Essen. Seit sieben Jahren wird an der Autobahn 52 in Essen gebaut. Ein Ende zeichnet sich zwar ab, Behinderungen wird es aber noch Monate geben.
Die Autobahn 52 im Essener Stadtgebiet gehört zu den Autobahnen, die momentan regelmäßig in den Staumeldungen auftauchen. Und das wird sich wohl so schnell auch nicht ändern. Autofahrer auf dem Abschnitt Essen-Rüttenscheid bis zur Anschlussstelle Essen-Ost müssen sich weiter in Geduld üben. Auf Nachfrage teilte die zuständige Autobahn GmbH mit: Die laufenden Bauarbeiten auf der Strecke werden voraussichtlich im Herbst kommenden Jahres beendet sein. Damit wäre die Autobahn erst in über einem Jahr wieder ohne Behinderungen befahrbar.
Im Frühjahr 2016 hatte damals noch der Landesbetrieb Straßen NRW mit der Sanierung der A52 begonnen. Auf insgesamt acht Kilometern sollte zwischen Kettwig und Essen-Ost unter anderem die Fahrbahndecke erneuert und lärmdämpfender Asphalt aufgebracht werden. Straßen NRW rechnete 2016 mit einer Bauzeit von insgesamt vier Jahren – also bis 2020. Mittlerweile hat sich diese verdoppelt: acht Jahre für gerade einmal acht Kilometer Autobahn. Seit Anfang 2021 ist die Autobahn GmbH des Bundes für den Autobahnbau im Land zuständig.
A52-Abschnitt Kettwig bis Rüttenscheid nach einem Jahr fertig
Der erste A-52-Abschnitt von Kettwig bis zur Höhe Norbertstraße in Rüttenscheid war noch relativ schnell erledigt. Die Arbeiten dauerten etwas über ein Jahr bis Juli 2017. Ungleich höher war und ist der Aufwand für den zweiten Bauabschnitt bis zum A-40-Anschluss Essen-Ost. Die Arbeiten am 5,5 Kilometer langen Teilstück ziehen sich nun bereits über Jahre hin.
Die Gründe dafür sind auf Nachfrage bei der Autobahn GmbH vielfältig: „Die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine haben die Autobahn GmbH, ihre Dienstleister- und Auftragnehmer und Auftragnehmerinnen vor große Herausforderungen gestellt“, teilte ein Sprecher mit. Große Probleme habe es vor allem bei der Lieferung der Baumaterialien gegeben.
A52: Zusätzliche Arbeiten verlängern und verteuern die Baustelle
Außerdem, so der Sprecher weiter, habe sich die Autobahngesellschaft mitten in der bereits laufenden Bauphase dazu entschlossen, den Umfang der Arbeiten zu erweitern. Unter anderem wurde eine Entwässerung der gesamten Strecke eingeplant, sämtliche Schilderbrücken sollen durch neue ersetzt werden und auch alle Brückenbauwerke saniert werden. Der Tunnel Huttrop scheint dabei das größte „Sorgenkind“ gewesen zu sein. Es gab dort zum einen „ausgedehnte Kampfmittelsondierungen“. Zum anderen mussten wegen Bergbauschäden im Bereich des Tunnels mehrere Tausend Tonnen Zement verfüllt werden.
Zurzeit arbeitet die Autobahn GmbH an der Entwässerung im Tunnel Huttrop und an der Erneuerung der Fahrbahndecken im Baustellenbereich. Auch dort wird lärmmindernder Asphalt aufgetragen. Autofahrer müssen sich wegen der Arbeiten in beiden Fahrtrichtungen über verengte Fahrstreifen quälen, was gerade im Berufsverkehr zu Staus und Stockungen führt.
Zudem würden momentan die Stützwände instandgesetzt und die sogenannten Lärmkassetten angebracht, heißt es. Anschließend werden unter anderem noch die Ein- und Ausfahrten in Angriff genommen. Neue Lärmschutzwände entlang der Fahrbahn und der Zubringerstraßen stehen bereits. Auch das Autobahndreieck Essen-Ost soll bis Herbst 2024 saniert sein.
Die Kosten des zweiten Abschnitts werden sich am Ende der Arbeiten auf rund 150 Millionen Euro summieren. Zusammen mit dem ersten Teilstück hat die Sanierung der acht Kilometer langen Autobahn im Essener Stadtgebiet dann schätzungsweise fast 200 Millionen Euro gekostet.
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