Essen-Rüttenscheid. Nach der Corona-Zwangspause startet der Wintermarkt in Essen-Rüttenscheid wieder durch - mit einer Premiere und großer Kunst auf kleinen Tischen.

Wenn am heutigen Donnerstag um 13 Uhr Oberbürgermeister Thomas Kufen offiziell den Wintermarkt eröffnet, beendet er damit zugleich eine zwei Jahre dauernde Corona-Zwangspause der Traditionsveranstaltung am Rüttenscheider Stern. Bis Donnerstag, 22. Dezember, bieten dort zur 19. Auflage des Wintermarktes rund 20 Hütten und Verkaufsstände, ein großes Festzelt und ein breites Gastro-Angebot mehr als eine Möglichkeit zum vorweihnachtlichen Shoppen, Bummeln und Schlemmen. Die Veranstaltung wird dabei in diesem Jahr von einer Premiere flankiert: Parallel zum verkaufsoffenen Sonntag am 11. Dezember findet im Bürgerzentrum Villa Rü (Girardetstraße 21) der erste Rüttenscheider Kunstmarkt statt.

Öffnungszeiten

Zum verkaufsoffenen Sonntag am 11. Dezember öffnen die Geschäfte in Rüttenscheid von 13 bis 18 Uhr, zeitgleich findet der Kunstmarkt in der Villa Rü, Girardetstraße 21, statt.

Die Verkaufsstände des Wintermarktes sind täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet, freitags und samstags bis 22 Uhr.

Das Gastronomiezelt öffnet donnerstags bis sonntags von 12 bis 23 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr; dienstags und mittwochs ist das Zelt ab 16 Uhr geöffnet.

Das Konzept für das neue Format wurde, berichtet Organisatorin Petra Salhöfer, ganz spontan geboren: „Wir haben zur 8. Kunstmeile im Juni festgestellt, dass das Thema im Stadtteil wirklich gut angenommen wird. Daher haben wir die zur Kunstmeile ausstellenden Künstlerinnen und Künstler einfach mal angeschrieben, ob sie nicht zu einer gemeinsamen Verkaufsausstellung bereit wären.“ Rund 30 Kunstschaffende hatten Lust und Zeit. Die passenden Räume waren im Bürgerzentrum Villa Rü schnell gefunden; Salhöfer hat dort auch ihr eigenes Atelier. „Wir konnten für den Kunstmarkt barrierefrei im Erdgeschoss den Raum E4 und in der ersten Etage die Aula und Raum 103 anmieten. Die Zusammenarbeit mit der Villa Rü ist wirklich hervorragend. Wir sind sehr dankbar, dass das geklappt hat.“

Große Kunst auf kleinen Tischen

Gemeinsam mit Lore Klar, die jährlich die künstlerische Leitung der Kunstmeile „Rü Art“ übernimmt, hat sich Salhöfer kurzfristig an ein Konzept gemacht – und das tauscht die Schaufenster-Präsentationen der Kunstmeile gegen Tische von 70 mal 140 Zentimeter Größe, auf denen Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und andere künstlerische Arbeiten angeboten werden, „das volle Programm eben.“

Knut V. Neumann in seinem Atelier an der Alfredstraße: Die Bilder für den Kunstmarkt sind schon bereitgestellt.
Knut V. Neumann in seinem Atelier an der Alfredstraße: Die Bilder für den Kunstmarkt sind schon bereitgestellt. © Schacht 11

Raum, der bestens genutzt werden sollte. Knut V. Neumann, Künstler aus Rüttenscheid, hat sich daher in seinem Atelier an der Alfredstraße aus Packpapier ein Muster in Tischgröße zurechtgeschnitten, um seine Aquarelle bestmöglich anordnen und präsentieren zu können. „Ich musste einfach auch wissen, wie viel Platz ich so habe.“ Beschränkt hat er sich diesmal eher auf kleinere Formate, vor allem winterliche Landschaften, die er aus Kindheitserinnerungen heraus malt. Von der Idee eines gemeinsamen Marktes war Neumann sofort angetan. „Sowas hat im Stadtteil wirklich gefehlt.“

Und die Preise? „Unter 100 Euro findet man sicherlich einiges“, verspricht Salhöfer und empfiehlt beispielsweise die bemalten Küchenhandtücher von Andrea Sparka oder die Holzarbeiten von Elke Olmert-Plück. „Wer tolle, individuelle Weihnachtsgeschenke sucht, wird auf dem Kunstmarkt sicherlich fündig.“

„Perfekte Ergänzung für den Wintermarkt“

Davon ist auch Dr. Rolf Krane, Vorsitzender der IG Rüttenscheid überzeugt: „Ich finde die Idee wirklich toll. Ein solcher Markt ist die perfekte Ergänzung für unseren Wintermarkt und den verkaufsoffenen Sonntag.“ Für Salhöfer indes bietet die Veranstaltung durchaus das Potenzial für mehr: „Ich würde mich freuen, wenn sich der Kunstmarkt zu einem festen Format der Kunstvermittlung im Stadtteil entwickeln könnte. Wir haben schon länger über so etwas nachgedacht und könnten uns das zum Beispiel auch gut als Ostermarkt vorstellen, wieder parallel zum verkaufsoffenen Sonntag.“

Nicht zuletzt, und das passt dann wieder bestens zur Vorweihnachtszeit, weil ein solcher Markt Künstlerinnen und Künstler im Stadtteil auch die Gelegenheit bietet, zusammenzukommen. „Bei der Essener Kunstspur sind wir alle in unseren Ateliers, bei der Kunstmeile präsentieren wir jeweils einzeln unsere Arbeiten in Schaufenstern in Rüttenscheid. Hier sind wir alle zusammen. Ich finde, das ist eine tolle Sache.“