durch einen Neubau ersetzt. Laut Autobahn GmbH soll die neue Brücke in zwei Bauabschnitten errichtet werden, sodass der Verkehr zunächst noch über die alte Brücke fahren kann.
Noch gibt es kein Baurecht, derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren für den sechsspurigen Ausbau. Wann die Bauarbeiten beginnen? Behördensprecher Löchter will sich nicht festlegen.
Lastwagen mit mehr als 40 Tonnen Gesamtgewicht dürfen die Brücke bereits heute nicht mehr befahren. Nicht jeder Brummifahrer hält sich daran. Deshalb sollen zur Kontrolle im kommenden Jahr Schranken und eine Waage eingebaut werden. Dann steht auf der A42 die nächste Sperrung an.
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