Essen. Für 39 Millionen Euro modernisiert der Allbau 448 Mietwohnungen in drei Essener Stadtteilen. Das genau ist geplant.

Auf dem Weg zur Arbeit in Düsseldorf dürfte Bauministerin Ina Scharrenbach bald wieder einen Zwischenstopp einlegen. Denn mit finanzieller Förderung des Landes modernisiert der Allbau abermals mehrere Hundert Mietwohnungen.

Die Zusage in Form eines Förderbescheids über 39 Millionen Euro ging zum Jahresende in der Allbau-Zentrale an der Rottstraße ein, freut sich Geschäftsführer Dirk Miklikowski. Diese stolze Summe versetzt die Wohnungsgesellschaft nun in die Lage insgesamt 448 Wohnungen in Frohnhausen, Bochold und Kray energetisch instandzusetzen. In diesem Jahr soll es losgehen. Drei Monate bevor die Handwerker anrücken, werden die betroffenen Mieter informiert, so Allbau-Sprecher Dieter Remy. Es dürfte nicht allzu lange dauern, bis die ersten Briefe rausgehen.

260 Mietwohnungen des Allbau fallen nach der Sanierung unter die Mietpreisbindung

Die umfangreiche Sanierung ist Teil der sogenannten Modernisierungsoffensive, mit der der Allbau seinen Wohnungsbestand nach und nach auf einen zeitgemäßen Stand bringt. Das Muster hat sich inzwischen bewährt: Das Land gewährt dem Allbau eine 100-prozentige Förderung über zinsgünstige Darlehen. Dafür fallen bislang frei finanzierte Wohnungen unter die Mietpreisbindung für Sozialwohnungen, deren Bestand in Essen seit Jahrzehnten rückläufig ist. Von den 450 Wohnungen gilt dies für 260. Für die Übrigen wird die Preisbindung um 30 Jahre verlängert.

Derzeit bewegt sich die Kaltmiete zwischen 4,70 und 6,03 Euro pro Quadratmeter. Nach der Modernisierung wird der Allbau in die Miete erhöhen, kündigt Dirk Miklikowski an – in einem ersten Schritt um 0,95 Euro pro Quadratmeter und in einem zweiten Schritt um weitere 0,55 Euro.

Die Wohnungen erhalten Balkone, eine neue Elektrik und neue Heizungen

Die Wohnungen, die sich auf 36 Gebäude verteilen, erhalten Balkone, sofern nicht vorhanden, eine neue Elektroinstallation und neue Heizungen. Das Besondere diesmal: Etwa die Hälfte der Wohnungen wird an das Fernwärmenetz angeschlossen, die andere Hälfte wird mit Luftwärmepumpen ausgestattet. Einer Technik, die üblicherweise bei Neubauten zum Einsatz kommt und für die es Fußbodenheizungen bedarf.

„Wir sind selbst gespannt, wie es funktioniert“, sagt Miklikowski. Denn die Wohnungen werden nicht etwa mit Fußbodenheizungen nachgerüstet, sondern mit Radiatoren ausgestattet. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Vorlauftemperatur von maximal 40 Grad bedeutet das, dass die Bewohner sich frühzeitig überlegen müssten, „wann sie es in ihrer Wohnung warm haben wollen“, so der Allbau-Chef. Über den richtigen Umgang mit der neuen Technik, würden die Mieter rechtzeitig informiert.

2024 plant der Allbau eine energetische Sanierung für weitere 400 Mietwohnungen

Derzeit werden die Wohnungen mit Gas beheizt, was nicht nur aus ökologischen Gründen nicht mehr zeitgemäß sei, wie Miklikwoski betont. Die ökologische Bilanz wird sich mit der energetischen Modernisierung deutlich verbessern, der CO2-Ausstoß werde um die Hälfte sinken.

Die geplante Instandsetzung wird bis 2024 dauern. Zuletzt hatte der Allbau 177 Mietwohnungen in Huttrop modernisiert. Die „Offensive“ soll weitergehen, für das kommende Jahr plant die Wohnungsgesellschaft die energetische Sanierung von 400 weiteren Wohnungen. Auch dabei setzt der Allbau auf finanzielle Hilfe des Landes.