Essen. Kunst, die unter die Haut geht: Holzschnitt-Motive von Erich Heckel werden live im Museum Folkwang Essen tätowiert. Das Publikum kann zuschauen.

Das Museum Folkwang in Essen verwandelt sich am Donnerstag, 13. April, von 12 bis 18 Uhr, in ein temporäres Tattoo-Studio. Die international renommierte Tattoo-Künstlerin Myriam Black bringt an diesem Tag Kunst aus der Museumssammlung direkt unter die Haut.

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Im Rahmen von „Folkwang und die Stadt“, dem großangelegten Innenstadt-Projekt zum 100-jährigen Bestehen des Museums, hatte der Turner Prize-Träger Jeremy Deller im vergangenen Jahr vier Tattoos nach expressionistischen Holzschnitten von Erich Heckel verlost.

Interessierte konnten sich für eine Tätowierung nach Werken aus der Sammlung des Museum Folkwang bewerben. Nun erhalten die vier ermittelten Gewinnerinnen und Gewinner in einer Live-Tattoo-Aktion im Museum ihre von Deller ausgewählte Heckel-Tätowierung.

Museum Folkwang: Das Tätowieren wird dort zur Performance

Das Tätowieren wird dabei zur Performance: Das Publikum kann live dabei sein, wenn die expressionistischen Holzschnitte von Myriam Black zwischen den Wunderkammer-Objekten der Sammlung Olbricht im Helm von „Los Carpinteros“ auf die Körper der Freiwilligen gestochen werden.

Gemeinsam fragen Myriam Black und Jeremy Deller mit der Aktion auch danach, inwiefern Tätowieren als künstlerische Praxis verstanden und anerkannt werden sollte. Denn was aktuell nur als Handwerk gilt, steht nicht nur aufgrund der augenscheinlichen Analogien zum Kupferstich oder Holzschnitt der bildenden Kunst nahe, sondern gründet auf einer jahrtausendalten Tradition und Kulturgeschichte.

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