Essen-Margarethenhöhe/Bredeney. Die Stadt will die U-Bahn-Linien 11 und 17 möglicherweise bis nach Bredeney verlängern. Acht Planungsvarianten sollen dafür verglichen werden.
- Die Stadt Essen erwägt seit langem eine Verlängerung von zwei U-Bahn-Linien.
- Betroffen sind die U 11 und die U 17.
- Jetzt sollen acht Planungsvarianten entstehen und bewertet werden.
Der Büro- und Verwaltungskomplex Büropark Bredeney in Essen soll besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. In die Pläne, die U-Bahn-Linien U 11 und U 17 dafür in Richtung Theodor-Althoff-Straße zu verlängern, kommt jetzt Bewegung.
Bis solche Pläne tatsächlich Realität werden könnten, wird noch einige Zeit vergehen. Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität hat in seiner letzten Sitzung den Sachstandsbericht zur Verlängerung der beiden U-Bahnlinien zur Kenntnis genommen. Jetzt sollen zunächst acht mögliche Planungsvarianten auf ihre Tauglichkeit hin geprüft werden. Bereits im November letzten Jahres hatte sich der Rat der Stadt dafür ausgesprochen, weitere Untersuchungen zur Verlängerung der beiden Linien zum Büropark Bredeney zu beauftragen.
Seit Jahrzehnten gibt es Bestrebungen, den 1998 erbauten Komplex besser an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden und so für die dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Alternativen zur Anreise mit dem Auto zu schaffen. In der gegenüber liegenden Wohnsiedlung hatte es wiederholt Beschwerden über zugeparkte Straßen gegeben.
Die Zahl der Beschäftigten im Büropark Essen-Bredeney wird weiter steigen
Durch den Umzug der Polizeiinspektion II und die Zusammenlegung mehrerer Polizeiwachen an der Theodor-Althoff-Straße im Sommer 2020 ist die Zahl der Beschäftigten in dem Komplex nahe der A 52 noch einmal größer geworden. Die Zahl der Mitarbeitenden wird sich dort noch einmal deutlich vergrößern, wenn – wie geplant – das Polizeipräsidium 2025 von seinem angestammten Standort an der Büscherstraße in der Nähe des Landgerichts in das Gebäude gegenüber der Polizeiinspektion Süd an der Theodor-Althoff-Straße 39-47 ziehen wird.
Um die Verlängerung der Strecken der U 11 und der U 17 finanzieren zu können, bemüht sich die Stadt seit längerem um Fördergelder. Ein gemeinsamer Antrag auf Finanzmittel für den Ausbau beider Linien war 2021 abschlägig beschieden worden. Daraufhin hatte die Stadt noch einmal getrennte Anträge gestellt, um die Chance zumindest für die Verlängerung einer Linie zu erhöhen.
Verlängerung der Linien ist umstritten
Eine grundsätzliche Verlängerung der U11 ist laut Stadt als Planungsziel im Regionalen Flächennutzungsplan eingetragen.
Dennoch ist eine solche Maßnahme durchaus umstritten und wirft auch in der Politik Fragen nach dem Verhältnis von Kosten und Nutzen auf.
Für die Erstellung von Planungsvarianten stehen laut Ratsbeschluss Mittel in Höhe von rund 1,35 Millionen Euro zur Verfügung. Bei einer 90-prozentigen Förderquote liege der städtische Eigenanteil bei rund 135.000 Euro. Zu den nun anstehenden Untersuchungen einer Verlängerung der U11 und/oder U17 sei zwischen der Stadt und der Ruhrbahn ein zweistufiges Verfahren vereinbart worden.
Zunächst soll der verkehrliche Nutzen der Planungsvarianten geprüft werden
Im ersten Schritt soll demnach zunächst der verkehrliche Nutzen von verschiedenen möglichen Varianten zur Linienverlängerung bewertet werden. Dies soll anhand eines Verkehrsmodells sowie einer groben Abschätzung der Kosten geschehen. Ein Ingenieurbüro werde die insgesamt acht Varianten am Ende begutachten, so die Stadt.
Mit diesem Verfahren, in das auch die Ruhrbahn einbezogen werden soll, sollen alle möglicherweise erfolgversprechenden Streckenführungen verglichen werden. Die Stadt werde ein Büro mit der Bewertung der verkehrlichen Machbarkeit beauftragen, die Vergabe des Auftrags sei aktuell in Vorbereitung.
Eine der Varianten soll dann weiter untersucht werden
Die Bearbeitung werde ungefähr sechs Monate dauern. Sobald die Ergebnisse vorliegen, soll dann der Rat der Stadt entscheiden, welche Variante weiter untersucht wird. In der zweiten Verfahrensstufe sei im Anschluss die favorisierte Variante weiter auszuarbeiten und zu konkretisieren. Anschließend vergebe die Ruhrbahn den Auftrag, entsprechende bauliche Untersuchungen für die Vorzugsvariante durchzuführen.
Nach früheren Überlegungen könnte zum Beispiel die U 11 vom Hauptbahnhof kommend unterirdisch von der aktuellen Endhaltestelle Messe West-Süd/ Gruga unmittelbar an der nordwestlichen Seite der A 52 um eine Haltestelle verlängert bis zur Sommerburgstraße weitergeführt werden. Im Gespräch war schon ein neuer unterirdischer U-Bahnhof „Sommerburgstraße“.
Auch die Linie U17 könnte von der aktuellen Endstation auf der Sommerburgstraße in Richtung Bredeney verlängert werden. Die Strecke könnte nach früheren Überlegungen oberirdisch über die Sommerburgstraße führen und bei der südlichen Einmündung zum Helgolandring einen gleichnamigen neuen Haltepunkt bekommen.