Essen. Ruhrfibre wird im Frühjahr mit dem Ausbau des Glasfasernetzes starten. Die ersten Anschlussgebiete stehen fest. Interessierte können sich melden.

Der millionenschwere Glasfaserausbau von Ruhrfibre in Essen nimmt weiter Form an: Das Unternehmen gab am Dienstag die ersten Stadtteile bekannt, die mit Glasfaser versorgt werden sollen. Ruhrfibre hat im ersten Schritt 13 Stadtteile im Fokus: Burgaltendorf, Byfang, Fischlaken, Heidhausen, Katernberg, Kray, Kupferdreh, Rellinghausen, Schonnebeck, Stadtwald, Überruhr-Hinsel, Überruhr-Holthausen und Werden. Weitere sollen folgen. Damit löst Ruhrfibre sein Versprechen ein, in Gebieten zu beginnen, die bislang mit schnellem Internet eher unterversorgt sind.

Insgesamt will Ruhrfibre bis Ende 2025 rund 150.000 Essener Haushalte und damit etwa die Hälfte an das Hochgeschwindigkeitsnetz anschließen. Exklusiver Vermarktungspartner ist der Telekommunikationskonzern Vodafone. Der Ausbau des Netzes soll im Frühjahr starten.

Wie Ruhrfibre mitteilte, ist der Glasfaseranschluss kostenlos. Wer sich jedoch später, nach der Vorvermarktungsphase, für einen Anschluss entscheidet, muss mit Kosten rechnen, heißt es auf der Internetseite von Ruhrfibre. Denn in einem solchen Fall müssten die Baukolonnen noch einmal anrücken.

Glasfaserausbau: Registrierung ab sofort möglich

Interessierte Haus- und Wohnungseigentümer in den genannten Stadtteilen können sich ab sofort online auf der Webseite www.ruhrfibre.de registrieren. Sie bekommen ein eigenes Glasfaserpaar ins Haus oder in die Wohnung gelegt, das ausschließlich von ihnen genutzt wird. Der Ausbaustart ist an keine vorvertraglichen Bedingungen geknüpft. „Wir bauen auf jeden Fall und nicht nur, wenn genug Interessierte zusammenkommen. Das schadet einem flächendeckenden Ausbau nur“, bekräftigte Geschäftsführer Christopher Rautenberg.

Christopher Rautenberg, Geschäftsführer von Ruhrfribre.
Christopher Rautenberg, Geschäftsführer von Ruhrfribre. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Einzige Voraussetzung, um ans Glasfasernetz angeschlossen zu werden: Haus- und Wohnungseigentümer müssen mit Ruhrfibre eine sogenannte Grundstücks- und Gebäudenutzungsvereinbarung abschließen. Damit geben sie dem Unternehmen die Erlaubnis, eine Leitung bis ins Haus oder im Fall von Mehrfamilienhäusern bis in die Wohnungen legen zu dürfen. Mieterinnen und Mieter können eine solche Vereinbarung nicht unterzeichnen. Ihnen rät Ruhrfibre, sich bei Interesse an den Vermieter zu wenden.

Wer das schnelle Datennetz von Ruhrfibre nutzen will, muss einen Vertrag mit Vodafone abschließen. Wie viel dieser monatlich kosten wird, steht noch nicht fest, wird aber auch vom gebuchten Datenvolumen abhängen. Vodafone werde ab Mitte April Angebote für Tarife mit bis zu 1 Gbit/s bereitstellen, heißt es. Erste Informationen zu den Tarifen und die Möglichkeit zur Vorregistrierung gebe es bereits unter www.vodafone.de/essen.

Ruhrfibre verspricht flächendeckenden Glasfaserausbau

Insgesamt 17 Ausbaugebiete hat das Essener Unternehmen festgelegt. Diese sollen sich über das Stadtgebiet verteilen, verspricht Geschäftsführer Rautenberg, indem er erklärt: „Unser Ziel lautet: Glasfaser für ganz Essen. Und das heißt: Wir bauen flächendeckend – im Süden, im Norden, im Westen und im Osten. Das beweisen wir mit unseren ersten Ausbaugebieten.

Diese Zusage war auch der Grund dafür, dass sich die Stadt Essen über ihre Versorgungs- und Verkehrs-Holding EVV an der Projektgesellschaft mit einer Million Euro beteiligt hat. Oberbürgermeister Thomas Kufen betonte: „Wir wollen die Digitalisierung unserer Stadt mit Ruhrfibre massiv vorantreiben. Schnelles Internet ist nicht nur ein Plus an Lebensqualität für alle Essenerinnen und Essener, sondern auch ein entscheidender Standortfaktor für unsere Wirtschaft. Mir ist es wichtig, dass möglichst viele Stadtteile vom Ausbau profitieren, nicht nur einige wenige. Dafür sorgen wir mit unserer gemeinsamen Netzgesellschaft.“