Essen/Bottrop. Ein Essener Jungunternehmer wollte schon mit 14 Jahren viel Geld verdienen. Er ist auf dem besten Weg dahin – mit nur vier Stunden Arbeit am Tag.
Adrian Kluck ist erst 20 Jahre alt und schon seit vier Jahren Unternehmer. Mit 14 Jahren las er den Bestseller „Rich Dad, poor Dad“ – ein Buch mit Lektionen darüber, wie man erfolgreich und reich werden kann. Und er scheint auf dem besten Weg dahin zu sein. Sein Geld verdient er, indem er Produkte im Internet verkauft. Seit Dezember 2022 betreibt er sein Unternehmen vom Triple Z in Essen aus. Im Gründer- und Start-up-Zentrum in Katernberg ist er damit der jüngste Unternehmer.
Reich werden mit Onlinehandel – ganz so simpel, wie es klingt, ist es dann aber doch nicht. Adrian Kluck musste einiges ausprobieren, bis er dastand, wo er heute ist. „Ich habe aktuell eigentlich zwei Einnahmequellen“, sagt Adrian Kluck. „Die größte ist – und war auch immer – Reselling beziehungsweise Warenhandel.“
Im europäischen Raum kauft er Waren „in größeren Mengen ein“. Am Anfang war das Lego, heute sind es zum Beispiel Taschenrechner, Powerbanks oder Computerzubehör von bekannten Marken wie Samsung, Casio oder Logitech. „Das wird in Deutschland verpackt und dann ins gesamte europäische Ausland verkauft.“ Für das Verpacken und Verschicken seiner Produkte hat Adrian Kluck ein Unternehmen beauftragt. Eigene Mitarbeiter hat er nicht.
Essener Unternehmer Adrian Kluck verdient Geld, indem er Produkte bei Amazon verkauft
Adrian Kluck verkauft die Produkte ausschließlich über Amazon. Geld verdient er damit, dass er die Waren günstiger einkauft, als er sie später verkauft. Außerdem besitzt er eine eigene Marke. „Da habe ich eigens entwickelte Produkte, die ich auch europaweit verkaufe“, so Adrian Kluck.
Sein „coolstes“ Produkt sei ein Fahrradrucksack, den man an den Gepäckträger hängen kann. „Dann habe ich aber noch einfachere Produkte wie zum Beispiel Lederarmbänder für die Apple Watch oder Silikonhüllen für die AirPods.“ Ziel sei es nicht, „das Rad neu zu erfinden“, sondern Kleinigkeiten an Produkten zu ändern, um sie noch besser zu machen.
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Die Geschäfte scheinen zu laufen, Umsatz-Millionär ist er bereits: In der ersten Jahreshälfte habe er 1,5 Millionen Euro Umsatz gemacht. Vor Steuern blieben davon rund 180.000 Euro. Das verdiente Geld investiere er zum großen Teil wieder in neue Ware: „Ich bin in den Dingen riskanter als die meisten“, sagt er. „Also eigentlich alles, was geht, wird wieder investiert.“
3500 Euro gibt der in Bottrop geborene Adrian Kluck im Monat aus, hauptsächlich für Reisen
Privat lebt der 20-Jährige noch bei seinen Eltern in Bottrop, zahlt also keine Miete. Nächstes Jahr möchte er in seine erste eigene Wohnung nach Essen ziehen. Er gibt nach eigenen Angaben rund 3500 Euro im Monat aus – das meiste derzeit fürs Reisen. Um sein Unternehmen zu führen, braucht der 20-Jährige nicht in Essen zu sein, er kann von überall auf der Welt arbeiten. Diese Freiheit sei ihm wichtig.
Ein „normaler“ Weg mit Ausbildung oder Studium nach dem Abitur sei für ihn nie eine Option gewesen, obwohl seine Eltern sich das gewünscht hätten. „Ich war sogar an der Uni, hier in Essen – für ‘ne Stunde. Ich war seitdem nicht mehr da, weil ich für mich entschieden habe, dass das nichts für mich ist.“ Schon mit 14 Jahren habe er die Entscheidung getroffen, nach dem Abitur nicht zu studieren. Er wollte sein eigenes Ding machen, wollte ortsungebunden arbeiten und sich seine Zeit frei einteilen – und vor allem schnell viel Geld verdienen.
Schon während der Schulzeit beantragte der Teenager dafür die vorzeitige Geschäftsfähigkeit. Er richtete sich einen eigenen Youtube-Kanal ein und begann, neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten auch andere junge Menschen zu coachen. Im Alter von 18 Jahren habe er sich so bereits ein kleines Vermögen von 100.000 Euro aufgebaut.
Essener Unternehmer: Vier bis fünf Stunden Arbeit am Tag müssten ausreichen
Obwohl er in erster Linie wegen des Geldes arbeite, habe er auch Spaß bei der Sache. „Gefühlt ist es wie ein Hobby“, so Adrian Kluck. Trotzdem gebe er sich Mühe, möglichst effektiv zu arbeiten: „Ich versuche, so wenig Zeit einzusetzen wie möglich, und das beste Ergebnis zu bekommen, was geht“, sagt er. Im Schnitt seien das aktuell rund vier, fünf Stunden täglich, denn mehr Arbeit sei einfach nicht notwendig. „Ich habe aber auch schon mal zwölf Stunden am Tag gearbeitet, das war für mich auch kein Problem“, sagt Adrian Kluck.
Sein großes Ziel: 100.000 Euro netto im Monat verdienen. „Das war immer so das unerreichbare Ziel, was jetzt auch noch ziemlich weit weg ist.“ Dafür sind vermutlich noch einige Stunden Arbeit in seinem neu gemieteten Büro im Triple Z notwendig.
>>> INFO: Mehr zum Triple Z
- Das Triple-Z, kurz für „Zukunfts-Zentrum-Zollverein“, ist ein Gründerzentrum auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Zollverein in Essen-Katernberg. Seit 1996 bietet das Triple Z Büroflächen für Start-ups und Unternehmer.
- Die roten Backstein-Gebäude der ehemaligen Schachtanlage sind inzwischen nahezu vollständig an rund 90 junge Unternehmen vermietet.
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