Essen-Huttrop. Eine der ersten Fahrrad-Waschanlagen, die von allen genutzt werden kann, hat in Essen eröffnet. Wo sie steht und was dahintersteckt.

Eine der ersten Fahrrad-Waschanlagen im Essener Stadtgebiet steht seit wenigen Tagen auf dem Gelände des Franz-Sales-Hauses an der Steeler Straße. Alle Bürgerinnen und Bürger, die ihr Rad in kürzester Zeit blitzblank gewaschen haben möchten, sind dort richtig.

Fahrrad-Waschanlage und Franz-Sales-Haus, wie passt das zusammen? Das Franz-Sales-Haus ist nicht nur ein Wohnort für Menschen mit Behinderungen, sondern ein großes Unternehmen mit vielen Tochterfirmen – eins der bekanntesten ist sicher das „Hotel Franz“, das sich in kürzester Zeit einen Namen gemacht hat.

Ein weiteres, so genanntes „Inklusionsunternehmen“ ist die „in time gGmbH“, also eine gemeinnützige GmbH, deren Personal zu 40 Prozent aus Menschen mit Schwerbehinderung besteht. Die Firma „in time“ betreibt seit zwei Jahren einen Fahrzeug-Pflege-Service auf dem Gelände des Franz-Sales-Haus: „ Sie können Ihren Wagen hier abstellen, wir fahren ihn zu einer Wasch-Anlage und reinigen ihr Auto anschließend noch von innen“, erklärt Nicole Köster, Prokuristin der Firma „in time“. Plus Reifendruck-Prüfung, Wischwasser auffüllen und Felgenreinigung: 39,50 inklusive Innen- und Außenreinigung, das aktuelle Frühlingsangebot für alle Autofahrer, gilt von Mitte April bis Mitte Mai (Termin: 0201 2769766).

Essener Fahrrad-Waschanlage auch für E-Bikes geeignet

Und jetzt? Nutzt das Franz-Sales-Haus beziehungsweise die Firma „in time“ den Fahrrad-Boom und erschließt sich Radfahrende als neue Zielgruppe. „Unsere Fahrrad-Waschanlage ist auch für E-Bikes geeignet“, betont Nicole Köster. Und wie funktioniert die jetzt?

Björn Erwin, Mitarbeiter der „in time“ GmbH auf dem Gelände des Franz-Sales-Hauses, mit der neuen Fahrrad-Waschanlage.
Björn Erwin, Mitarbeiter der „in time“ GmbH auf dem Gelände des Franz-Sales-Hauses, mit der neuen Fahrrad-Waschanlage. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Mitarbeiter Björn Erwin schiebt ein Fahrrad durch den hüfthohen Kasten, es rotieren weiche Gummistreifen, es spritzt, es schäumt – eigentlich alles genauso wie bei einer Auto-Waschanlage, nur viel kleiner. „Die Anlage arbeitet mit Niederdruck“, betont Björn Erwin, und Fachleute wissen, dass das eine wichtige Information ist: „Niederdruck“ bedeutet, das Wasser kommt nicht zu kräftig aus den Düsen, sondern sanft. Denn wer sein verschlammtes Mountainbike zu Hause gern mit dem Kärcher (=Hochdruck!) bearbeitet, kann es bald wegschmeißen. Das Wasser geht zum Beispiel in die Lager und kommt da nie mehr raus, richtet größten Schaden an.

Vorher hat Björn Erwin das Rad übrigens mit einem Niederdruck-Spritzer abgesprüht, gröbsten Schmutz beseitigt. Und nach der Behandlung in der Fahrrad-Waschanlage wird getrocknet und poliert, Kosten: zehn Euro für die Normalbehandlung; wer 14 Euro zahlt, dem wird anschließend auch noch der Rahmen mit Pflege-Öl eingerieben plus weitere Extras. Bis 6. April gibt es Aktionspreise: 6 beziehungsweise 9 Euro.

Anlage soll bei Aktions-Tagen eingesetzt werden

Die Wasch-Anlage braucht übrigens nur Strom, keinen Wasseranschluss. Das Wasser kommt vorher hinein, „langfristig ist geplant, Regenwasser zu benutzen“, sagt Björn Erwin. Es handelt sich um einen geschlossenen Kreislauf, was bedeutet: „Die Anlage wollen wir auch bei Aktionen außerhalb des Franz-Sales-Hauses präsentieren“, kündigt Nicole Köster an. Tatsächlich leuchtet jedem Laien ein, dass eine solche Anlage, sagen wir bei einem Fahrrad-Aktionstag in der Stadt, ausgesprochen große Resonanz erfahren würde.

Und wie ist das Ergebnis? Ganz ehrlich: Umwerfend. Das Rad sieht nach der Behandlung durch Björn Erwin und seine Maschine aus, als käme es gerade brandneu aus dem Laden. Fehlt nur noch, dass das Preisschild dran hängt.

Fahrrad-Waschanlage, „in time gGmbH“, Steeler Straße 261, montags bis freitags von 8 bis 12 und von 13 bis 16.30 Uhr, Termin vereinbaren unter 0201 2769-766. Nicht geeignet für Kinder- und Lastenfahrräder.