Essen. Beim großen Frühjahrsputz in der Essener Innenstadt ging es einer Menge Dreckecken an den Kragen. Das soll in Zukunft viel häufiger passieren.
Der Frühjahrsputz der Essener Innenstadt in diesem Jahr soll keine Eintagsfliege bleiben. Die City soll künftig dauerhaft sauberer werden. Die Stadtverwaltung arbeitet deshalb an einem „nachhaltigen Reinigungs- und Pflegekonzept“. Das geht aus einem Zwischenbericht der Verwaltung hervor, der in dieser Woche dem Stadtratsausschuss für öffentliche Ordnung vorgestellt wird. Vor allem auf die Sommermonate, wo es besonders auf die Aufenthaltsqualität im Freien ankommt, soll dann der Fokus gelegt werden.
Auf Nachfrage erklärte Stadtsprecherin Silke Lenz: „Das Konzept ist so gut wie fertig.“ Ob der Putzplan allerdings schon umfassend in diesem Jahr greifen wird, konnte sie nicht sagen. Klar sei aber, dass es 2023 noch weitere Reinigungsaktionen in der City geben werde.
In der Vergangenheit hatte es von Besuchern und Besucherinnen immer wieder Kritik an der mangelnden Sauberkeit der Innenstadt gegeben. Das zeigte auch eine Umfrage dieser Redaktion im vergangenen Jahr. In den Osterferien war die Innenstadt schließlich erstmals seit langem einer regelrechten Grundreinigung unterzogen worden. Der Schwerpunkt dabei lag besonders auf dem Bereich der Kettwiger, der Viehofer sowie der Limbecker Straße.
Essener Innenstadt: Lange Liste mit Sauberkeitsmängeln
Der Zustand und die Mängel, die dabei zutage traten und abgearbeitet wurden, füllte eine lange Liste: Das Stadtmobiliar wie Bänke, Werbetafeln oder Hochbeete wurden mit Hochdruckreinigern gesäubert, Aufkleber auf Straßenschildern entfernt, genauso Graffiti. Die Reinigungstrupps putzten oder erneuerten bei Bedarf Papierkörbe, holten massenweise Zigarettenstummel aus den Fugen des Kopfsteinpflasters, beseitigten breitgetretene Kaugummis am Boden, defekte oder gar verrottete Absperrpfosten wurden ausgetauscht. Schließlich ging es auch dem Unkraut an vielen Stellen an den Kragen.
Finanziell war der Frühjahrsputz kein Pappenstiel: Allein die Grundreinigungen mit dem Hochdruckreiniger schlugen mit rund 5600 Euro zu Buche, die Graffiti-Entfernung und das Auftragen von Schutzanstrichen summierten sich auf 7600 Euro. Insgesamt hat der Großeinsatz knapp 27.300 Euro gekostet, die Stadt gab davon fast 22.800 Euro aus; die übrigen Kosten übernahmen unter anderem die EBE und das Bistum.
Einige Bänke müssten bereits wieder gesäubert werden
Schon während dieser Aktion hatte Oberbürgermeister Thomas Kufen erklärt, dass er sich solche Einsätze häufiger im Jahr vorstellen kann: „Man muss da dranbleiben.“ Und das soll nun auch geschehen. Die Aufgabenliste mit den Arbeiten, die künftig mehrmals übers Jahr erledigt werden sollen, steht schon fest: Die Bänke, von denen viele erst neu in der Innenstadt aufgestellt wurden, werden dann regelmäßiger gereinigt. Vor allem der Taubenkot ist hier ein großes Ärgernis. Aktuell würden sich die Bänke auf der Kettwiger Straße auf Höhe des Baedekerhauses schon längst wieder über einen Lappen freuen.
Wie die Bänke, so soll aber auch das sonstige Stadtmobiliar deutlich häufiger geputzt werden. Dazu zählen auch die Papierkörbe, für die die Stadt außerdem eine „Strategie zur Vermeidung von Schmierereien“ entwickeln will. Wilde Aufkleber auf Masten sollen dann ebenfalls nicht mehr zum Erscheinungsbild zählen, wie Schmierereien dort. Schließlich will die Stadt regelmäßiger als bislang Unkraut im Innenstadtgebiet entfernen.
Weitere Stromkästen sollen bemalt werden
Um das Erscheinungsbild der City zu verbessern, hatte die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) bereits seit einiger Zeit damit begonnen, Strom- und Verteilerkästen farblich gestalten zu lassen. Auch das soll fortgesetzt werden. Wie viel sich die Stadt den regelmäßigen Innenstadt-Putz kosten lassen wird, ist noch nicht ausgemacht. Auch eine Kostenkalkulation sei noch in Arbeit, heißt es.