Essen. Man schwärmt vom „außergewöhnlichen Potenzial“ des Immobilien-Bestandes und vielversprechenden Gesprächen mit Gläubigern. Doch die Zeit drängt.
Gut eine Woche nach dem überraschenden Verkauf der Aktienmehrheit an der insolventen Essener Fakt AG haben sich am Mittwoch erstmals die neuen Eigentümer zu Wort gemeldet. Genauer: Jene Investment-Firma, die den Deal mit Ex-Fakt-Vorstand Hubert Schulte-Kemper, seinem Mit-Aktionär Norbert Boddenberg und anderen eingefädelt hat.
„Nach unserer gemeinsamen Analyse besitzt das Liegenschaftsportfolio der Fakt AG, das in eine der größten Metropolregionen Europas eingebunden ist, ein außergewöhnliches Potenzial“, erklärte Jochen Maurer, Deutschland-Manager bei Arnold Investments mit Sitz in Berlin. Dieses Potenzial „gilt es nun gemeinsam zu heben“.
Auch die neuen Eigentümer des Immobilienkonzerns wissen: „Der Faktor Zeit ist kritisch“
Maurer räumte dabei ein, dass „der Faktor Zeit hierfür kritisch ist, da sich die Fakt AG in vorläufiger Insolvenz befindet“. Erste Gespräche mit Darlehensgebern seien aber durchaus positiv verlaufen, und die Geschäftsführung der neuen Eigentümergesellschaft „Semper F. UG“, in der rund 81 Prozent der Fakt-Aktien gebündelt sind, sehe Chancen, „die Dinge zum Positiven zu wenden“.
Vom vorläufigen Insolvenzverwalter Gregor Bräuer aus Düsseldorf gab es dazu am Mittwoch keine Stellungnahme. Der Rechtsanwalt hatte zuletzt im Rahmen einer Betriebsversammlung betont, die Immobilien in der Fakt-Gruppe seien samt und sonders „bis zur Dachkante werterschöpfend belastet“. Er will Ende Januar die Fakt AG abwickeln und den Geschäftsbetrieb einstellen lassen.
Das Unternehmen Arnold Immobilien – im Ausland als Arnold Investments tätig – ist ein multinationales Brokerhaus mit Standorten in zehn Ländern, das sich auf die Vermittlung von Immobilieninvestments spezialisiert hat. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien wurde 2009 von Markus Arnold gegründet und zählt heute zu einem der führenden Immobilieninvestment-Maklerunternehmen Europas.