Essen. Seit einem Jahr entfernt die Stadt Essen gezielt und möglichst rasch Schmierereien. Es gab 140 Einsätze – jedoch nur an städtischem Eigentum.
Die Stadt Essen zieht nun nach einem Jahr eine positive Bilanz ihrer Graffiti-Taskforce, die illegale Schmierereien fachgerecht von städtischen Flächen entfernen. Insgesamt seien bei 140 Einsätzen mehr als 8000 Quadratmeter Fläche gereinigt worden. Zusätzlich wurden auf vielen Flächen Anti-Graffiti-Schutzanstriche aufgebracht, so dass sich erneute Verschmutzung mit geringerem Aufwand entfernen lasse. Die Ausgaben für die Graffiti-Taskforce betrugen im ersten Jahr insgesamt rund 220.000 Euro.
Die illegalen Graffitis auf städtischen Gebäuden, Mauern, Unterführungen oder Stadtmobiliar werden in der Regel von städtischen Mitarbeitern und über den Mängelmelder der Stadt Essen gemeldet. Die Meldungen werden zentral erfasst, geprüft, gegebenenfalls priorisiert und an die Servicegesellschaft RGE als Auftragnehmer weitergegeben. Die Dauer des gesamten Bearbeitungsprozesses mit Entfernung des Graffitis betrage in der Regel zwei Wochen.
Sexistische und rassistische Motive werden vorrangig entfernt
Eine großflächige Graffitibeseitigung erfolge mit Hilfe eines Strahlgeräts. Der Einsatz dieses Gerätes ist ab einer Außentemperatur von zehn Grad möglich. Daher könne die Beseitigung witterungsbedingt am besten während der Hochsaison von April bis Oktober/November erfolgen. Bei niedrigeren Temperaturen werden durch Einsatz anderer Techniken nur Graffitis mit radikalen, rassistischen oder sexistischen Motiven unkenntlich gemacht oder beseitigt.
Die schnelle Entfernung und Versiegelung von Flächen soll insbesondere zu einer Verschönerung des Stadtbildes beitragen. Die städtische Graffiti-Taskforce wird allerdings nicht bei Flächen tätig, die nicht städtisch sind, wie zum Beispiel private Fassadenflächen, Flächen der Deutschen Bahn, der Autobahn GmbH oder Straßen NRW sowie Versorgungskästen der privaten Firmen Westnetz GmbH, der Deutsche Telekom AG, der Deutsche Post AG oder der Stadtwerke Essen AG. In diesen Fällen sind die jeweiligen Eigentümer in der Verantwortung. Das Gesamtprojekt ist für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren eingeplant.