Essen-Freisenbruch. Aldi, Edeka und DM sollen ins Quartier am Hellweg ziehen. Der Baustart für das Einkaufszentrum verzögert sich und soll voraussichtlich 2022 sein.
Die Geduld der Freisenbrucher wird noch nicht belohnt: Der Baustart für das Quartier am Hellweg soll nicht mehr in diesem Jahr erfolgen. Baubeginn soll laut Investor nun voraussichtlich im Frühjahr 2022 sein. Grund für die Verzögerung sind die aufwendigeren Bauvorbereitungen wie Verfüllarbeiten, die die Stadt übernimmt und die im Sommer beginnen sollen. Schon jetzt steht fest, dass sich die Kosten dafür erhöhen.
Das Einkaufszentrum bedeutet für den Stadtteil mit seiner lückenhaften Nahversorgung ein großes wie lang ersehntes Bauvorhaben auf dem 9000 Quadratmeter großem Grundstück an der Bochumer Landstraße/Sachsenring. In dem Quartier soll es dann auf rund 10.000 Quadratmetern Fläche neben Aldi, Edeka und DM, Büros, Wohnungen und Parkplätze geben. Laut Investor (List Develop Commercial) sollen die Kosten für das Quartier im mittleren, zweistelligen Millionenbereich liegen.
Geplant ist ein neuer Verkehrsknotenpunkt
Zunächst muss das Gelände vorbereitet werden. Geplant ist auch ein neuer Verkehrsknotenpunkt, der den Sachsenring, die Bochumer Landstraße und die Rodenseelstraße betrifft, um die Infrastruktur sicherzustellen. Für diese Gesamtmaßnahme kalkuliert die Stadt mit Kosten in Höhe von 13 Millionen Euro.
Im Vorjahr hat der Rat einen entsprechenden Bebauungsplan für das Zentrum beschlossen. „Dieser regelt unter anderem die notwendige Anpassung der öffentlichen Verkehrsflächen für die Umsetzung des Nahversorgungszentrums sowie die seit Jahren geplante Durchstreckung der Straßen Sachsenring und Rodenseelstraße“, erklärt Stadtsprecher Patrick Opierzynski.
Rodung auf dem Baugelände ist erfolgt
Die Rodung auf dem Baugelände sei nun erfolgt, in einem nächsten Schritt stünden bergbauliche Sicherungsarbeiten an – „hierzu werden im entsprechenden Bereich umfangreiche Verfüllungen stattfinden“. Diese Arbeiten starten voraussichtlich im Juni/Juli. Nach derzeitigem Stand sollen diese bis Sommer 2022 andauern.
Betreiber für das Quartier am Hellweg steht noch nicht fest
Die Pandemie hat laut Investor auf die bisher erfolgte Projektentwicklung und -planung keinen Einfluss. Auch bei den Mietern gebe es keine Änderungen. Ob das gesamte Zentrum mit Geschäften, Wohnungen und Büros gleichzeitig öffnet, das ist ungewiss, da etwa der Innenausbau der Supermärkte bei den Unternehmen selbst liegt.
Wer Betreiber des Quartiers sein wird, stehe ebenfalls noch nicht fest. „Ein Käufer ist derzeit nicht bekannt, aber wir entwickeln und errichten diese Vorhaben in der Regel“, erklärt Sprecher Steffen Menkhaus das Verfahren.
Dann steht der Umbau Straßen Sachsenring/Bochumer Landstraße inklusive notwendiger Kanalbauarbeiten an. „Diese werden voraussichtlich weitere zwei Jahre andauern“, sagt Patrick Opierzynski zum Zeitplan. Bereits zuvor gibt es die erste Kostenerhöhung um 600.000 Euro auf drei Millionen Euro beim Posten Verfüllungsarbeiten.
Kosten auch für notwendige, provisorische Ampelanlagen
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Dafür hat mancher vor Ort wie der Freisenbrucher EBB-Ratsherr Wilfried Adamy überhaupt kein Verständnis, immerhin habe man doch von den Bergbauschäden in dem Bereich gewusst. So sei seinerzeit genau wegen der Kostenfrage, die sich daraus ergab, der Bau einer Flüchtlingsunterkunft an der nah gelegenen Straße Reibenkamp abgelehnt worden.
Den Zusammenhang erkennt die Stadt nicht. „Diese Fläche kam nicht in Frage, da der Eigentümer sie nicht verkaufen wollte“, erwidert Patrick Opierzynski. Ohnehin liege sie zu weit weg von dem Bereich für das Bauvorhaben. Vielmehr wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, das schätzte die Kosten zunächst auf 2,4 Millionen Euro: eine Million Euro für Verfüllungsarbeiten im Bereich des Nahversorgungszentrums und 1,4 Millionen Euro für diese Arbeiten im Bereich der öffentlichen Verkehrsflächen.
Kostenanpassung bei großen Bauvorhaben nicht ungewöhnlich
Das Gesamtkostenvolumen ergab sich dann laut Stadt „ohne genaue Kenntnis des Baugrundes und dessen Tragfähigkeit“. Das Ingenieurbüro hat die Summe nun nach oben korrigiert. Darin enthalten sind auch Ausgaben für notwendige, provisorische Ampelanlagen. „Das geht ins Geld“, sagt Patrick Opierzynski. Zudem sei eine Anpassung der Kosten bei einem derart großen Bauvorhaben nicht ungewöhnlich. So starte man mit einer Kalkulation, die im Laufe des langen Prozesses angepasst und konkretisiert würde. Das erfolge übrigens in beide Richtungen, so könnte sich der Straßenbau als günstiger erweisen, nennt er ein mögliches Szenario.
Da sich nun für die Vorbereitungen des Grundstücks nicht nur die Summe, sondern auch die Dauer ändert, korrigiert der Investor das Datum für den Baustart. „Sobald die Arbeiten der Stadt ausreichend weit fortgeschritten sind, erfolgt der Baubeginn des Quartiers am Hellweg“, kündigt Steffen Menkhaus, Sprecher des Investors und Bauherren, dem Unternehmen List Develop Commercial, diesen für voraussichtlich Anfang 2022 an.
Keine konkreten Angaben zum Eröffnungstermin
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Wie lange sich die Freisenbrucher nun weiterhin werden gedulden müssen, um in ihrem neuen Quartier am Hellweg einkaufen zu können, dazu mag der Investor derzeit nicht konkret werden. Fest stehe, dass die Bauzeit etwa zwei Jahre dauern werde – ab Baustart, auf den die Kunden im Stadtteil nun vorerst weiter warten müssen.