Essen. Der neue Grundstücksmarktbericht zeigt die Entwicklung bei den Immobilienpreisen 2022 in Essen. Diese variieren innerhalb des Stadtgebietes stark

Im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger Immobilien in Essen verkauft, wie der aktuelle Grundstücksmarktbericht zeigt. Auf die Preise hatte dies jedoch nur zum Teil Auswirkungen. Eigentumswohnungen und Häuser sind trotz der Zinskrise erneut teurer geworden, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Jahren zuvor. Wie sich die Preise in den einzelnen Segmenten und innerhalb des Stadtgebietes entwickelt haben, zeigt dieser Überblick.

Gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser

Die meisten verkauften Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten zwischen 250.000 bis 500.000 Euro. Wer in Essen ein gebrauchtes Haus kaufte, musste im Schnitt knapp 420.000 Euro dafür bezahlen. Damit haben sich die Preise binnen zehn Jahren in etwa verdoppelt.

  • 2022: 419.000 Euro
  • 2021: 394.000 Euro
  • 2013: 237.000 Euro

Die Preise, die pro Quadratmeter bezahlt werden, hängen dabei stark von der Lage innerhalb des Stadtgebietes ab:

  • 2000 bis 2500 Euro: Katernberg, Frintrop, Altendorf, Frillendorf
  • 2500 bis 3000 Euro: Dellwig, Gerschede, Schönebeck, Altenessen, Karnap, Bochold, Vogelheim, Stoppenberg, Schonnebeck, Kray, Leithe
  • 3000 bis 3500 Euro: Borbeck-Mitte, Freisenbruch, Horst, Überruhr, Rellinghausen, Kupferdreh
  • Über 3500 Euro: Burgaltendorf, Byfang, Huttrop, Bergerhausen, Stadtwald, Rüttenscheid, Haarzopf, Bredeney, Werden, Fischlaken, Heisingen, Heidhausen, Kettwig

Für das teuerste Haus zahlten Käufer im vergangenen Jahr in Bredeney übrigens knapp 8000 Euro pro Quadratmeter, in Kettwig 6300 Euro und in Kupferdreh 6500 Euro.

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser

Das Angebot an neuen Ein- und Zweifamilienhäusern ist in Essen traditionell knapp, da es kaum Baugrundstücke gibt. Individuelles Bauen ist damit eher die Ausnahme, in erster Linie handelt es sich um sogenannte Bauträgerobjekte, Immobilien also, die von einem Bauträger schlüsselfertig errichtet und veräußert wurden. Die Quadratmeterpreise, die dafür verlangt werden, variierten 2022 ebenfalls stark im Stadtgebiet:

  • 2500 bis 3000 Euro: Altenessen
  • 3000 bis 3500 Euro: Stoppenberg
  • 3500 bis 4000 Euro: Dellwig, Bedingrade, Bochold, Katernberg, Schonnebeck, Werden
  • 4000 bis 4500 Euro: Steele
  • über 4500 Euro: Schuir, Heidhausen

Gebrauchte Eigentumswohnungen

In Essen kommen mit Abstand am meisten gebrauchte Eigentumswohnungen auf den Markt. Der Preis, den Käufer durchschnittlich bezahlen müssen, hat in den vergangenen zehn Jahren um 122 Prozent angezogen. Nach einer zwischenzeitlichen Delle gab es vor allem seit 2016 Preissprünge.

  • 2022: 130.000 Euro
  • 2021: 128.000 Euro
  • 2017: 85.000 Euro
  • 2013: 89.000 Euro

Die Grafik zeigt das unterschiedliche Preisniveau in den Stadtteilen.

Neue Eigentumswohnungen

Die Anzahl der Verkäufe von neu errichteten Eigentumswohnungen ist gegenüber dem Vorjahr um etwa 40 Prozent auf nur noch 99 gesunken. Die gehandelten Neubauwohnungen haben überwiegend gehobene Ausstattung und liegen meist in sehr guten Lagen. Die Käufer zahlten im vergangenen Jahr dafür durchschnittlich 4770 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Preise sind damit binnen eines Jahres um knapp 700 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Im Durchschnitt kosteten neu gebaute Eigentumswohnungen somit fast 480.000 Euro.

  • 2022: 478.000 Euro
  • 2021: 405.000 Euro
  • 2017: 337.000 Euro

Wer eine neue Eigentumswohnung erwerben möchte, findet die günstigsten Angebote in Karnap, Vogelheim, Ostviertel, Katernberg. Teure Pflaster dagegen sind die Stadtteile Fulerum, Rüttenscheid, Rellinghausen, Heisingen, Bredeney, Werden.

Im vergangenen Jahr ist in Bredeney die 10.000-Euro-Schallmauer durchbrochen worden. Die teuerste Wohnung wurde dort für 10.200 Euro pro Quadratmeter verkauft. Wo das Objekt liegt, weist der Grundstücksmarktbericht zwar nicht aus, es dürfte jedoch im neuen Baugebiet auf dem Areal der ehemaligen Beitz-Villa liegen. Dort wird auch aktuell ein 233 Quadratmeter großes Penthouse mit Seeblick für 2,26 Millionen Euro im Internet angeboten.

Unbebaute Grundstücke

Der Markt für unbebaute Grundstücke geht immer weiter zurück. Wurden in 2021 noch 104 Baugrundstücke gehandelt, so waren es in 2022 nur noch 74. Die Preise für Bauland sind gegenüber 2010 um 54 Prozent gestiegen. Von 2021 auf 2022 jedoch gab es keine Veränderung.

Bodenrichtwerte

Der Gutachterausschuss hat die Bodenrichtwerte unverändert gelassen. Damit liegt nach wie vor das teuerste Grundstück mit 860 Euro pro Quadratmeter in Bredeney, das günstigste in Vogelheim mit 160 Euro.

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