Essen. Ein Bündnis aus 32 Vereinen begrüßt die Absage der Stadt Essen an die Ditib. Der umstrittene Islamverband wird kein Träger der Jugendhilfe.

Dass die Stadt Essen den Islamverband Ditib Altendorf nun doch nicht als Träger der freien Jugendhilfe zulässt, stößt auf breite Zustimmung: „Wir begrüßen die Entscheidung der Stadt Essen“, sagt etwa Civan Akbulut, der im Integrationsrat der Stadt Essen sitzt und für ein Bündnis aus 32 Vereinen spricht. Dieses Bündnis habe im vergangenen Jahr an die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses appelliert hatte, den Ditib-Antrag abzulehnen.

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Wie berichtet, hatte der Ausschuss den Antrag im Dezember 2021 zunächst vertagt, um offene Fragen zur Haltung des Vereins Ditib (Türkisch-Islamische Gemeinde) zu klären. Namentlich ging es um Themen wie Toleranz, Zusammenleben der Religionen und Gleichberechtigung. Aber auch um eine mögliche Abhängigkeit von türkischen Regierungsstellen. Fast ein Jahr später wurde das Anerkennungsverfahren nun gestoppt, weil die Ditib Fragen offen ließ und damit ihrer Mitwirkungspflicht nicht genügte, wie Jugenddezernent Muchtar Al Ghusain mitteilte.

„Dass die Ditib den Dialog abbrach und Fragen der Stadt unbeantwortet ließ, bestätigt unser Engagement und bekräftigt unser Anliegen“, sagt Akbulut. Der in Köln ansässige Ditib-Dachverband, der der türkischen Religionsbehörde Diyanet untersteht, habe immer wieder mit Skandalen auf sich aufmerksam gemacht. So hätten Ditib-Funktionäre im Netz islamistische und antisemitische Inhalte veröffentlicht und Hetze gegen Andersdenkende verbreitet. Da der Essener Ditib-Verein dem Kölner Dachverband unterstehe, sei er „völlig ungeeignet“ für die Jugendhilfe, sagt Akbulut. Das habe nicht nur die Politik und Stadtgesellschaft vor Ort bewegt: „Bundesweit hatten sich Menschen gegen die Anerkennung der Ditib als Träger der freien Jugendhilfe in Essen ausgesprochen.“