Essen-Katernberg. Eine Essenerin wohnt direkt an einer großen Kreuzung. Seitdem die Ruhrbahn die Taktung erhöht hat, sei der Krach kaum zu ertragen.

Claudia Dahm wohnt am Abzweig Katernberg. An der großen Kreuzung im Essener Norden verkehren nicht nur viele Autos, Fußgänger und Radfahrer, sondern auch drei Buslinien und die Straßenbahn 107 – in enger Taktung. Die Erschütterungen der Straße würden sich nach Angaben der Essenerin auch auf die Häuser übertragen. „Mein Bett wackelt nachts.“

Die Architektin wohnt und arbeitet direkt an der Kreuzung Gelsenkirchener Straße/Schonnebeckhöfe und beklagt, dass die Straße in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dadurch würden die Straßenbahnen und Busse immer mehr Erschütterungen verursachen, gegen die auch die eingebauten Schallschutzfenster nichts ausrichten könnten. Der Lärm sei das eine, schlimmer sei jedoch das Gerappel.

Essenerin beschwert sich bei Ruhrbahn und Bezirksvertretung

Die Essenerin lässt nichts unversucht, hat sich sowohl an die Ruhrbahn als auch an die zuständige Bezirksvertretung gewandt. „Die Kreuzung ist ein Dauerauftrag“, weiß Bezirksbürgermeister Michael Zühlke. Die Straße brösele immer wieder und müsse dauernd erneuert werden. Direkt neben den Schienen ist das aber Aufgabe der Ruhrbahn und nicht der Stadt.

Die Ruhrbahn bestätigt auf Rückfrage, dass die Oberflächen und Gleisanlagen im Jahr 2018 im Bereich der Gelsenkirchener Straße Kreuzung Riedheim bis zur Straße Schonnebeckhöfe, Hausnummer 201, erneuert worden sind. Also der Bereich, in dem Claudia Dahm wohnt. Laut der Anwohnerin ist es seitdem aber nicht besser geworden.

Situation am Abzweig Katernberg soll regelmäßig überprüft werden

Auf ihre Beschwerde hat die Ruhrbahn laut Sprecherin Simone Klose die Situation erneut überprüft: „Bei der Untersuchung von mehreren Straßenbahn-Durchfahrten in beide Fahrtrichtungen sind vereinzelt Fahrzeuge durch Geräusche wie Quietschen aufgefallen.“ Diese Wagen seien überprüft worden, um eine Reduzierung der Lärm- und Erschütterungsbelastung zu erreichen. Klose: „Die gemeldeten schadhaften Stöße konnten jedoch nicht bestätigt werden. Es konnte keine weitere auffällige Stelle ausgemacht werden, an der es zu einer außerordentlichen Immission (ein auffälliges Schlagen) von allen Fahrzeugen gekommen ist.“ Bei der Untersuchung der Gleiskreuzung und des Weichenbereiches zum Abzweig Katernberg seien ebenfalls keine außergewöhnlichen Geräuschimmissionen festgestellt werden.

Simone Klose erklärt, dass es gerade an Weichen und Gleiskreuzungen zu einer erhöhten Wahrnehmung der Bahndurchfahrt kommen könne und verspricht, dass die Gleise an der Stelle auch in Zukunft regelmäßig überprüft würden.