Essen. Drei privat betriebene Kitas in Essen schließen. Dabei fehlen insgesamt rund 1000 Plätze. Einige Eltern sind verzweifelt. So soll es weitergehen.
Drei Kitas im Stadtgebiet schließen spätestens zum Jahresende 2023. Das hat die Stadt Essen am Donnerstag (24.8.) mitgeteilt. Die betroffenen Eltern wurden bereits informiert. Es handelt sich allerdings nicht um städtische Einrichtungen, sondern um privat betriebene Kitas der Firma Behrwind.
Es geht um die Einrichtungen „Kinderkiste“ (Saarbrücker Straße, Huttrop), Südstadtstrolche (Brunnenstraße, Stadtgarten) und Bärenbande (Julienstraße, Rüttenscheid). Insgesamt fallen durch die Schließung 51 Kita-Plätze weg.
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„Wir müssen aus wirtschaftlichen Gründen schließen“, erklärt die Betreiberin Jutta Behrwind, die sich seit 2008 in Sachen Kinderbetreuung in Essen engagiert. Ab jenem Jahr öffnete sie die ersten Einrichtungen, die ab 2012 auch öffentlich gefördert wurden.
Stadt Essen: „Es gibt interessierte Träger, die übernehmen könnten“
„Die Stadt versucht, den Betroffenen Angebote für Kindertagepflegeplätze zu machen“, teilt die Stadt Essen mit. „Das Jugendamt hat auch eine Abfrage an alle Kita-Träger der Stadt Essen versendet, um weitere Platzangebote zu klären. Es laufen außerdem bereits Anfragen bei Trägern, ob die Möglichkeit besteht, die betroffenen Kitas zu übernehmen.“
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Darüber hinaus gebe es einen Träger, der möglicherweise alle drei Einrichtungen übernehmen möchte. Jutta Behrwind berichtet, dass auch die Betreiber von Kindertagespflege-Einrichtungen Interesse signalisiert hätten. „Wir prüfen aktuell schnellstmöglich in alle Richtungen, damit wir für die Familien eine gute Lösung finden“, sagt Carsten Bluhm, der Leiter des Jugendamtes.
„Die Lage ist katastrophal“, sagt eine betroffene Essener Mutter
Zuletzt hatten Eltern wiederholt über häufige Ausfälle von Betreuungszeiten geklagt. In einer Einrichtung habe es seit Januar bis jetzt 30 komplette Schließungstage gegeben; die Zahl der Wechsel der Betreuer in den Gruppen sei extrem hoch gewesen. „Etliche Eltern müssen jetzt schnellstmöglich einen neuen Betreuungsplatz finden. Die Lage ist einfach katastrophal“, sagt eine Mutter verzweifelt im Gespräch mit unserer Redaktion.
Die Nachricht der Schließung der drei Kitas kommt für alle Beteiligten denkbar ungelegen. Essen hat seit Jahren mit einer „Kitaplatz-Misere“ zu kämpfen, weil trotz intensiven Ausbaus des Angebots nach wie vor rund 1000 Plätze fehlen (Prognose für Sommer 2023 von Februar).
Eine vierte Kita macht außerdem auch dicht: Der Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten (VKJ) muss, wie berichtet, seine Kita „Großstadtkrokodile“ in Altenessen an der Hundebrinkstraße aufgeben. Der Zustand des Gebäudes sei nicht mehr hinnehmbar, ein Ersatzgebäude wurde nicht gefunden. Kinder und Mitarbeiterinnen werden jetzt auf verschiedene Einrichtungen aufgeteilt.
Die Stadt Essen bittet betroffene Eltern, sich zu melden: 0201 88-51777, E-Mail: familienpunkt@jugendamt.essen.de
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