Essen-Bergerhausen. Heimatforscher Stoll hat alte Stadtteil-Ansichten aus Bergerhausen für einen Kalender zusammengestellt. Nicht alle Orte erkennt man sofort.
Einen Kalender für das Jahr 2024 mit Ansichten aus dem alten Essen-Bergerhausen hat Johannes Stoll, Hobbyhistoriker und ehemaliger Vorsitzender der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald, zusammengestellt.
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Zeit verstrichen ist, seit Felder und Wiesen, direkt an der Grenze einer Großstadt gelegen, noch unbebaut waren. Eine Zeppelin-Schrägbildaufnahme von 1926 zeigt das historische Straßennetz, welches größtenteils durch landwirtschaftlich genutzte Flächen führt“, sagt Stoll zu seiner Bildauswahl, die teils überraschende Ansichten aus dem Stadtteil bietet.
Auf dem Titelblatt ist eine Aufnahme der Bauvereinstraße aus den 1980er Jahren zu sehen, wie die Fahrzeuge verraten. Der Neubau der später Elsa Brändström getauften Realschule sei 1952 der erste nach dem Krieg in Essen gewesen, ein Ersatzbau für den in der Innenstadt ausgebombten Schulbau.
Kalender zeigt Essener Ansichten aus verschiedenen Zeiten
Eisenbahnfreunde werden sich vermutlich für das Foto interessieren, das den Bahnhof Süd zeigt. Der liege zwar nicht in Bergerhausen, sei aber für Fahrten zum Baldeneysee, nach Hügel, Werden und Kettwig der nächstgelegene Bahnhof. Typische Bebauung, wie sie in den 1930er Jahren entstand, ist beispielhaft auf einem Foto der Weserstraße abgebildet, ebenso eine Sportanlage im Hinterhof an der Rellinghauser Straße, ein Rollschuhplatz, errichtet 1939.
„Sicherlich eine Rarität ist eine Aufnahme aus dem Jahr 1900, die einen Mann vor seinem Haus im Siepen zeigt“, erklärt Stoll. Aus dem Gewerbegebiet an der Ruhr, dem ersten Bergerhausens, zeigt er aus den 1950ern das ehemalige Magazin der Firma Stemmer u. Cie., seit 1910 bereits im Besitz der Stadt Essen. Es sei später der Verbreiterung der Westfalenstraße zum Opfer gefallen. Ein weiteres Foto zeigt die WEDAG Westfalia Dinnendahl Gröppel AG, die Fabrikhallen an der Westfalen-/Kunstwerkerstraße, die heute zu Loftwohnungen umgebaut sind. Im Hintergrund ist noch das Wasserwerk zu sehen, das auch längst Geschichte ist.
In den Gaststätten wird längst nicht mehr ausgeschenkt
An die ländliche Vergangenheit des Stadtteils erinnern Aufnahmen der Bauernhöfe Schürmann und Schulte Staade, an die Gastronomie ein Foto der Zornigen Ameise. Die meisten der Kneipen, Restaurants, Gaststätten im Stadtteil sind längst verschwunden. „Ich zeige die Fotos aus nostalgischen Gründen, ausgeschenkt wird da schon lange nicht mehr“, so Stoll, der auf der Fotosuche für den Kalender in der umfangreichen Sammlung von Thorsten Born fündig wurde.
Für das Layout des Kalenders zeichnet der Grafiker Manfred Arnsmann verantwortlich. Der Kalender ist ab sofort für elf Euro in den folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Postshop Bergerhausen, Rellinghauser Straße 331, Poststelle Domeinski, Hellweg Frankenstraße, Tankstelle Goldmann, Frankenstraße 74. Dort gibt es auch noch Restexemplare des Buches „Die Bauerschaft Bergerhausen“ von Johannes Stoll zu kaufen.
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