Essen-Kettwig. Das Programm des Kettwiger Kulturzentrums Alter Bahnhof liegt vor: Kabarett, Musik, Theater und ein viele Kurse. Das erwartet die Besucher 2023.

Jazz-Legende Ali Claudi wird im Wartesaal des Alten Bahnhofs Kettwig am kommenden Freitag, 16. Dezember, um 20 Uhr seiner Gitarre erneut die alten Klassiker des Genres entlocken. Die Fans der Jazz-Reihe dürfen sich auf einen virtuosen Abend kurz vor Weihnachten freuen – und auch aufs nächste Jahr. Denn schon Ende Januar geht es weiter mit „Jazz & More“ im Kettwiger Kulturzentrum. „Das Interesse an der Reihe ist ungebrochen“, freuen sich die Programmverantwortlichen bei der Interessengemeinschaft (IG) Bahnhof Kettwig.

Im Programmheft für das erste Halbjahr 2023, das am nächsten Wochenende verteilt wird, hat die Reihe weiter ihren festen Platz. Zwischen 20 und 80 Gäste kommen zu den jeweiligen Veranstaltungen. Eintritt wird nicht erhoben, aber der Spendentopf sei jedes Mal gut gefüllt, berichtet Lutz Erbslöh, stellvertretender Vorsitzender der IG. Fünf bis acht Euro landeten pro Besucher im Säckel der IG.

Verein sucht 2023 nach dauerhaften Sponsoren

Mit den Eintritten zu den anderen, kostenpflichtigen Veranstaltungen läge man bislang im mittleren Preissegment in der Region, erklärt der IG-Vorsitzende Wolfgang Lettow. Dabei soll es auch erst mal im Jahr 2023 bleiben. Ab 2024 käme man jedoch um einige Preissteigerungen wohl nicht herum, erklärt Hartmut Ketteler, der im Vorstand immer einen Blick auf die Zahlen hat. Gestiegene Energiekosten würden mittlerweile auch den Alten Bahnhof erreichen – trotz einer Investition in eine moderne Heizungsanlage in diesem Jahr.

Neben dem Bemühen um Förderungen seitens des Kulturbüros Essen und der Kulturstiftung des Landes will sich der Verein im nächsten Jahr verstärkt um dauerhafte Sponsoren bemühen. Die könnten, so Lettow, auch ohne Weiteres einzelne Projekte unterstützen. Beispielsweise die Kettwiger Kinder-Theater-Tage. die vom 8. bis 11. Juni geplant sind. Oder auch Veranstaltungen wie die „Literatur-Couch“, die am 3. Februar erneut schriftstellerisches Schaffen und die dazu passende Musik präsentieren möchte.

Verschiedene Kabarett-Veranstaltungen wird es im ersten Halbjahr geben. Unter anderem ist Thomas Freitag dabei, seit langem ein kritischer Beobachter der Politik. Er hat die deutsche Kabarettszene entscheidend mitgeprägt. Am 12. Februar ist er mit dem Programm „Hinter uns die Zukunft“ in Kettwig zu Gast.

Celtic-Rocker heizen im Alten Bahnhof Kettwig ein

Christian Ehring kennt man wiederum als Moderator der ARD/NDR-Satiresendung „Extra3“ und als Sidekick von Oliver Welke bei der „ZDF heute Show“. Seine bissigen Analysen der politischen Großwetterlage gehören für viele zum wöchentlichen Pflichtprogramm – am 15. Januar ist er live auf der Bahnhofsbühne zu erleben. Der Alte Bahnhof ohne die „Kettwichte“ – das geht natürlich nicht: Das Schülerkabarett des Theodor-Heuss-Gymnasiums präsentiert am 11. August sein 47. Programm.

Coronabedingt war die Essener Volksbühne nicht so präsent in Kettwig: Mit „Der Gott des Gemetzels“ und „Pension Schöller“ gibt es am 25. Februar und am 18. Juni ein Comeback der Theatertruppe. Apropos gerngesehene Gäste: Auch die Formation „Claymore“ ist wieder da. Die Celtic-Rocker um Sänger Volker Sauer heizen am 11. Februar im Bahnhof ein. „Es gibt da natürlich fast nur Stehplätze“, sagt Programmplanerin Julia Marx. Und: Die Fans haben den Termin bereits spitz gekriegt. „Es sind schon etliche Karten weg.“

Das gelte auch für Stephan Sulke, dessen Auftritt wegen der Pandemie schon mal verschoben worden war. Am 13. Mai soll das Konzert nun nachgeholt werden. Lydie Auvray (10. März) und das „Transorient Orchestra“ ((21. April) gehören zu den weiteren Höhepunkten des Musikprogramms.

Große Nachfrage bei den Männer-Sportkursen

Parallel zum Kulturprogramm starten mit dem Jahresbeginn auch die Kurse wieder durch. Carolin Becher freut sich, dass die Angebote sehr gefragt sind. Für einige Kurse gebe es mittlerweile sogar Wartelisten aufgrund des großen Ansturms. Wieder zurück sei der Nähkurs von Regine Henrichs, die während Corona pausieren musste. Auch Pilates und Trampolin seien erneut im Programm, Spanisch, Autogenes Training und Feldenkrais dagegen neu. Ungebrochen die Nachfrage nach Reha-Sport „und die Männer-Fitness-Kurse werden sehr gut angenommen.“ Sie freue sich auf neue Jahr – und Anregungen für Kurse seien wie immer willkommen.