Essen-Schonnebeck. Der Pflegedienstleister Humanitas hatte für Werbezwecke einen Bogestra-Bus bekleben lassen. Daraufhin meldete sich eine Modellbaufirma.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, hat der Essener Pflegedienstleister Humanitas einen Linienbus der Bogestra bekleben lassen, der ein Jahr lang durch Gelsenkirchen und Essen fuhr. Womit Geschäftsführer Christians Brans dann nicht gerechnet hatte, war der Anruf des Modellbauers Rietze. Die Firma wollte ein Miniaturmodell des Busses im Maßstab 1:87 produzieren. Sogenannte Bus-Spotter waren nämlich auf den türkisfarbenen Gelenkbus aufmerksam geworden.
Bus-Spotter posten auf Facebook und Instagram
Bus-Spotter haben es sich zum Hobby gemacht, auffällige Busse zu fotografieren und diese in sozialen Medien wie Facebook und Instagram zu posten. „Die kennen jeden Bustyp, haben oft die Fahrpläne auswendig gelernt, wissen, welche Baureihe und welches Modell das ist“, erklärt Christian Brans. Das Hobby sei beliebt bei Kindern, genauso wie bei Erwachsenen und Rentnern.
Für seine Firma sei das ein Glücksfall gewesen, mit dem er nicht gerechnet habe. Mittlerweile kann man das Humanitas-Busmodell auch über Amazon kaufen. 46,90 Euro kostet dort der Artikel „Rietze 77505 - Solaris Urbino 18´19 Bogestra“. Auch Modellbaugeschäften haben es im Sortiment: „Ein Spielzeug ist es nicht“, erklärt Christian Brans. Aber wer beispielsweise eine Modelleisenbahn habe, könne den Bus dort in die Landschaft stellen. Auch dem Miniaturwunderland in Hamburg hat Brans den Humanitas-Bus angeboten, er weiß aber nicht, ob das Team ihn dort tatsächlich aufgestellt hat.
Pflegedienstleister wollte möglichst viele Menschen erreichen
Die ursprüngliche Idee für die Linienbusse: „Wir wollten so viele Menschen wie möglich erreichen – Fachkräfte und auch Pflegebedürftige.“ Die Bogestra-Busse seien im gesamten Gelesenkirchener Stadtgebiet unterwegs, wo Humanitas ebenfalls stationiert ist. Außerdem fahre die Linie 348 bis zur Kreuzung Katernberger Abzweig. Das Türkis steche ins Auge.
Im Unternehmen selbst habe sich die Werbung gelohnt und die Aktion habe allen Beteiligten Spaß gemacht. Der Bekanntheitsgrad von Humanitas sei gestiegen, sieben Pflegefachkräfte hätten sich bei dem Pflegedienstleister vorgestellt: „Das hört sich nicht viel an“, erklärt Brans, angesichts der angespannten Lage auf dem Markt sei das aber sehr gut. Derzeit habe das Unternehmen an den Standorten in Essen, Gelsenkirchen und Recklinghausen insgesamt 180 Angestellte. Die vorgegebene Versorgungsquote könne erfüllt werden. „Wir können aber auch noch mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gebrauchen.“
Humanitas eröffnet Neubau in Essen-Katernberg
Diese könnten beispielsweise in dem Neubau eingesetzt werden, den Humanitas in wenigen Wochen in Katernberg eröffnet. In der Straße Auf der Reihe 26 sind in einem Neubau 24 Seniorenwohnungen sowie eine Tagespflege errichtet worden. Der Pflegedienstleister lege in der Einrichtung viel Wert auf den sozialen Aspekt, gegessen werde beispielsweise immer in Gruppen. Außerdem gebe es verschiedene Bastel- und Kochprojekte. Die Senioren sollen Hühner versorgen dürfen und mit Alpakas spazieren gehen. Die Zimmer sind inklusive Bad 23 Quadratmeter groß. Wer Interesse hat, meldet sich per E-Mail an essen@humanitas.de