Essen-Katernberg. 2021 musste eine Immobilie in Essen-Katernberg im Zuge einer Rattenplage geräumt werden. Jetzt prüft die Stadt, ob sie das Gebäude kaufen kann.

Mehr als zwei Jahre ist es her, als die Mieter das Haus an der Katernberger Straße 2 verlassen mussten. Jetzt steht das Haus leer und die Stadt prüft einen Ankauf.

Grund für die Räumung damals war laut Stadt „eine enorme Ablagerung von organischem Müll und ein damit einhergehender Rattenbefall“. Das Haus war unbewohnbar geworden. Nachbarn hatten auf Videos dokumentiert, wie Bewohner etliche Müllsäcke aus dem Fenster auf ein Vordach hinter dem Haus geworfen hatten. Nach einiger Zeit tummelten sich dazwischen die Ratten.

Bewohner kehrten 2022 in Katernberger Problemhaus zurück

„Es bestand die Gefahr, dass es dadurch zu einer Keimverschleppung in den direkten Lebens- und Wohnbereichen der Anwohner kommen konnte“, hatte die Stadt damals mitgeteilt. Durch die Wohnungsaufsicht der Stadt wurde eine entsprechende Unbewohnbarkeitserklärung erlassen mit der Auflage an die Vermieter, eine Reinigung und professionellen Entwesung des Innenhofes durchzuführen. Die 36 Bewohner - nach Angaben von Stadtsprecherin Silke Lenz überwiegend Menschen aus Südosteuropa - kamen in Ersatzwohnungen unter.

Problemhaus- So leben die Ratten in Essen-Katernberg im Müll

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    Erst nach erfolgter Durchführung und Kontrolle durch die Stadt Essen kehrten einige Bewohner Anfang 2022 zurück, die Dachgeschosswohnungen blieben aber unbewohnbar. Betreut wurden die Familien unter anderem vom Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten (VKJ).

    Jetzt, wiederum eineinhalb Jahre später, sind die Bewohner wieder ausgezogen, das Haus steht leer. Stadtsprecherin Jacqueline Riedel: „Der Ankauf durch die Stadt wurde bereits Anfang 2022 geprüft und nach intensiver Prüfung erst einmal eingestellt.“ Aufgrund der heterogenen und schwierigen Eigentumsverhältnisse in der Wohneigentümergemeinschaft sei der Ankauf nicht weiter verfolgt worden und zur Lösung der Probleme auf ordnungsbehördliche Maßnahmen gesetzt. Das Haus hat mehrere Eigentümer.

    Jetzt wird aber ein neuer Versuch gestartet. Riedel: „Seit Mitte 2023 sondiert die Stadt Essen gemeinsam mit dem Immobilien Management der Stadt Essen, ob ein Ankauf von dort erfolgen kann, um einen geordneten Umgang mit dem Objekt sicherstellen zu können.“

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