Essen-Kupferdreh. Noch ist die Fläche uneben und voller Schlaglöcher: Nun soll ein Bereich unter der A44-Brücke in Essen-Kupferdreh saniert werden. Was geplant ist.

Parkplatzmangel ist in Kupferdreh immer wieder ein großes Thema, zuletzt klagten Anwohner über Schwierigkeiten, ihre Fahrzeuge abzustellen. Nun verkündet die Stadt gute Nachrichten: Am Bahnhof Kupferdreh soll ein neuer Parkplatz entstehen. Der Rat hat die Pläne für Bau und Baubeginn der Maßnahme bereits beschlossen. Diese soll insgesamt 2,5 Millionen Euro kosten. 87 Parkplätze sollen es werden.

Ganz neu ist der geplante Parkplatz allerdings nicht. Dabei handelt es sich um eine Fläche, die bereits zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt wird, die jedoch uneben und nicht überall asphaltiert ist. Nach den jetzigen Plänen soll diese aktuelle Freifläche unter der A44-Brücke gegenüber des Kupferdreher Marktes vergrößert und umgestaltet werden.

Neu gestaltet wurden in dem Bereich am benachbarten Busbahnhof bereits die Stützen mit legalen Graffiti im Kampf gegen illegale Sprühereien. Auch eine Wand des angrenzenden Parkplatzes trägt bereits das Bild des Stadions an der Hafenstraße. Jetzt geht es um die Gestaltung eines neuen Parkplatzes und damit einer Fläche, die bereits zum Parken genutzt wird.

Dicht an dicht stehen die Fahrzeuge mitunter in Essen-Kupferdreh geparkt wie hier an der Kupferdreher Straße.
Dicht an dicht stehen die Fahrzeuge mitunter in Essen-Kupferdreh geparkt wie hier an der Kupferdreher Straße. © FUNKE Foto Services | Julian Heppe

Zuletzt beklagten Anwohner fehlende Stellflächen etwa entlang der Kupferdreher Straße, die fehlten nicht nur für Autos, sondern auch für Zweiräder. Eine Situation, die sich in Essener Stadtteilzentren oftmals ergibt, aber auch in Wohngebieten. Wo viele Interessen zusammenkämen (Besucher von Einrichtungen, Kunden der Geschäfte sowie Mitarbeiter der Betriebe) werde es auch bei der Parkplatzsuche eng, hieß es erst kürzlich als Antwort dazu vom Amt für Straßen und Verkehr.

Die Verantwortlichen erklärten zudem, dass die Genehmigung des Bewohnerparkens, das in dem Zusammenhang ebenfalls ins Gespräch kam, erst hohe Hürden nehmen müsste. Dabei ging es um gesetzliche Vorgaben und erhebliche Kosten für Untersuchungen, die zuvor anfallen würden. Diese kämen in Essen inzwischen ohnehin nicht in Frage, da es längst einen grundsätzlichen Beschluss des Stadtrates gebe, der Bewohnerparkbereiche ablehne. Weiterhin hieß es, der öffentliche Verkehrsraum sei nicht dazu da, Parkflächen für Anwohner zur Verfügung zu stellen. Die Stadt verwies auf Hauseigentümer, nicht nur in Kupferdreh.

Neu gestaltet ist bereits der Parkplatz, der direkt an den Bahnhof Essen-Kupferdreh grenzt, hier wurde auch legal gesprüht.
Neu gestaltet ist bereits der Parkplatz, der direkt an den Bahnhof Essen-Kupferdreh grenzt, hier wurde auch legal gesprüht. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Während die Klagen über Parkplatzdruck aus zahlreichen Essener Vierteln kommen, hatten es in Kupferdreh die Bürger der Ruhrhalbinsel noch 2019 selbst in der Hand, die Situation zu verändern. So gab es immer wieder Unverständnis darüber, warum der Marktplatz außerhalb der Marktöffnungszeiten nicht wie etwa in Rüttenscheid als Abstellfläche für Fahrzeuge genutzt werde. Es wurden unter anderem Statistiken herangezogen, um die Not zu verdeutlichen. Demnach haben Kupferdreh und Byfang mit mehr als 600 Autos auf 1000 Einwohner laut Stadt die höchste Pkw-Dichte in Essen.

Auf dem Kupferdreher Marktplatz darf nicht geparkt werden, auch außerhalb der Marktzeiten nicht.
Auf dem Kupferdreher Marktplatz darf nicht geparkt werden, auch außerhalb der Marktzeiten nicht. © FUNKE Foto Services | Klaus Micke

Hinzu kommen in Kupferdrehs Mitte noch Pendler, die am Busbahnhof aus dem Auto umsteigen. Manch Politiker sorgte sich da wegen fehlender Parkplätze um den Einzelhandel, andere argumentierten, man müsse nicht gleich vors Geschäft fahren. Die Debatte spitzte sich zu und endete mit dem Bürgerentscheid. Bei diesem fehlten am Ende 86 Unterschriften, um das gesetzliche Quorum zu erfüllen. Damit war die Idee, den Marktplatz zeitweise als Parkraum zu nutzen vom Tisch, das Thema Parkdruck aber blieb.

Jetzt sollen die Stellplätze unter der Brücke saniert werden, so dass laut Stadt die Aufenthaltsqualität im Bereich unter der A44-Brücke erhöht werde. Vorgesehen sei, die gesamte Anlage, die derzeit aus einer Asphaltfläche mit zahlreichen Schlaglöchern sowie teils unbefestigten Bereichen bestehe, komplett zu erneuern. Hierzu zählen neben der Asphaltierung auch eine neue Beleuchtung und die Entwässerungseinrichtung. Beginn der Arbeiten soll schon im Frühjahr 2023 sein.