Essen-Stoppenberg. Der Islam-Friedhof in Essen zählt längst zu den größten in Deutschland. Jetzt soll das muslimische Grabfeld erweitert werden, was zu Unmut führt.
Auf dem Hallo-Friedhof in Essen finden regelmäßig große muslimische Beerdigungen mit vielen Besuchern und Besucherinnen statt. Er zählt zu den größten Islam-Friedhöfen in Deutschland. Jetzt soll das muslimische Grabfeld erweitert werden, was zu Ärger führt.
Essener Politiker wehren sich gegen Erweiterung
Für die Erweiterung gibt es zwei Möglichkeiten: Auf einer der zur Verfügung stehenden Flächen haben die Arbeiten bereits begonnen. Die andere Fläche ist jene, die derzeit von einem Modellsportflugverein genutzt wird. Grün und Gruga hatte zuletzt erklärt, dass dort keine Grabfelder entstehen sollen. Eine Aussage, von der Bezirksbürgermeister Michael Zühlke nicht viel hält. „Wir trauen den Versprechungen von Grün und Gruga nicht mehr.“ Der SPD-Politiker verlangt daher anstelle mündlicher Absichtserklärungen die schriftliche Bestätigung, dass der Modellflugplatz dauerhaft der Friedhofsnutzung entzogen werde.
Der Antrag, der auch von CDU und Grünen unterzeichnet ist, wurde in der vergangenen Woche im Umweltausschuss eingebracht, am Mittwoch, 14. Juni, steht er auf der Tagesordnung der zuständigen Bezirksvertretung (16 Uhr, Stoppenberger Platz 6), die Entscheidung soll dann wiederum am 8. August im Umweltausschuss getroffen werden.
Handgreiflichkeiten und Parkprobleme am Essener Hallo-Friedhof
Marc Zietan, stellvertretender Bezirksbürgermeister und umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Rat der Sadt Essen, erklärt dazu: „Mit der Sicherung der Fläche für die Hobbyflieger ermöglichen wir dort auch weiterhin eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch den Sport. Darüber hinaus sichern wir für die fernere Zukunft auch mögliche Flächen, die dann für Walderweiterungen im Norden unserer Stadt zur Verfügung stehen können.“
In der Vergangenheit gelangte der Friedhof immer wieder im Zusammenhang mit Handgreiflichkeiten und wüsten Beschimpfungen, auch gegenüber Modellsport-Mitgliedern, in die Schlagzeilen. Parkverstöße und Verkehrsbehinderungen kamen hinzu. Teilweise mussten Polizisten und Kräfte des Kommunalen Ordnungsdienstes einschreiten, damit Beerdigungen nicht aus dem Ruder liefen. Bei Beisetzungen von Clan-Oberhäuptern strömen Trauergäste aus ganz Deutschland nach Essen.
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