Essen-Freisenbruch. Wo ein Einkaufszentrum in Essen-Freisenbruch entstehen soll, ist noch Großbaustelle für den Straßenbau. Was der Investor zu seinen Plänen sagt.
Während die Stadt den weiteren Zeitplan auf der Großbaustelle im Bereich der Bochumer Landstraße / Sachsenring / Rodenseelstraße bekannt gibt, erklärt der Investor List Develop Commercial, an seinen Plänen festhalten zu wollen. Entstehen soll ein Einkaufszentrum mit Wohnungen und Büroräumen. Mit Blick auf mitunter extrem gestiegene Preise und auch Baustoffmangel, sorgte sich bereits mancher, wie es in Freisenbruch weitergeht.
Erst kürzlich wurden die Pläne für den Kreuzungsumbau und -ausbau in den Ausschuss für Verkehr und Mobilität eingebracht. Voraussichtlich in seiner Sitzung im Februar 2023 wird laut Stadt der Ausschuss die Planungen beschließen und die Verwaltung damit beauftragen, die Maßnahme bis zur Baureife zu bringen. Der anschließend notwendige Baubeschluss wird dann zu gegebener Zeit von den politischen Gremien eingeholt. „Aktuell erfolgen auf der Bochumer Landstraße umfangreiche bergbauliche Sanierungsarbeiten, um Hohlräume im Planungsgebiet zu verfüllen“, heißt es von Seiten der Stadt.
Geschäfte wie Metzger, Bäcker und Supermärkte sind verschwunden
Die Bauarbeiten verzögerten sich seit Beginn immer wieder, zuletzt waren auch Diebstahl und Vandalismus die Ursachen dafür. Im Gespräch ist ein Einkaufszentrum im Viertel schon lange, das die Nahversorgung in dem Stadtteil sichern soll. Die ist im Laufe der Jahrzehnte immer schlechter geworden, seitdem Geschäfte wie Metzger, Bäcker und Supermärkte nach und nach an der und rund um die Bochumer Landstraße verschwanden.
Für das neue Einkaufszentrum wird derzeit die Straßenführung angepasst, es entsteht ein neuer Verkehrsknotenpunkt in dem Bereich. Der Bau der Immobilie soll im Anschluss beginnen, sollte eigentlich bereits in diesem Jahr fertiggestellt sein, gab es doch die ersten Pläne dafür bereits 2015. Doch schon die Arbeiten an den Straßen laufen nun längst nicht mehr nach dem ursprünglichen Zeitplan, die Kosten sind in der Zwischenzeit auf rund 13 Millionen gestiegen. Das ist die Summe, die die Stadt trägt. Hinzu kommen die Kosten für den Bau, den der Investor mit einem mittleren, zweistelligen Millionenbetrag angab.
Diese Ausgaben dürften sich schon wegen der allgemeinen Entwicklung und zudem der Situation in der Baubranche merklich erhöht haben. Da kam die Sorge auf, der Investor können abspringen. Dabei warten die Freisenbrucher doch schon so lange auf Edeka, Aldi und die Drogerie DM, die sich als Mieter in dem neuen Zentrum angekündigt haben. Dazu kommen Parkplätze auf insgesamt rund 10.000 qm Fläche.
Straßenbau soll laut Stadt Anfang 2024 beginnen
Der Baustart für die Neue Mitte Freisenbruch hängt nun nach wie vor maßgeblich davon ab, wie rasch die Maßnahme der Stadt umgesetzt werden wird. „Nach aktuellem Stand ist geplant, mit dem Straßenbau Anfang 2024 zu beginnen“, teilt die Stadt dazu mit. Wenn diese Baustelle ausreichend weit fortgeschritten sein werde, erfolge der Baubeginn des Quartiers am Hellweg, hatte der Investor bereits angekündigt, war da allerdings noch von Anfang 2022 ausgegangen. Dennoch bekräftigt er nun, an dem Vorhaben festzuhalten – ohne Abstriche.
„Der Baustart erfolgt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023, die Eröffnung ist für 2025 geplant“, kündigt Michael Garstka, geschäftsführender Gesellschafter des Projektentwicklers List Develop Commercial, nun an. „Wir sind uns der nach wie vor herausfordernden Lage bewusst. Gleichzeitig sind wir aber weiterhin von dem Projekt in Freisenbruch überzeugt und treiben es weiter entschlossen voran.“ Angestrebt werde nach wie vor die Realisierung des Projektes wie geplant: „Alle beteiligten Parteien stehen weiterhin hinter dem Projekt.“