Essen. Die erste Belastungsprobe haben die A40-Umleitungsstrecken am Wochenende hinter sich gebracht, jetzt kam der Härtetest: Am Montag mussten erstmals zigtausend Pendler durch Essen und über andere Autobahnen zur Arbeit fahren. Das befürchtete Chaos blieb aus. Alle Infos in der Chronik des Vormittags.
Stell dir vor, die A40 ist gesperrt - und man merkt es kaum. Der Auftakt der Sperrung am Wochenende ist reibungslos über die Bühne gegangen, am Montag rollte zum ersten Mal der Berufsverkehr über die Ausweichrouten. Die Ereignisse des Vormittags in der Rückschau.
11.40 Uhr: Wen man am Morgen und Vormittag auch fragte - Straßen.NRW, Polizei, Pendler oder die Bahn - alle zogen sie ein positives Fazit zum ersten vollen Arbeitstag mit A40-Vollsperrung. Es sei regelrecht "leer" gewesen auf den Straßen und Autobahnen, sagt Tanja Hagelüken von der Essener Polizei. Aber, und auch das befürchten alle Beteiligten: "Jetzt haben wir ja auch Ferienzeit." Am 22. August beginnt die Schule in NRW wieder. Spätestens dann gibt es die nächste Bewährungsprobe.
Drei statt 24 Monate Bauzeit dank Vollsperrung
11.26 Uhr: Zum Hintergrund: Straßen.NRW hat es eilig mit dem Projekt. In nur drei Monaten soll die Sanierung abgeschlossen sein. Dafür wird täglich von 6 bis 22 Uhr gearbeitet. Am 1. Oktober soll die Autobahn dann wieder freigegeben werden. Ohne die Vollsperrung, so die Argumentation des Landesbetriebs, hätten die Bauarbeiten mindestens zwei Jahre gedauert.
11.13 Uhr: Auch der Bahn hat die A40-Sperrung am Morgen keine Probleme bereitet. Es gebe zwar keine Fahrgastzählung, sagte eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage der WAZ Mediengruppe, aber die Kollegen auf der Strecke hätten "keine überfüllten Züge" erlebt. "Da kommen uns die Sommerferien zugute. Alle sind ganz entspannt und zufrieden." Alles gut also - wären da nicht die Pannen gewesen, die am frühen Morgen Tausende Pendler ausbremsten. Eine Stellwerksstörung in Essen sorgte gegen 5 Uhr für Verspätungen und Zugausfälle.
10.46 Uhr: Wer am Wochenende Fragen zur A40-Sperrung hatte, landete am „Bürgertelefon“ zu Hause bei Hans-Dieter Schmitz, dem Leiter des Amts für Straßen und Verkehr. Gerade mal 50 Bürger wählten die Servicenummer.
Lage auf den Straßen laut Polizei "sehr übersichtlich"
10.29 Uhr: Der erste Schwung Berufsverkehr dürfte durch sein - das Fazit der Polizei fällt positiv aus: "Das befürchtete Chaos ist ausgeblieben", sagt Tanja Hagelüken. Sie ist heute die "Stau-Beauftragte" bei der Essener Polizei - aber eben ohne Stau. Auf den Straßen sei es den Morgen über "sehr übersichtlich, sehr ruhig" gewesen. "Wir sind zufrieden mit dem ersten Tag."
10.08 Uhr: Noch mehr Angeberwissen: Während der Vollsperrung der A40 sollen 260 Hinweisschilder an Autobahn und im Essener Stadtgebiet den Verkehr umleiten.
9.48 Uhr: Wer die Meldungen über weitgehend freie Straßen nicht glauben mag, kann sich via Webcam davon überzeugen. Beide Kameras, die Straßen.NRW am Autobahndreieck Essen-Ost und in Essen-Frohnhausen angebracht hat, zeigen flüssigen Verkehr.
"Wenn's so bleibt, kann die Sperrung bleiben"
9.34 Uhr: "Wenn es so bleibt, kann die Sperrung bleiben", schreibt ein Nutzer via Facebook. Er habe "nur zwei verwirrte Holländer, die vor der Ausfahrt Essen Mitte 'parkten'", gesehen. Ansonsten komme man wirklich besser durch - auch über die Umleitung auf der Friedrichstraße.
9.30 Uhr: Wer regelmäßig zwischen Duisburg und Essen unterwegs ist, sollte die folgende Info im Hinterkopf behalten: Während der Vollsperrung in Essen wird auf der A40 auch in Mülheim gebaut. Vom 14. Juli bis 28. Juli wird die Autobahn in Richtung Duisburg gesperrt. Die Anschlussstellen Mülheim-Heißen, - Winkhausen, -Dümpten, -Styrum und Mülheim an der Ruhr sind dann geschlossen.
Straßen.NRW liegt bei Bauarbeiten auf A40 "sehr gut im Plan"
9.15 Uhr: "Es ist nichts los." Das hat Bernd Löchter auf Nachfrage sowohl von der Polizei als auch vom Bauleiter vor Ort erfahren. Vor den Absperrungen gebe es "keine Staus auf der A40, weder in die eine, noch in die andere Richtung". Der Straßen.NRW-Sprecher hat dafür drei Erklärungen: "Die Information der Autofahrer hat offensichtlich funktioniert. Das Konzept geht auf." Und: "Der Ferienstart tut natürlich auch sein Übriges."
9.03 Uhr: Drei Tage nach dem Beginn der Bauarbeiten berichtet Straßen.NRW-Sprecher Löchter über erste Beschwerden von Anwohnern über Baulärm und Staub. Man sei aber im Gespräch. Immerhin: Die für die ersten vier Nächte beantragte Nachtarbeit sei nicht nötig gewesen, weil die Bauarbeiten so zügig vorangingen.
9.00 Uhr: In der Zentrale von Straßen.NRW kann Sprecher Bernd Löchter ein optimistisches erstes Zwischenfazit zu den Bauarbeiten auf der A40 verkünden: "Wir liegen mit den Arbeiten sehr gut im Plan", sagt er.
Auf der A40 rollen täglich bis zu 120.000 Autos
8.45 Uhr: Weiter positive Rückmeldung von der auch für die A40 zuständigen Autobahnpolizei Düsseldorf: "Die Verkehrslage auf den Autobahnen ist unauffällig", sagt Polizeisprecher André Hartwich. An einem normalen Novembertag mit freigegebener A40 sei deutlich mehr los. Auch bei der Autobahnpolizei sieht man die begonnenen Ferien als Hauptgrund für die entspannte Lage. "Offenbar sind schon alle weg."
8.30 Uhr: Faktenwissen zum Angeben in der Kaffeepause: Die A40 ist die meist befahrene Autobahn im Ruhrgebiet. Bis zu 120.000 Fahrzeuge sind dort pro Tag unterwegs. Auf den Autobahnen 42 und 52 rollen bis zu 90.000 Fahrzeugen täglich. An der Spitze in NRW liegt die A3 mit bis zu 160.000 Autos am Kölner Ring.
Pendler ziehen positives Zwischenfazit trotz A40-Sperrung
8.13 Uhr: Das aktuelle Bild auf der Autobahn-Übersicht von Straßen.NRW: Zähfließender Verkehr in beiden Richtungen zwischen Bochum und Essen - für einen Montagmorgen ist das aber nichts Ungewöhnliches. Wer von Duisburg aus nach Essen fährt, muss sich ab Mülheim-Heimaterde auf zähfließenden Verkehr einstellen.
7.48 Uhr: Viele Berufspendler machen trotz der A40-Sperrung positive Erfahrungen: Sie sei "top durch die Stadt durchgekommen" - und sogar fünf Minuten zu früh im Büro gewesen, schreibt Nutzerin Birgit Ring bei Facebook. Auch ein anderer Angestellter, der am Morgen von Bochum nach Essen-Zentrum gefahren ist, ist überrascht: 27 Minuten Fahrtzeit trotz einer zusätzlichen Umleitung in Bochum - das sei fast weniger als an anderen Tagen. Aber, sagt auch Polizeisprecherin Tanja Hagelüken: "Jetzt ist ja Urlaubszeit."
"Die Lage ist sehr entspannt", heißt es bei der Polizei Essen
7.36 Uhr: Die Essener Polizei beobachtet mit verschiedenen Posten die aktuelle Verkehrslage in der Stadt. Auch Sprecherin Tanja Hagelüken war am Morgen unterwegs. In Steele am Wasserturm seien manche Autofahrer irritiert gewesen, weil das Rechtsabbiegen von der Kronprinzenstraße auf die Steeler Straße anders geregelt ist als sonst üblich. "Wo wir Probleme feststellen", sagt Hagelüken, "geben wir diese an das Straßenverkehrsamt weiter."
7.28 Uhr: "Die Lage ist sehr entspannt", sagt Tanja Hagelüken von der Polizei Essen. Der Verkehr fließe bislang gut, "im Moment greifen die Umleitungen". Der Einsatzleiter der Polizei werde sich am Vormittag per Hubschrauberflug einen Überblick verschaffen.
[kein Linktext vorhanden]Straßen.NRW zeigt Verkehrslage über Webcams
7.13 Uhr: "Sind super durchgekommen", schreibt User "Horsti" bei Twitter. Seine Erfahrung bei der Überleitung auf die A52 am Autobahndreieck Essen-Ost: "Es würde noch flüssiger laufen, wenn die Spezis auch die zweite Spur nutzen würden." Viele Autofahrer hätten zwischen Essen-Kray und Frillendorf von der linken auf die rechte Spur gewechselt, obwohl der Verkehr zweispurig weiterrollen kann.
7.06 Uhr: Wer sich bequem ein Bild von der aktuellen Lage vor der Sperrung machen will, kann dies online tun: Straßen.NRW hat an den gesperrten Autobahnabschnitten Webcams installiert. Vom Autobahndreieck Essen-Ost lässt sich so in Richtung Dortmund schauen, von der Anschlussstelle Frohnhausen in Richtung Duisburg.
7.03 Uhr: "Nix los auf der A40", sagt der Kollege, der aus Richtung Bochum nach Essen gefahren ist.
Umfassende Umleitungen während der A40-Sperrung
6.58 Uhr: Folgende Umleitungen schlägt Straßen.NRW vor: Wer aus Mülheim in Richtung Dortmund durch Essen durch muss, fährt an der Abfahrt Essen-Zentrum runter und dann über Friedrich-, Hohenzollern-, Kronprinzen-, Kurfürsten- und Markgrafenstraße und schließlich an der Anschlussstelle Essen-Huttrop wieder auf die A40.
Aus Fahrtrichtung Dortmund wird der Verkehr ab dem Dreieck Essen-Ost über die A52 und A3 umgeleitet. Noch großräumiger lässt sich die Sperrung über die A45 beziehungsweise die A43 und die A42 umgehen.
6.53 Uhr: Zur Erinnerung: In Fahrtrichtung Essen ist die A40 ab dem Autobahndreieck Essen-Ost bis zur Anschlussstelle Essen-Zentrum (hinter dem Tunnel) gesperrt, inklusive der Anschlussstelle Essen-Huttrop. In Fahrtrichtung Dortmund ist die A40 ab der Anschlussstelle Essen-Zentrum (vor dem Tunnel) gesperrt. Die Auffahrt Essen-Huttrop in Fahrtrichtung ist Dortmund offen.
Autobahnpolizei sieht noch kein erhöhtes Stauaufkommen
6.45 Uhr: Auch in der Zentrale des Landesbetriebs Straßen.NRW geht man den Tag gelassen an: "Sie rufen zu früh an", sagt ein Mitarbeiter der Pressestelle am Telefon. Später werde ein Sprecher zurückrufen.
6.30 Uhr: In der Einsatzleitstelle der Autobahnpolizei Düsseldorf ist die Lage entspannt. "Bisher kein erhöhtes Stauaufkommen", heißt es auf Nachfrage.
Stellwerkstörung legt Bahnverkehr rund um Essen lahm
6.15 Uhr: Noch sind die Straßen weitgehend leer, die Verkehrsübersicht von Straßen.NRW ist aber bereits ab Gelsenkirchen Süd in Fahrtrichtung Essen gelb gefärbt - und das heißt: zähfließender Verkehr. In der Gegenrichtung beginnt es sich offenbar erst kurz vor der Sperrung, ab Essen-Holsterhausen, zu knubbeln.
Die A40-Sperrung von oben
5.45 Uhr: Als wäre die A40-Sperrung allein nicht genug Belastungsprobe, gibt es auch noch Probleme bei der Bahn: Wegen einer Stellwerksstörung geht am frühen Morgen nahezu gar nichts am Essener Hauptbahnhof. Regionalbahnen, ICs und ICEs werden mit bis zu 60 Minuten Verspätung auf der Anzeigetafel angegeben - oder fallen gleich ganz aus.