Essen-Katernberg. Mit Zeeman hat einer der letzten Textilhändler Katernberg verlassen. Leerstände gibt es in dem Essener Stadtteil im Norden aber kaum.

Friseure und Imbissbuden gibt es in Essen-Katernberg nach wie vor reichlich, bei Textilien wird die Lücke jetzt ein bisschen größer. Der Textilhändler Zeeman hat die Filiale auf der Katernberger Straße Ende August geschlossen.

Zehn Jahre sei man am Standort vertreten gewesen, teilt die Pressestelle auf Anfrage mit. Auf 250 Quadratmetern wurden Billig-Textilien verkauft – allerdings nie genug. „Die Umsätze seien dauerhaft zu niedrig gewesen“, so die Sprecherin des Unternehmens, das rund 1200 Filialen in den Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Belgien, Frankreich und Luxemburg betreibt. Die nächste Filiale von Katernberg aus ist jetzt die im Altenessener Allee-Center. Auch im Limbecker Platz in der City betreibt Zeeman einen Standort. Das Sortiment besteht überwiegend aus Kleidung der unteren Preiskategorie.

Zeeman in Essen-Katernberg: Ladenlokal neu vermietet

Auf dem Katernberger Markt in Essen gibt es jede Menge Textilhändler.
Auf dem Katernberger Markt in Essen gibt es jede Menge Textilhändler. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

„Da war nie viel los“, sagt Johannes Maas, Vorsitzender des Katernberger Werberings. Wer jetzt in Katernberg Kleidung kaufen will, bleibt im Billig-Segment: Kik und der Euro-Shop verkaufen Textilien und auch auf dem Katernberger Markt gibt es dienstags und freitags von 8 bis 13 Uhr viele Händler, die Hemden, Hosen und Shirts anbieten. Weitere reine Modehändler sucht man entlang der Katernberger Straße vergeblich.

Johannes Maas teilt außerdem mit, dass das Ladenlokal bereits neu vermietet wurde. Wer der Mieter ist, bleibt allerdings noch ein Geheimnis. Ein Friseur wird es aber nicht, so viel verrät Maas und geht damit auf die Kommentare im sozialen Netzwerk Facebook ein. Dort wird oft darüber gewitzelt, dass es in dem Stadtteil tatsächlich acht Friseursalons auf 600 Metern gibt – Katernberg hat die Haare schön.

Johannes Maas: „In einem Telefonat mit dem Hausinhaber hat dieser mir erklärt, dass weder ein Kulturverein, noch ein Friseur, noch das Sanitätshaus (bleibt am alten Standort), noch eine Kombi aus Döner-Burger-Friseur und hinten noch eine Teestube zum Zocken kommt.“ Er bittet die Katernberger, sich in Geduld zu üben.

Kaum Leerstände in Essen-Katernberg

Auch weitere Leerstände gibt es in dem Stadtteil kaum zu beklagen, trotz mitunter geringer Kaufkraft. Lediglich ein weiteres Ladenlokal auf der Katernberger Straße stehe leer sowie die Reinigung in Hausnummer 4. Die Problemimmobilie direkt daneben ist mittlerweile unbewohnt, wie die Stadt mitteilt. Dort hatte es zuletzt immer wieder Probleme gegeben. Nach einer Rattenplage musste das Haus 2021 geräumt werden, einige Mieter waren ein halbes Jahr später zurückgekehrt. Jetzt steht das Haus, das mehreren Eigentümern gehört, leer.

Wenige Meter entfernt hat im Dezember vergangenen Jahres der Gesundheitskiosk am Meybuschhof eröffnet. Dieser soll, genau wie der in Altenessen, Patienten und Patientinnen in Fragen zur Gesundheitsförderung und Prävention niederschwellig unterstützen und auf ihrem Weg zu einer geeigneten Behandlung begleiten. Das Team will Hilfe zur Selbsthilfe geben, etwa bei der Haus- und Facharztsuche unterstützen, über komplexe Krankheiten aufklären, Ernährungsberatung geben und Arztbriefe übersetzen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sprechen sieben Sprachen. Der Gesundheitskiosk steht allen Menschen offen und ist kostenfrei. Johannes Maas hofft, dass die Einrichtung in Zukunft noch etwas bekannter werde. Der Standort sei eine 1B-Lage, das Angebot müsse sich noch rumsprechen.

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig & Werden + Borbeck & West | Alle Artikel aus Essen]