Essen. Beim Regionalentscheid von „Jugend musiziert“ spielten die Kinder wieder live vor Publikum. Darum steht das Gewinnen nicht im Vordergrund.
Gebannte Stille, herrschte in der Aula der Essener Folkwang-Musikschule, als junge Musikerinnen und Musiker am Samstag die Bühne betraten. Sie präsentierten der Jury ihr Können beim Regionalentscheid des bundesweiten Wettbewerbs „Jugend musiziert“.
„Es ist das erste Mal, dass der Wettbewerb wieder in Präsenz stattfindet“, sagt Volker Niehusmann, der den Regionalwettbewerb in Essen organisiert. „Während der Corona-Pandemie musste er virtuell stattfinden. Statt des Vorspielens in der Aula wurden Videos eingesendet, die die Jurymitglieder sich zusammen mit Maske und Abstand ansahen.“ Es sei nicht verwunderlich, dass dabei das eigentliche Erlebnis auf der Strecke bliebe. Und so waren alle Sechs- bis Zwölfjährigen froh, dass dieses Jahr endlich wieder live vor Jury und Publikum musiziert werden konnte.
Kinder zeigen Durchhaltevermögen bei „Jugend musiziert“
„Die Kinder proben seit den Sommerferien zweimal pro Woche“, erzählt Alexandra Möckl, deren Sohn Johann Cello in einem Streichquartett spielt. Und bald beginnen schon die Proben für den Wettbewerb im nächsten Jahr. Jede Musikerin und jeder Musiker kenne die Arbeit und Energie, die es erfordere, ein Stück bis zur Auftrittsreife zu perfektionieren. Und wenn Kinder und Jugendliche dieses Durchhaltevermögen zeigen, dann sei das schlicht beeindruckend.
Wer beim Regionalwettbewerb besonders heraussticht, erhält von der Jury eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb, der dieses Jahr vom 24. bis 28. März in Münster stattfindet. Wer auch dort überzeugt, hat gute Chancen auf die Teilnahme am Bundeswettbewerb Ende Mai in Zwickau.
„Jugend musiziert“: Vorspielen soll Kinder auf höhres Niveau bringen
Allerdings steht das Gewinnen bei allem Ehrgeiz für die 80 Musiker und Musikerinnen nicht immer im Vordergrund. „Der Wettbewerb soll zu guten Leistungen motivieren und diese auch honorieren, vor allem aber die Lust an der Musik wecken“, sagt Volker Niehusmann. Auch Geigen- und Bratschenlehrerin Helen Weber betont: „Die Kinder sollen die Situation des Vorspielens erleben und ihr Können durch das Vorspielen auf ein höheres Niveau bringen.“
„Wenn sie auf etwas hinarbeiten und es wirklich um etwas geht, blühen viele Schülerinnen und Schüler zu Glanzleistungen auf“, weiß auch Theresia Norpoth-Weber, die den Bereich Streichinstrumente an der Folkwang-Musikschule leitet. Die Kinder würden in der Regel oft kleine Konzerte geben, bevor es im Wettbewerb ums Ganze geht. Die Stücke werden beispielsweise vor Familie und Freunden oder im Altenheim zum Besten gegeben, um die Situation des Vorspielens beim Wettbewerb bestmöglich zu trainieren.
Preisträgerkonzert von „Jugend musiziert“ auf Schloss Borbeck in Essen
Die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Regionalwettbewerbs sind am Sonntag, 26. Februar, beim Preisträgerkonzert zu hören. Das Konzert findet um 11 Uhr im Residenzsaal von Schloss Borbeck, Schloßstraße 101, statt. Der Eintritt ist frei.
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