Essen. Riesenresonanz auf die Ukraine-Hilfsaktion der Uniklinik: Essener und Essenerinnen schicken rund 1000 Kuscheltiere ans Kinderkrankenhaus Poltawa.
Tausend neue Stofftiere haben Essener und Essenerinnen am Donnerstag (19.1.) in die Ukraine geschickt: Sie sollen die kleinen Patienten trösten, die im Kinderkrankenhaus Poltawa behandelt werden. Die Geschenke gehen gemeinsam mit dringend benötigten Geräten, Medikamenten und medizinischem Material in das Krankenhaus. Organisiert haben die Aktion Uniklinik Essen, Stiftung Universitätsmedizin und der Verein Action Medeor.
Die Universitätsmedizin und ihre Stiftung schicken seit dem Kriegsausbruch im vergangenen Februar regelmäßig Hilfsgüter in die Ukraine. Mit dem 46. Transport gaben sie nun Kita-Kindern, Schulklassen und hilfsbereiten Bürgern die Gelegenheit, ein neues Stofftier mitzuschicken. Die Tiere konnten zur Abfahrt des Transporters zum Zentrallager der Universitätsmedizin gebracht werden, dort lagen Grußkarten bereit, die die Stifter mit persönlichen Grüßen versehen konnten. „Wir hoffen, dass diese Kuscheltiere und Botschaften den erkrankten Kindern ein wenig Freude schenken“, erklärte der Kaufmännische Direktor der Uniklinik, Thorsten Kaatze.
Essener schicken Stofftiere als Zeichen des Mitgefühls
In der Uniklinik arbeiten einige ukrainische Ärzte und Pflegekräfte, die beim Betexten der Karten geholfen hatten. „So können die Kinder oder ihre Eltern die Genesungs- und Friedenswünsche in ihrer Muttersprache lesen“, sagt Carina Helfers, Pressesprecherin der Stiftung Universitätsmedizin. Vielen Essenern sei es ein Bedürfnis, den kranken Kindern ein Zeichen des Mitgefühls zu senden. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Ulrich Radtke, dankte allen, „die ihre Solidarität durch die Stofftieraktion zum Ausdruck gebracht haben“.
So kamen die Viertklässler der Meisenburg-Schule im Klassenverband, um zahlreiche Stofftiere abzuliefern. In der Ukraine liegen in diesen Tagen viele Kinder in ihrem Alter in überfüllten und unzureichend ausgestatteten Kliniken. Durch die russischen Angriffe wird die Infrastruktur in dem Land so gründlich zerstört, dass die medizinische Versorgung vielerorts zusammengebrochen ist. Mütter flüchten mit ihren kranken oder verletzten Kinder daher in andere Städte, um dort eine Behandlung zu bekommen und so das Leben ihrer Kinder zu retten. Entsprechend überlastet sind die verbleibenden Krankenhäuser.
Ukrainische Krankenhäuser sind überfüllt und unzureichend ausgestattet
Die Uniklinik, die in engem Kontakt mit Medizinern in der Ukraine steht, kennt den Bedarf vor Ort und stellt die jeweiligen Hilfsgüter entsprechend zusammen. So erhält das Kinderkrankenhaus Poltawa jetzt moderne OP-Instrumente, damit komplexe Operationen minimalinvasiv und schonend durchgeführt werden können. Die Lieferung enthält auch spezielle optische Geräte, die Lichtquellen und Kameras beinhalten und es ermöglichen, Operationen etwa im Bauchraum direkt zu beobachten.
Dem Verein Action Medeor, der sich als „Notapotheke der Welt“ bezeichnet, ist es wichtig, die Versorgung mit Medikamenten in Krisengebieten zu verbessern. Mindestens ebenso bedeutsam sei die seelische Hilfe, betont der Vorstandssprecher des Vereins, Sid Johann Peruvemba: „Die Kinder sollen spüren, dass sie nicht vergessen sind und viele Menschen an sie denken.“
Im hiesigen Alltag rücke das Leid allzu leicht in den Hintergrund, fürchtet die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum und lobte daher auch den Symbolcharakter der Aktion: „Es ist wichtig, dass wir das Bewusstsein für den Krieg in der Ukraine stetig wach halten.“