Essen. Der Ruhrbahn-Shuttle-Service „Bussi“ steht vor einem überraschenden Fahrerwechsel. Der Dienstleister der Ruhrbahn ist insolvent.

Gerade erst hat der Rat der Stadt „Bussi“ eine weitere Verlängerung gewährt, da steht beim „On-Demand-Angebot“ der Ruhrbahn ein überraschender Fahrerwechsel an. Der externe Dienstleister, der die Fahrer für die goldgelben Sammeltaxen stellt, ist insolvent. Dies bestätigte die Ruhrbahn auf Anfrage.

Laut Unternehmenssprecherin Simone Klose hat das kommunale Nahverkehrsunternehmen aber bereits Ersatz gefunden. „Wir gehen davon aus, dass der Übergang geräuschlos vonstattengeht. Ob es vielleicht hier und dort ruckelt, wissen wir aber erst, wenn es so weit ist“, sagte Simone Klose im Gespräch mit der Redaktion. Geplant sei, dass die Fahrer von dem neuen Anbieter übernommen werden.

Auf Beschluss des Essener Stadtrates soll „Bussi“ ein weiteres Jahr fahren

Vor dem für Verkehr und Mobilität zuständigen Fachausschuss des Stadtrates hatte ein Vertreter zuvor nicht ausgeschlossen, dass es zu Fahrtausfällen kommen könnte. Da war die Ruhrbahn noch auf der Suche nach einem neuen Dienstleister. Die Fahrleistung soll nun kurzfristig neu vergeben werden.

Wie die Ruhrbahn-Sprecherin betont, wäre dies auch „unter normalen Bedingungen“ der Fall gewesen. Hintergrund: Auf Beschluss des Stadtrates war das „On-Demand-Angebot“ zunächst bis Ende 2023 befristet. Nun soll „Bussi“ auf Beschluss der schwarz-grünen Mehrheit im Rat ein weiteres Jahr fahren.

Voraussichtlich im Herbst 2024 wird die Ruhrbahn die „Bussi-Flotte“ von fünf auf zehn Fahrzeuge verdoppeln. „Bussi“ soll dann im gesamten Stadtgebiet fahren, nachdem das Angebot zunächst auf die dichtbesiedelten Stadtteile südlich des Hauptbahnhofs beschränkt war.

Von Beginn an begleitet „Bussi“ Kritik aus der Essener Taxi-Branche

„Bussi“ ist seit 2021 in Essen unterwegs. Von Beginn an wurde das Projekt von Kritik aus der Taxi-Branche begleitet. Taxi Essen, der größte Anbieter am Ort, spricht von Wettbewerbsverzerrung angesichts der finanziellen Förderung durch den Bund und die Stadt Essen. 900.000 Euro pro Jahr wird das erweiterte Angebot kosten.

Die Ruhrbahn betont, dass es sich bei „Bussi“ – anders als bei einem Taxi – um einen konzessionierten Linienverkehr handelt, als Ergänzung zum Angebot von Bus und Bahn am Abend und in der Nacht von Donnerstag bis Montagfrüh.

Fahrten können per App gebucht werden. „Bussi“ fährt 4800 Haltepunkte im Stadtgebiet an, wie ein Sammeltaxi sammelt es Fahrgäste, die eine Fahrt gebucht haben. Dass sich mehrere Passagiere den für alle kürzesten Weg teilen, ist ausdrücklich erwünscht.

Auch mit dem erweiterten Angebot wird die Ruhrbahn einen externen Dienstleister betrauen. Da der Betrieb auf ein weiteres Jahr befristet sei, könne das Unternehmen keine eigenen Fahrer stellen. Als die Redaktion „Bussi“ kurz Einführung des Angebotes 2021 testete, kam der Fahrer aus Ratingen.