Essen/Duisburg. Rot-Weiss Essen empfängt am Sonntag (5.2.) den MSV Duisburg im Stadion an der Hafenstraße. Die Polizei erklärt, wie sie sich vorbereitet.
Es ist eines dieser Fußballspiele, die etwas ganz Besonderes sind: Rot-Weiss Essen empfängt am Sonntag (14 Uhr) den MSV Duisburg im eigenen Stadion. Für die Drittligabegegnung an der Hafenstraße gibt es schon lange keine Karten mehr: Insgesamt wurden 19.000 Tickets verkauft, 2500 davon gingen nach Duisburg. Man muss kein Prophet sein: Das wird ein stimmungsvoller Tag, wenn die Tabellennachbarn aufeinandertreffen.
José-Enrique Rios Alonso, Verteidiger im RWE-Dress, blickte nach der 0:3-Niederlage am vergangenen Wochenende beim SV Elversberg schon erwartungsfroh auf die nächste Partie: „Im Derby werden wir wieder eine Hammer-Stimmung haben.“ Und wird damit höchstwahrscheinlich Recht behalten.
Rot-Weiss Essen - MSV Duisburg: Fantrennung im Hinspiel funktionierte
Doch immer wo im Fußball große Vorfreude herrscht, alte Rivalitäten gepflegt werden – kurzum: zwei Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet aufeinandertreffen –, da ist auch die Sicherheit schnell ein Thema. „Wir bereiten uns auf einen größeren Einsatz vor“, sagt Pascal Schwarz-Pettinato, Sprecher der Polizei Essen. „Ähnlich wie beim Spiel gegen Dynamo Dresden.“ Damals, beim Gastspiel des Ostvereins Mitte Oktober vergangenen Jahres, war eine der berüchtigten Fanszenen im deutschen Fußball nach Essen gereist. Viele Polizei- und Sicherheitskräfte waren im Einsatz. Die strikte Fantrennung funktionierte.
Das dürfte schon aufgrund der örtlichen Nähe der beiden Vereine am Sonntag schwieriger werden. „Dadurch, dass Duisburg nicht weit entfernt ist, werden bestimmt viele mit dem ÖPNV anreisen“, sagt Schwarz-Pettinato. Er sieht die Behörde mit den bisherigen Einsatzplanungen aber gut gewappnet für den nächsten Sonntag, wenn er sagt: „Wir wollen auf möglichst viele Szenarien vorbereitet sein.“
Ein Randaspekt: Vorbereitet will auch Essens neuer Polizeipräsident Andreas Stüve sein. Der hatte vergangene Woche im Interview gesagt: „Beim nächsten Heimspiel von Rot-Weiss Essen gegen den MSV Duisburg bin ich dabei – von der Einsatzbesprechung bis zum Ende.“
RWE - MSV: Hinspiel wurde als „Hochrisikospiel“ eingestuft
Die Deutsche Bahn stellt für die Gästefans Entlastungszüge bereit, die um 11.16 Uhr ab Gleis 6 im Duisburger Hauptbahnhof starten. Aus Sicherheitsgründen fährt der Zug ohne Zwischenhalt zum Hauptbahnhof Essen. Von dort werden Shuttlebusse zum Stadion an der Hafenstraße eingesetzt. Nach dem Spiel fährt der Sonderzug um 16.35 Uhr von Gleis 6 wieder zurück nach Duisburg. MSV-Fans können aber auch eine andere Verbindung – RE 1, RE 2, RE 6 oder S 1 – nehmen. Deswegen wird die für Bahnhöfe zuständige Bundespolizei die Zwischenhalte besetzen, um dort mögliche Ausschreitungen zu verhindern.
Das Hinspiel in Duisburg Anfang August hatten die dortigen Sicherheitsexperten als „Hochrisikospiel“ eingestuft. Diesen Begriff vermeidet die Essener Polizei vor dem Spiel zwischen RWE gegen MSV. „Wir wollen keine Rückschlüsse auf die Einsatztaktik zulassen“, sagte Polizeisprecher Matthias Werk am Montag.
Sein Kollege Pascal Schwarz-Pettinato sagte am Dienstag im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die sogenannten szenekundigen Beamten, die jeweils für die beiden Vereine zuständig sind, in Kontakt seien: „Da findet eine ganz, ganz enge Absprache statt.“ Die Essener Behörde plant im Vorfeld der Partie noch ein Schreiben an die Gästefans zu veröffentlichen. Darin werde auf die Erreichbarkeit der Polizei hingewiesen, auch die Stadionwache wird Thema sein, ebenso wie der Hinweis, dass von Pyrotechnik besondere Gefahren ausgehen. Am Tag selbst werde man über Aktuelles, wie zum Beispiel mögliche spontane Straßensperrungen, via Kurznachrichtendienst Twitter informieren. (mit mas)
>>> Das Hinspiel
- Die erste Drittligabegegnung der beiden Vereine endete am 5. August mit einem 2:2-Unentschieden. Es war die erste Liga-Begegnung der beiden Ruhrgebiets-Kontrahenten seit 15 Jahren.
- Lang sah der MSV wie der sichere Sieger aus, 2:0 führten die Hausherren zur Pause. Dann aber ließen Engelmann (68.) und Ennali (70.) innerhalb kürzester Zeit die mitgereisten Rot-Weissen im Gästeblock jubeln.
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