Essen-Holsterhausen. Ein Bürgerprojekt soll den Gemarkenplatz in Essen-Holsterhausen einladender gestalten. Parkplätze für Autos fallen dafür weg.

Den Gemarkenplatz verschönern und so zu mehr Lebensqualität in Holsterhausen beitragen: Das ist das Ziel des Bürgerprojektes „Gemarkenplatz – Fit for future“. In den kommenden Monaten soll der Platz umgestaltet und zu einem „Ort der Begegnung“ werden. Laut Stadtsprecher Patrick Betthaus ist das Projekt, dem die zuständige Bezirksvertretung III in ihrer vergangenen Sitzung zugestimmt hat, für den Zeitraum von Montag, 12. Juni, bis Samstag, 19. August, vorgesehen.

Der Test ist Teil des Stadtentwicklungsprojektes „Be-Move“, mit dem die Stadt Essen öffentliche Räume und Verkehrswege experimentell verändern will. Ziel ist es laut Verwaltung, den öffentlichen Raum und den Verkehr stärker auf nachhaltige Mobilität auszulegen und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität zu steigern. Bei einem Beteiligungsprozess wurde eine Förderung für Bürgerprojekte in Höhe von bis zu 5000 Euro ausgelobt. Die Jury hat im Januar aus den Bewerbungen neun Projekte ausgewählt. Eines davon ist das Projekt „Gemarkenplatz – Fit for future“, das von der Grünen Hauptstadtagentur mit 5000 Euro gefördert wird.

Stad Essen: Gemarkenplatz in Holsterhausen ist aktuell „geprägt von Verkehrslärm“

„Auf dem Weg von Holsterhausen nach Rüttenscheid noch eben einen Plausch mit den Nachbarn halten? Mit den Kindern eine kleine Pause machen, auf dem Weg zum Einkaufen? Oder einfach über einen einladenden, schattigen Platz spazieren, während man auf die Bahn wartet? All das soll in den Sommermonaten auf dem Gemarkenplatz möglich werden“, heißt es im Projektantrag.

Der Gemarkenplatz in Essen-Holsterhausen bietet aktuell noch Platz für Taxis und Carsharing-Autos. Diese Stellplätze werden bald verlegt.
Der Gemarkenplatz in Essen-Holsterhausen bietet aktuell noch Platz für Taxis und Carsharing-Autos. Diese Stellplätze werden bald verlegt. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Ziel ist es laut Verwaltung, „den verkehrsreichen und tristen Gemarkenplatz temporär zu verschönern, als Platz einladender zu gestalten und so zu mehr Lebensqualität im Stadtteil beizutragen“. Denn aktuell sei der Platz geprägt von „Verkehrslärm aus allen Richtungen“ und „unübersichtlichen Straßensituationen“. Fußgängerinnen und Fußgänger hasteten zwischen parkenden Autos durch, weit und breit gebe es keine Sitzmöglichkeiten für Senioren oder Eltern mit Kindern.

Germarkenplatz in Essen-Holsterhausen soll Sitzgelegenheit in Picknickplatz bekommen

Für zweieinhalb Monate im Sommer soll nun der große Teil des Gemarkenplatzes zwischen Straßenbahnhaltestelle und dem Laden „Nicoles Trödelitäten“, der jetzt noch als Parkplatz für Privatautos und wartende Taxis genutzt wird, umgestaltet werden. Sitzgelegenheiten und ein durch Paletten abgegrenzter Picknickplatz sollen zum Verweilen einladen. Die Idee: Durch die Abgrenzung des Picknickplatzes können Kinder frei herumlaufen, ohne in den Verkehr zu geraten. Außerdem werden Teile der Fläche laut Verwaltung mit Kunstrasen grün abgesetzt und mit Kunstwerken von Schülern der nahe liegenden Cranachschule verschönert.

Dafür fallen laut Stadtsprecher Patrick Betthaus insgesamt drei Auto-Parkplätze und sechs Taxi-Flächen weg. „Für letztere ist ein Ersatz in der Gemarkenstraße, zwischen Papestraße und Küntzelstraße, vorgesehen“, so Betthaus. Zudem würden zwei Carsharing-Plätze und ein Behindertenparkplatz an den Straßenrand des Platzes verlegt.

Auf umgestaltetem Gemarkenplatz in Holsterhausen sollen Veranstaltungen stattfinden

Als Ersatz für die wegfallenden Parkplätze war angedacht, auf dem ehemaligen Sportplatz in der Nähe des Haus des Sports an der Planckstraße einen temporären Quartiersparkplatz einzurichten. Das prüfe die Verwaltung noch, sagt Betthaus, und erklärt außerdem: „Es entfallen nur drei Pkw-Stellplätze. Aufgrund der Sommerferien sollte das Parkaufkommen im Projektzeitraum insgesamt geringer sein. Freie Parkplätze finden Anwohner*innen zudem häufig an dem kleinen Parkplatz in der Planckstraße (von der Holsterhauser direkt rechts neben der Turnhalle).“

Über den gesamten Projektzeitraum sollen laut Stadt regelmäßig Veranstaltungen angeboten werden. Es sei beabsichtigt, die umliegenden Geschäfte und Gaststätten in die Planungen sowie die Anwohner, Anrainer und interessierte Mitbürger in die Umsetzung einzubeziehen. „Events wie kleine Konzerte oder Aktionen für Kinder laden zur Nutzung der Sitz- und Grünelemente ein“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Gleichzeitig solle der Platz in Teilen frei bleiben, um Freiräume für Fußgängerinnen und Fußgänger zu schaffen.

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