Essen-Altenessen. Die Essener Kino-Eulen vermitteln Kindern in Essen Film- und Medienkompetenz. Wie sie das machen, erklären die Projektentwicklerinnen.
Der Essener Verein Kino-Eulen bietet seit sieben Jahren kuratierte und moderierte Kurzfilmangebote für Kinder und deren (Groß-)Eltern. Das Konzept: Jedes Jahr gibt es sechs Programme mit verschiedenen Themen. Diese werden in Kinos, an besonderen Orten wie der Zeche Carl, oder auch auf großen Leinwänden in Schulen oder Stadtteilfesten vorgeführt. Das Besondere: Nach den Filmen wird gemeinsam über das Erlebte gesprochen. Meistens gibt es Fragen dazu, wie der Film entstanden ist und welche Materialien, Töne und Geräusche verwendet worden sind.
Projektentwicklerinnen stecken Herzblut in Essener Kino-Eulen
Für sie sei es immer wieder ein besonderes Erlebnis, sagt Jessica Manstetten, wenn sie Kindern ihr allererstes Kinoerlebnis bescheren darf. Gemeinsam mit Katrin Posse hat sie die Kino-Eulen geboren; beide entwickeln mit viel Herzblut in ihrer Freizeit immer neue Kinderfilmprogramme. „Wir legen Wert darauf, für jedes Programm neue Filme auszuwählen, die thematisch zusammenpassen“, sagt Katrin Posse.
Die beiden haben Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Uni Bochum studiert und sind auch hauptberuflich mit dem Thema Film beschäftigt. Man merkt: Die Kino-Eulen sind ihre Leidenschaft. Das wird von der öffentlichen Hand in Form von Förder- und Spendengeldern anerkannt, mit denen sich ihre Arbeit finanziert. Der Veranstaltungsort stellt die Technik; auch wenn in manchen Filmen nicht gesprochen wird, sind sie nicht stumm, sondern die Kinder hören Geräusche und Musik.
Kino-Eulen bieten Filmerlebnis für mehrere Generationen
Bei der Veranstaltung „Licht & Schatten“ im Mehrgenerationenhaus in Altendorf fanden sich am vergangenen Wochenende alle Generationen im großen Saal ein. Vier- bis sechsjährige Kinder besuchten gemeinsam mit Eltern und Großeltern das Kurzfilmprogramm, das aus sechs Filmen bestand. Die Filme waren ohne Sprache und so auch für Kinder, die nicht gut Deutsch sprechen oder verstehen und für Hörbeeinträchtigte geeignet.
Nicht nur die jungen Gäste staunten nach der Anmoderation, die Jessica Manstetten und Katrin Posse immer gemeinsam machen, über den Waschbären und das Mädchen, die die Welt mit einer Taschenlampe erforschen. Sie fühlten mit Grumpy, der bei Lichtstrahlen nicht schlafen kann und entdeckten in der Tiefe des Meeres ganz besondere Wesen. Danach wurde gebastelt und manche Bastelarbeit war erkennbar inspiriert vom vorherigen Kinoerlebnis.
Essener Kino-Eulen wollen Film- und Medienkompetenz vermitteln
Die beiden Projektverantwortlichen erklären, es gehe einerseits darum, Kinder für die Magie des Kinos zu begeistern. Andererseits werde Film- und Medienkompetenz vermittelt; ein wichtiger Aspekt in einer Zeit, in der bereits die Jüngsten ohne weitere Erklärungen andauernd mit bewegten Bildern konfrontiert werden. Die Eule als Symbol steht deshalb zum einen für das Erkennen von Dingen im Dunkeln – so wie im Kino – und zum anderen auch für die Weisheit, das Gesehene auch richtig bewerten zu können.
Das aktuelle Programm mit dem Thema „Familienbande“ richtet sich an Kinder ab acht Jahren. Während die Welt gerade parallel mehrere Krisen durchlebt, meistern in diesen Filmen Kinder gemeinsam mit ihren Familien besondere Herausforderungen. Da macht es laut Manstetten und Posse Sinn, sich dieses Programm auch gemeinsam mit der Familie anzusehen, oder auch mit Mitschülern.
Das Angebot der Kino-Eulen
Das Programm „Familienbande“ für Kinder ab acht Jahren sowie für dritte und vierte Klassen ist 75 Minuten lang. Es läuft am Sonntag, 12. Februar, um 13 Uhr im Filmstudio Glückauf, Rüttenscheider Straße 2. Eintritt: 5 Euro für Kinder, 6 Euro für Erwachsene. Am Dienstag, 14. Februar, um 10 Uhr läuft es in der Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100. Eintritt: 2,50 Euro für Kinder, 2 Euro pro Person bei Schulklassen.
Weitere Infos, auch zum Programm für jüngere Kinder unter www.kinoeulen.de.
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