Essen. Nach dem blutigen Konflikt vor dem „Essence“ bleibt es bei dem Verdacht eines versuchten Tötungsdelikts. Eine Mordkommission ermittelt.
Nach der Messerstecherei vor der Essener Innenstadt-Diskothek „Essence“ mit fünf Verletzten am Wochenende ermittelt die Mordkommission der Polizei wegen des Verdacht einer versuchten Tötung: Denn die zwei 33 und 35 Jahre alten Männer, die es bei der Auseinandersetzung in der Nacht zum Sonntag am heftigsten erwischt hatte, sind übern Berg. Sie schweben nicht mehr in Lebensgefahr, berichtete Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato am Montag.
Wie viele der insgesamt fünf Verletzten Clubkräfte oder -Gäste waren, können die Ermittler noch nicht sagen. Die Aussagebereitschaft der Beteiligten sei begrenzt, Bezüge zur Clan-Kriminalität seien nach ersten Erkenntnissen nicht auszuschließen, heißt es.
Videomaterial soll ausgewertet werden
Die Mordkommission ermittele, die Befragungen liefen, sobald alle Verletzten vernehmungsfähig seien. Eventuell vorhandenes Videomaterial müsse ausgewertet werden, um klären zu können, wer in welcher Weise an der Bluttat beteiligt und was ihr Auslöser war.
Die Gemengelage ist am Montag kaum greifbarer als in der Tatnacht: Weil die Situation schon vor Ort äußerst unübersichtlich war, hatte die Polizei um 3.30 Uhr am Sonntagmorgen Verstärkungskräfte aus umliegenden Städten angefordert, die für Ordnung sorgten.
Die Ermittler geben sich noch bedeckt
Ersten Berichten zufolge soll es Ärger an der Kasse gegeben haben, der sich darin entlud, dass mindestens einer der Beteiligten ein Messer zog und zustach. Mutmaßlich soll ein Gast Club-Kräfte angegriffen haben, dabei sollen aber auch Unbeteiligte verletzt worden sein. Die Polizei bestätigt diese Darstellung bislang nicht.
Bei den fünf Verletzten, die zum Teil schwere Stichverletzungen erlitten, soll es sich nach Angaben der Behörden um Männer zwischen 30 und 41 Jahren handeln, sie sind sowohl türkischer wie auch deutsch-libanesischer, iranisch-irakischer und libanesischer Nationalität. Bei einem der Opfer sei die Staatsangehörigkeit ungeklärt.