Essen-Borbeck. Edeka Burkowski schließt seine kleinste Filiale in Borbeck-Mitte. Zum letzten Öffnungstag gibt es eine persönliche Botschaft an die Kundschaft.
Der Edeka-Markt in Borbeck-Mitte schließt nach fast einem Vierteljahrhundert endgültig. Manfred Burkowski und sein Team werden sich mit einem Aktionstag am Freitag, 23. Juni, von der Kundschaft verabschieden. Bereits vor einigen Wochen war die Nachricht der Schließung im Stadtteil bekannt geworden.
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„Viele Kunden sind traurig, aber die allermeisten haben Verständnis“, sagt Manfred Burkowski. Die Kundenfrequenz am Standort an der Rudolf-Heinrich-Straße 3 habe nachgelassen und die für einen Weiterbetrieb nötige Erneuerung der Kühlanlagen stehe in keinem Verhältnis dazu. Die bereits 1998 eröffnete Filiale sei für einen modernen Supermarkt zudem auch zu klein. „Filialen dieser Größe sind nicht mehr zeitgemäß, weil gar nicht das gesamte Sortiment untergebracht werden kann“, erklärt Burkowski.
Betreiber verweist auf andere Essener Filialen
In den neueren Filialen, etwa am nahe gelegenen Wolfsbankring, stünden rund 20.000 verschiedene Artikel bereit, im jetzt schließenden Markt fanden nur rund 8000 Platz. Burkowski verweist die Kundschaft auf die anderen Essener Filialen, vor allem auf die am Wolfsbankring. Die Schließung in Borbeck-Mitte sei aus kaufmännischer Sicht notwendig, auch wenn sie nicht leicht falle.
Burkowski hatte sich 1988 mit einem Laden an der Bockmühle selbstständig gemacht, es folgte ein Umzug zum Fliegenbusch und dann Ende der 90er-Jahre die Eröffnung einer zweiten Filiale an der Rudolf-Heinrich-Straße – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum heutigen Unternehmen mit nun drei großen Märkten in Essen und einem in Bochum.
„Die ersten Jahre war ich selbst im Markt in Borbeck-Mitte und möchte diese Zeit nicht missen“, sagt Burkowski. „Die Borbecker haben das Herz am rechten Fleck und ich habe viele von ihnen kennenlernen dürfen.“ Bei der Eröffnung waren Ehefrau Claudia und Sohn Nico an seiner Seite, der damals noch ein Kleinkind war und die Geschäfte heute mit führt. „Ich merke schon, dass mich die Schließung bewegt“, sagt Manfred Burkowski. „Ich bin aber Kaufmann und kann die Entwicklung alleine nicht ändern. Auch wenn es mich traurig macht, bin ich Realist.“
Supermarkt-Team richtet Worte an die Kundschaft
In einem Brief dankt das Team allen Kundinnen und Kunden für ihre teils langjährige Treue und teilt „mit einem weinenden Auge und schwerem Herzen“ die Schließung mit. „Wir erinnern uns an die vielen Momente der Begegnung, des Lächelns und des Austauschs“, heißt es darin weiter. Nur die Stammkundschaft habe es dem Familienunternehmen ermöglicht, in der Branche zu bestehen. Am Schließungstag (23. Juni) wird der Markt noch einmal von 7 bis 20 Uhr geöffnet sein.
„Wir werden feiern wie damals zur Eröffnung“, sagt Burkowski, unter anderem mit einem Grillstand vor dem Markt. So endet die Ära des Supermarktes an der Rudolf-Heinrich-Straße ähnlich wie sie angefangen hat. Für die knapp 20 Mitarbeitenden des Marktes gehe es in den anderen Filialen weiter, betont Burkowski, das sei aus seiner Sicht selbstverständlich.
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