Essen-Stadtwald. Das Café del Ángel ist im Juli von Rellinghausen nach Stadtwald gezogen – und wartet seitdem auf die Genehmigung der Stadt für den Café-Betrieb.

Sandra Garcias große Leidenschaft ist Kaffee. Im Juli hat sie in Stadtwald ihr Café del Ángel mit eigener Rösterei und Verkaufsladen eröffnet. Allerdings: Im Moment gibt es hier nur Außer-Haus-Verkauf. Die Kaffee-Kurse sind noch nicht gestartet, der Café-Bereich ist noch immer geschlossen. Die Kaffee-begeisterten Nachbarn warten ungeduldig und holen sich ihre Kaffee-Spezialitäten so lange „to go“.

Begonnen hatte alles mit Jürgen Hirsch – ihn lernte Sandra Garcia in den USA kennen und dank ihm zog sie nach Deutschland. Die 47-jährige stammt aus Costa Rica, seit nunmehr zwölf Jahren lebt sie mit ihm und Tochter Melanie (17) in Essen. Nachdem sich ihr Magen aber kontinuierlich über unverträglichen Kaffee beschwerte, kam Garcia auf die Idee, selbst hochwertige Bohnen aus ihrem Heimatland zu importieren und zu rösten. Die Idee zu einem Start-up war geboren.

Leidenschaft für Kaffee nach Essen-Stadtwald mitgebracht

Um ihre Leidenschaft mit anderen Menschen zu teilen, eröffnete sie schließlich 2014 das Café del Ángel – zunächst an der Frankenstraße 155, mittlerweile ist der Betrieb etwa einen Kilometer weiter an die Frankenstraße 274/Ecke Ahornstraße gezogen; Wiedereröffnung war am 22. Juli dieses Jahres. Allerdings gibt es bislang nur Außer-Haus-Verkauf – das Café bleibt derzeit noch geschlossen. „Wir haben für das Café noch keine Genehmigung von der Stadt“, erklärt Jürgen Hirsch, laut eigenen Angaben die „treue Seele im Hintergrund“. „Vor unserer Zeit war hier kein Café, sondern nur Verkauf. Wir mussten daher für die Räumlichkeiten eine Nutzungsänderung beantragen.“ Und offenbar haben die Kaffee-Experten dabei die Vorlaufzeit der Stadtverwaltung falsch eingeschätzt: „Wir haben den Antrag im Juni gestellt und hatten eigentlich geplant, dass die Genehmigung innerhalb von vier Wochen erteilt wird. Das war leider nicht der Fall.“

Noch sind die Sitzplätze frei, doch die Genehmigung ist beantragt.
Noch sind die Sitzplätze frei, doch die Genehmigung ist beantragt. © elli

Die Nachbarschaft zumindest ist schon jetzt begeistert vom Kaffee und wartet sehnsüchtig. „Ich laufe jeden Tag rüber und hole mir einen“, sagt etwa Annett Klepke, die ein paar Häuser weiter mit ihrem Mann Ralf „Frisur Kultur“ betreibt, ein Friseur- und Zweithaarstudio. „Das ist der beste Kaffee in der ganzen Umgebung.“ Und einer der Gäste, der mit einem Pappbecher am Tresen steht, echauffiert sich, dass er sich nicht an einen Tisch setzen und gemütlich seinen Cappuccino genießen kann: „Die von der Stadt kommen nicht aus dem Quark.“ In den letzten Wochen habe sich aber doch einiges getan, sagt dazu Hirsch: „Ich bin weit davon entfernt, mich über die Stadt zu beschweren. Wir haben jetzt noch einige Dokumente nachgeliefert und sind zuversichtlich, dass es nicht mehr lange dauert, bis wir auch das Café eröffnen können.“

Das Zauberwort lautet: „To go“

Fest eingeplant sind auch die Kaffee-Kurse, die in Kürze starten und die Sandra Garcia mit ihren Mitarbeiterinnen anbietet – die ersten Veranstaltungen wie die Kaffeeverkostungen im Oktober und im November sind sogar schon ausgebucht. Freie Plätze gibt es noch für das Seminar „Brühmethoden“ am 28. Oktober. Die Expertinnen zeigen darin, wie man mit der richtigen Zubereitungsmethode das Beste aus jeder Bohne holen kann. Auch für die Barista-Kurse am 21. Oktober und am 11. November gibt es noch freie Plätze.

Bis dahin sollte auch das Café den Betrieb aufgenommen haben – immerhin 30 Plätze warten auf alte und neue Gäste, große Fenster öffnen den Blick in den Stadtteil. „Wir hoffen, so schnell wie möglich das Café öffnen zu dürfen“, sagt Hirsch. „Sobald das der Fall ist, werden wir auf unserer Internetseite darüber informieren.“ Bis dahin heißt das Zauberwort: „To go“.