Essen. Die „Socca“-WM in Essen: 10 Tage, 44 Nationen, ein Spiel dauert 40 Minuten. Die Organisatoren versprechen Spaß, Spannung - umsonst und draußen.

Der Aufbau des „Socca“-Stadions auf dem Kennedyplatz schreitet voran. Am Freitag (19. Mai) ist der Kunstrasen angeliefert worden. Ab Freitag, 2. Juni, spielen insgesamt 44 Teams (Auftakt: Deutschland - Zypern, 21 Uhr) bis zum Finale am Sonntag, 11. Juni. Das Stadion, das den gesamten Kennedyplatz in Beschlag nimmt, bietet Platz für 3000 Zuschauer. Jedes Spiel kann man gratis besuchen - der Eintritt ist frei.

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Fotos: Der Aufbau auf dem Kennedyplatz

Julia Colter, Chefin der WM-Organisation in Essen, erklärt die wichtigsten Unterschiede zwischen „Socca“ und herkömmlichem Fußball: „Beim Socca ist der Ball immer gefährlich.“ Das Feld ist halb so groß wie ein reguläres Fußballfeld, gespielt wird mit sechs gegen sechs Mann, ein Spiel dauert zwei mal 20 Minuten: „Es gibt kein Geplänkel in der eigenen Hälfte. Man kann nicht zwischendurch mal eben aufs Klo gehen. Es fallen viel mehr Tore, das Spiel ist irre schnell.“

Früher Sport-Studentin, heute Vizepräsidentin des „Deutschen Kleinfeld-Fußball-Verbandes“ und Projektleiterin der WM in Essen: Julia Colter sagt: „Beim Socca ist der Ball immer gefährlich. Das macht den Reiz des Spiels aus.“
Früher Sport-Studentin, heute Vizepräsidentin des „Deutschen Kleinfeld-Fußball-Verbandes“ und Projektleiterin der WM in Essen: Julia Colter sagt: „Beim Socca ist der Ball immer gefährlich. Das macht den Reiz des Spiels aus.“ © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

A propos Klo: Was ist mit Bier und Bratwurst? „Auf der Kettwiger gibt es eine kleine Fan-Meile“, kündigt Julia Colter an. Etwa zehn Stände seien geplant – auch die obligatorischen Getränke und Imbisswagen. Außerdem seien die Sponsoren vertreten sowie der Verband, dem Julia Colter vorsteht: dem „Deutschen Kleinfeld-Fußball-Verband“. Die Original-Trikots der deutschen Mannschaft und noch mehr Fan-Artikel könne man vor Ort kaufen. Ansonsten hätten die Gastronomen auf dem Kennedyplatz angekündigt, mitmachen zu wollen – kein Wunder; jeder Kader besteht aus maximal 15 Männern, gespielt wird täglich von 9 bis 21 oder 22 Uhr, das heißt: Mehrere hundert Sportler aus aller Welt bevölkern ab 2. Juni permanent den Kennedyplatz und den benachbarten Salzmarkt, dort ist das offizielle Feld zum Aufwärmen.

Teams aus USA, Libyien, Katar, Kasachstan, Brasilien und anderen Nationen

Ein Blick in den Spielplan zeigt, wie bunt das Völkchen sein wird, das auf dem Kennedyplatz zusammenkommt: Es spielen Teams aus Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA, Kasachstan, Brasilien, Chile, Libyen, Argentinien, Italien, Griechenland und viele mehr. „Sportlich bewegt sich die KIeinfeld-Fußball-Niveau auf gutem Regionalliga-Niveau“, erklärt Julia Colter. „Es handelt sich ausschließlich um Amateursportler, manche hatten aber schon mal in ihrer Jugend Kontakt zu den Profivereinen, viele sind sehr gut ausgebildet und entsprechend ehrgeizig.“ Das Sieger-Team gewinnt einen Pokal.

Das Kleinfeld ist nur den Socca-Spielern vorbehalten; wegen des Non-Stops-Spielbetriebs bestünde aber ohnehin keine Möglichkeit für einen Mittagspausenkick für interessierte Laien. Nachts wird das Stadion bewacht; Security ist geordert.

Socca ist aus dem Uni-Sport entstanden

„Socca“ ist eine junge Bewegung: „In Deutschland entstand sie beim Uni-Sport in Göttingen um 2005“, berichtet Julia Colter. „Dort wurde die erste Uni-Liga gegründet, später auch in anderen Uni-Städten.“ Vor allem die Rasanz des Spiels, das Tempo, machte Kleinfeld-Fußball unter Sportlern schnell populär. „Man braucht als Kleinfeld-Spieler andere Kompetenzen als auf dem großen Feld – weil der Raum nun mal eng ist“, erklärt die studierte Sportwissenschaftlerin. Ab 2012 fragte der Internationale Kleinfeld-Verband dann in Göttingen an, ob man nicht die deutsche Vertretung des jungen Sports übernehmen wollte. Das war 2012. Seitdem gibt es den „Deutschen Kleinfeld-Fußball-Verband“, der jetzt die WM ausrichtet.

Warum in Essen? „Wir wollten mitten in eine Großstadt, nicht viele Städte haben so große Plätze wie Essen“, sagt Julia Colter. „Außerdem war die Unterstützung der Stadt und der Essen Marketing GmbH sofort total super, man war von Anfang an Feuer und Flamme.“

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