Essen. Nun trifft die Krankheitswelle auch die Ruhrbahn: Das Essener Verkehrsunternehmen schränkt das Angebot bei den Straßenbahnen zum Teil ein.

Nicht nur die DB leidet unter den vielen Krankheitsfällen beim Zugpersonal. Jetzt schränkt auch die Ruhrbahn in Essen das Tram-Angebot ein. Wie das Nahverkehrsunternehmen am Mittwoch (4. Januar) mitteilt, sind von den Kürzungen die Straßenbahn-Linien 103, 105 und 107 betroffen. Der angepasste Fahrplan gelte ab Montag, 9. Januar, bis voraussichtlich Monatsende.

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„Wir haben aktuell beim Fahrpersonal eine ungewohnt hohe Krankenquote, die tageweise leider auch mal über 20 Prozent liegt und damit deutlich über den branchenüblichen Krankenständen der letzten Jahre“, berichtet Ruhrbahn-Sprecherin Simone Klose. Ein derart hoher und dynamischer Krankenstand wie im Moment sei in der Personalplanung für dieses Jahr nicht vorherzusehen gewesen. Auch in der Vergangenheit habe es derart hohe Krankheitsausfälle nicht gegeben.

Ruhrbahn: Das ändert sich ab dem 9. Januar:

  • Die Tram-Linie 103 fährt ab dann morgens nur von sieben bis acht Uhr bis Steele S-Bahnhof, alle anderen Fahrten enden an der Hollestraße beziehungsweise am Essen Hauptbahnhof. Fahrgäste mit dem Ziel Steele-S-Bahnhof müssen an der Haltestraße Hollestraße aus- und in die 109 umsteigen.
  • Die sogenannten Verstärkerfahrten auf der Tram-Linie 105 morgens in der Zeit von 6.30 Uhr bis 7.30 Uhr zwischen Rathaus Essen und Frintroper Höhe entfallen komplett.
  • Auf der Tram-Linie 107 entfallen ganztägig die Verstärkerfahrten zwischen Bredeney und Abzweig Katernberg.
  • Wo Verstärkerfahrten wegfallen, haben die Fahrgäste auf Teilstrecken künftig einen 10-Minuten-Takt anstelle des 5-Minuten-Taktes (Linie 105 und 107).

Für alle übrigen Ruhrbahn-Linien blieben die Fahrpläne unverändert, teilt das Unternehmen mit. Auch der Schülerverkehr werde nicht eingeschränkt.

Werden die Fahrzeuge voller sein, wenn Züge ausfallen? Offenbar nicht. Denn mit Blick auf die aktuelle Fahrzeugauslastung, die nach wie vor unter dem Niveau vor der Pandemie liege, geht die Ruhrbahn aktuell davon aus, dass die Fahrzeuge für den Fahrgast kaum spürbar voller sein werden.

Ruhrbahn berichtet von höherer Krankenquote

Die Ruhrbahn führt die Krankheitswelle auf die Corona-Pandemie „in Verbindung mit den saisonal bedingten steigenden Infektionszahlen“ zurück. Im Vergleich zu früheren Jahren gebe es im Unternehmen eine höhere Krankenquote. Die Anpassungen in der Sparte Straßenbahnen sollen ungeplante Kursausfälle reduzieren. Das Problem der krankheitsbedingten Fahrtausfälle sein kein spezifisches Ruhrbahn-Thema, sondern betreffe derzeit die gesamte Nahverkehrsbranche. Auch die DB leidet unter hohem Krankenstand.

Die Ruhrbahn werde von Woche zu Woche prüfen, ob der eingeschränkte Fahrplan weiter fortgeschrieben werden müsse Fahrgäste finden die neuen Fahrplandaten ab Montag (9. Januar) in der Ruhrbahn-App ZÄPP und in der elektronischen Fahrplanauskunft (Efa).

„Ich bedauere es sehr, dass diese Maßnahme nun auch bei der Ruhrbahn erforderlich ist“, sagt Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller. Er wisse, dass ein stabiles Angebot und die Planbarkeit von Fahrten für die Fahrgäste besonders wichtig seien. „Gleichzeitig müssen wir für die Gesundheit unserer eigenen Mitarbeitenden, Sorge tragen – deshalb haben wir uns für diese Anpassung entschieden“, fügt der Ruhrbahn-Chef hinzu. Sein Versprechen an die Fahrgäste: „Seien Sie sicher, dass wir alles daran setzen, um unser Leistungsangebot schnell wieder hochzufahren.“