Essen-Kupferdreh/Byfang. Die Nierenhofer Straße ist eine wichtige Verbindung zwischen Essen, Velbert und Hattingen und seit 2021 Baustelle. Arbeiten in Essen stehen aus.
Die Arbeiten haben im November 2021 angefangen und sollten längst abgeschlossen sein: Die Sanierung der Nierenhofer Straße (L439) dauert jedoch an, die Sperrung der Durchfahrt von Essen nach Velbert oder Hattingen auch. Wenn die Baumaßnahme in den Nachbarstädten abgeschlossen sein wird, kehrt sie noch einmal auf Essener Stadtgebiet zurück.
Aktuell ist das Teilstück der Nierenhofer Straße zwischen Winzermark und dem Grenzweg asphaltiert worden, damit liefen die Arbeiten auf einem Teilstück in Hattingen. Dort soll laut Straßen NRW nun noch die Markierung angebracht werden, die Schutzplanken ebenfalls. Das soll bis Ende August abgeschlossen sein, angedacht war zunächst Mai.
„Aber dann haben wir nach dem Abfräsen festgestellt, dass die Entwässerungseinrichtung in großen Teilen defekt war“, berichtet Nadia Leihs von der Regionalniederlassung Ruhr des zuständigen Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen. Das bedeutete, dass sie die großen Betonrohre vollständig haben erneuern müssen.
Im nächsten Schritt soll es zunächst in Velbert weitergehen
Zudem wartete eine weitere Herausforderung auf die Arbeiter vor Ort. „In dem Abschnitt waren die Bodenverhältnisse schwierig, so dass wir Felsen wegstemmen mussten, um überhaupt Platz zum Arbeiten zu haben“, sagt Nadia Leihs. Dann musste der Boden wieder verdichtet werden, als die Rohre lagen. Wenn die Restarbeiten jetzt ausgeführt sein werden, geht es voraussichtlich ab September in Velbert weiter. Auch hier werde zunächst die Decke abgetragen, folgten keine neuen Überraschungen, werde die Dauer für das Teilstück voraussichtlich etwa zwei Monate betragen.
Verkehrszählung und Zustand
Laut der letzten Verkehrszählung wurde die Nierenhofer Straße täglich von rund 10.000 Fahrzeugen genutzt, davon zählten etwa 2,5 Prozent als Schwerlastverkehr, darunter fallen beispielsweise Busse und Lkw.
Entsprechend schlecht war der Zustand der Fahrbahn in einigen Bereichen, in anderen weniger, doch insgesamt entsprach dieser laut Straßen NRW „nicht mehr den Anforderungen durch die heutigen Verkehrsbelastungen“.
Die Sanierung der Nierenhofer Straße ist auch aus Sicht von Straßen NRW ein Langzeitprojekt, immerhin betrifft diese drei Städte und damit eine rund vier Kilometer lange Gesamtstrecke. Über die Straße würden nicht nur mehrere Gewerbegebiete erschlossen, sie sei auch wichtig für Berufspendler in und aus Richtung Essen sowie für den Freizeitverkehr, heißt es von Straßen NRW dazu. Daher sei man auch immer darauf bedacht gewesen, dass etwa Gewerbetreibende gut zu erreichen seien – auch wenn es manche Kritik von Unternehmen gegeben hat.
So klagte etwa ein Werkstattbesitzer über mangelnde Information und ausbleibende Kundschaft, der er nach eigenen Angaben die Umwege zu seiner Werkstatt kaum erklären konnte. Er sorgte sich vor allem wegen der Dauer der Baustelle samt der Einschränkungen um seine berufliche Zukunft.
Die Kosten für die Nierenhofer Straße wurden anfangs mit drei Millionen Euro beziffert
„Unsere Abschnitte, auf denen wir arbeiten, richten sich daher nach den Stichstraßen“, versichert die Sprecherin. Zudem könnten Anwohner mitunter auch das Baufeld befahren, „wenn wir nicht gerade dort arbeiten.“ Für den Durchgangsverkehr jedoch bleibt die Strecke seit Beginn der Maßnahme nicht nutzbar – mit einer Ausnahme, da sie während der vergangenen Winterpause geöffnet worden ist.
Nun hat sich insgesamt nicht nur die Dauer der Arbeiten deutlich erhöht, das dürfte ebenso für die Kosten gelten. Diese wurden anfangs mit drei Millionen Euro (aus Landesmitteln) beziffert, es kommt jedoch nicht nur die allgemeine Preissteigerung hinzu, sondern auch zusätzliche Arbeiten, die angefallen sind oder noch anfallen werden. „Eine aktuelle Kostenschätzung liegt derzeit nicht vor“, sagt Nadia Leihs dazu. Fest steht aber, dass es schon zu Anfang bei den Arbeiten auf Essener Stadtgebiet nicht geahnte Herausforderungen gegeben hat. Dazu zählten Pflastersteine: „Wir wussten, dass sie da liegen, sie zu entfernen, war jedoch schwieriger als zunächst angenommen.“
Aktuell laufen Abstimmungen wegen Teilstück der Nierenhofer Straße auf Essener Gebiet
Der erste Bauabschnitt zwischen Voßnacker Weg und Eisenhammerweg wurde schließlich im Mai 2022 fertiggestellt. Warum es nun zum Ende des Großprojekts noch einmal zurück nach Essen gehen wird: „Als wir seinerzeit auf Essener Stadtgebiet waren, liefen dort Leitungsarbeiten, die wollten wir abwarten“, erklärt Nadia Leihs. Daher seien etwa ein Kilometer Fahrbahn übrig, der noch erneuert werden müsse. Das betrifft das Teilstück der Nierenhofer Straße vom Eisenhammerweg bis zur Kupferdreher Straße.
Mehr könne sie zu den Plänen in dem Bereich noch nicht sagen, da aktuell die Abstimmungen zwischen den Verkehrsbehörden, den Baufirmen und Straßen NRW liefen. Dabei geht es etwa um Fragen wie die, ob die Arbeiten in diesem oder im kommenden Jahr beginnen werden sowie darum, ob diese als eine Maßnahme oder wiederum in Abschnitten erfolgen.
„Auf großen Abschnitten kommen wir natürlich zügiger voran“, sagt Nadia Leihs und kann wegen des noch nicht geklärten Vorgehens auch keine Aussage dazu machen, wann die Sanierung abgeschlossen und nicht sagen, ob es nochmals eine Winterpause geben wird, in der der Durchgangsverkehr rollen kann. Bis dieser jedenfalls wieder ganz ohne Einschränkungen auf neuer Fahrbahn der Nierenhofer Straße fließen kann, wird es auch ohne weitere unplanmäßige Verzögerungen noch geraume Zeit dauern.
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