Essen. Für „Lahme Ente, blindes Huhn“ gab es Applaus in der Studio-Bühne in Essen. Es geht um zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Um Freundschaft, Mut und Vertrauen dreht sich „Lahme Ente, blindes Huhn“, das neue Familienstück im Amateurtheater „Studio-Bühne“. Zwei Darsteller verzaubern Kinder ab fünf Jahren auf einer ebenso humorvollen wie hintersinnigen Reise zu einem geheimen Ort.
Unterschiedlicher könnten sie kaum sein, die beiden Charaktere, um die sich das Kinderbuch des Erfolgsautors Ulrich Hub rankt: Lahme Ente (Frauke Souren) und blindes Huhn (Martin Wilke). Einsam Nüsse kauend hockt die Ente in ihrem grauen Hinterhof, da stolpert das blinde Huhn herein. Und das vorwiegend junge Publikum ist mitten in der turbulenten Story.
Großartig, wie tollpatschig das weiße Federvieh auf die kleine Bühne stürzt und über die Krücke auf dem Boden stolpert. Gleich diese erste Szene sorgt für Lacher. Mit dunkler Sonnenbrille, roter Kappe, weißer Hose und ebensolcher Bluse sieht Martin Wilke hinreißend komisch aus. Sein verhaltenes Gackern und die hühnerartigen Gesten, vor allen die des Kopfes, verdienen einen Sonderapplaus.
Abenteuerliche Reise von zwei Hauptcharakteren auf Essener Studio-Bühne
Doch gut gemimt ist auch die lahme Ente, die sich langsam und nur mit ihrem Stock fortbewegt. Grün-gelbe Schirmmütze, grüner Regenmantel und eine karierte Hose, fertig ist das zweite Kostüm (Idee: Sarah Maus). Das alles gefällt schon den Jüngsten im Publikum. Sie schlossen die beiden tierischen Anti-Helden bei der Premiere dieser ansprechenden Inszenierung unter der Regie von Sina Hentschel und Claudia Welzel am Samstag (4.11.) schnell in ihre Herzen.
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Aus dem Hinterhof starten die lahme Ente und das blinde Huhn ihre abenteuerliche Reise, bei der das Ensemble ohne Requisiten auskommt. Die Bilder von dem, was die zwei auf dem Weg zum geheimen Wünsche-Ort erblicken, entstehen durch detaillierte Beschreibungen in wortwitzigen Dialogen, die beide Darsteller mit ausdrucksstarker Gestik und Mimik ergänzen.
Ohne Bäume wird dieser dunkle, stille Wald „sichtbar“, durch den sich das ungleiche Duo mühsam einen Pfad bahnt. Vorsichtig nach Hindernissen tastend schreitet das blinde Huhn leise gackernd voran. Und führt die zaudernde Ente sicher im Schlepptau. So schaffen sie es gemeinsam, denn das Handicap des Huhns birgt einen Vorteil: Das blinde Tier kennt die Finsternis und fürchtet sie nicht.
„Lahme Ente, blindes Huhn“: Ein Stück für die ganze Familie
Später führt die lahme Ente den Gefährten über die tiefste Schlucht der Welt. In winzigen Schritten überqueren sie ein schmales Brett und erklimmen im Anschluss den höchsten Berg. Fazit: Hilft einer dem anderen über schwierige Klippen, winkt eine wunderbare Freundschaft. „Lahme Ente, blindes Huhn“, eine moderne Parabel über Probleme und wie man sie bewältigen kann, ist ein unterhaltsames Stück für die ganze Familie, aufgeführt von Theaterbühnen im ganzen Land. Die Inszenierung des Krayer Ensembles ist sehenswert und hat kräftigen Applaus verdient.
Die nächsten Vorstellungen
- Samstag, 11.11., 16 Uhr
- Sonntag, 12.11., 15 Uhr
- Samstag 25.11., 16 Uhr
- Samstag, 9.12., 16 Uhr
- Karten unter 0201-55 15 05, E-Mail: info@studio-buehne-essen.de. Tickets kosten 8, ermäßigt 5 Euro.
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