Essen-Bredeney. Der Etuf will Kinder und Jugendliche für seine Golf-Riege gewinnen. Dazu kooperiert der Verein mit der Goetheschule und bietet Schnuppercamps an.
- Der Essener Turn- und Fechtclub (Etuf) will seine Golf-Riege verjüngen.
- Deshalb bietet der Bredeneyer Verein Schnuppertrainings an.
- Auch die Kooperation mit Schule und Uni verspricht Erfolge.
Mitgliedermangel ist nicht das Problem der Etuf-Golfriege. Allerdings würde sich die Golfabteilung des Traditionsvereins aus Essen-Bredeney gern etwas verjüngen – derzeit liegt der Altersdurchschnitt der Golfer um die 70 Jahre. Um Nachwuchs für den Sport zu begeistern und das elitäre Image hinter sich zu lassen, lässt sich der Verein einige Aktionen einfallen.
Die Neun-Loch-Golfanlage des Essener Turn- und Fechtclubs (Etuf) liegt idyllisch in der Nähe des Baldeneysees. Dort gab es zu Beginn der Sommerferien ein Sommercamp für Kinder und Jugendliche, die zwei Tage lang kostenlos erste Einblicke in den Golfsport erhalten konnten. Mit vier Kindern war der Andrang überschaubar.
Der Golfclub aus Essen-Bredeney will auch jüngere Mitglieder gewinnen
„Ursprünglich waren rund 20 Kinder angemeldet, aber wegen einer Gewitterwarnung haben wir das Camp um einige Tage verschieben müssen“, erklärt Trainer Michael Goerden. Dabei sei die Teilnehmerzahl geschrumpft. Der freiberufliche Golftrainer besitzt mit „Magic-Move“ eine eigene Golfakademie, leitet für den Etuf das Training und bringt auch dem Nachwuchs den Umgang mit dem Schläger bei.
„Hier geht es nicht um Regelkunde oder sonst etwas, sondern einfach um Spiel und Spaß. Die Kinder sollen ausprobieren, ob sie Freude an dieser Sportart haben“, so der Trainer, der geduldig die Schläge demonstriert und die Nachwuchsgolfer anschließend beim Üben korrigiert. Auf dem Programm stehen das Putten, flache Annäherungsschläge sowie lange Schläge. Schläger und Bälle für die Übungsstunden stellt der Verein.
Solche Camps für den Nachwuchs werden jeweils in den Oster-, Sommer- und Herbstferien angeboten. Zudem gibt es kleine Turniere für Nachwuchsspieler, die auch Jugendstadtmeisterschaften teilnehmen können. Die Etuf-Golf-Riege zählt an die 650 Mitglieder. „Vor allem die Älteren wissen das relativ ebene Gelände der Neun-Loch-Anlage zu schätzen“, sagt Peter Weber, Präsident der Golf-Riege, der eine stärkere altersmäßige Durchmischung anstreben würde. Eine Neun-Loch-Anlage wie die des Etuf ist nicht bundesligatauglich, aber dafür familienfreundlich, weil die Runden deutlich schneller zu absolvieren sind als bei einer Zwölf-Loch-Anlage.
Derzeit spielen rund 40 Jugendliche beim Etuf Golf, die Anzahl sei aber dynamisch, so Weber. Möglichst früh mit dem Golfsport zu beginnen sei schon deshalb sinnvoll, „weil die Kinder und Jugendlichen noch intuitiv lernen, was man sich später hart erarbeiten muss“.
Der Verein kooperiert in Sachen Golf mit der Goetheschule
Die Feriencamps sind nur eine Maßnahme, um junge Leute für die olympische Sportart zu gewinnen. Der Etuf kooperiert auch mit der Goetheschule, bietet an dem Bredeneyer Gymnasium Golf im Rahmen des Schulsports an, erläutert Michael Goerden. Für die Zukunft sei auch inklusiver Golfsport für Zwölf- bis 16-Jährige in Kooperation mit der Lebenshilfe Essen geplant.
Schnuppertraining für Kinder gibt es außerdem freitags von 15 bis 16 Uhr. „Die Jungen und Mädchen können drei Mal teilnehmen und müssen sich dann entscheiden, ob sie Interesse haben“, so der Trainer. Auch der Aufbau einer Studentenmannschaft sei in Planung. Dazu sollen Studierende die Möglichkeit haben, einmal in der Woche im Rahmen des Hochschulsports der Uni Duisburg-Essen Golf zu spielen.
Zwar will der Verein derzeit besonders den Nachwuchs an den Golfsport heranführen. Dennoch gibt es auch für Erwachsene die Möglichkeit, ein Schnuppertraining zu absolvieren: sonntags von 13 bis 14.30 Uhr. Wer mitmachen will, sollte sich beim Trainer anmelden (mgoerden@magic-move.de). Pro Person kostet das Training 20 Euro.
„Das Schöne am Golfsport ist ja nicht nur die Bewegung an der frischen Luft, sondern auch die Tatsache, dass jeder in seinem Tempo und auf seinem Level spielen kann“, betont der Trainer. Wenn man Spaß an der Sache habe, sei nicht einmal Talent erforderlich. „Wenn man viele Wiederholungen macht, kann man schon eine ordentliche Spielstärke erreichen“, erklärt Goerden.
Erwachsene müssen die „Platzreife“ in einer Prüfung nachweisen
Um auf einer Golfanlage spielen zu können, brauche die sogenannte „Platzreife“. „Das ist eine Art Führerschein, für den man nicht nur die wichtigsten Techniken, sondern auch Kenntnisse zur Sicherheit auf dem Platz und zur Etikette im Rahmen einer Prüfung nachweisen muss. Dafür braucht man 20 Unterrichtsstunden“, erläutert der Trainer.
Beim Jugendtraining kann man laut Michael Goerden auch das Golfabzeichen in Bronze, Silber und Gold ablegen. Das Silberabzeichen berechtige dazu, dem Platz gemeinsam mit den Eltern zu nutzen. Das Goldabzeichen sei der „Platzreife“ gleichzusetzen, mit diesem könne man ohne Eltern spielen.
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig & Werden + Borbeck & West | Alle Artikel aus Essen]